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Julia Collection Band 51

Julia Collection Band 51

Titel: Julia Collection Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Wells Vivian Leiber Laura Anthony
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das hörte ich.“
    „Tatsächlich?“
    „Ich war auf einer Feier. Für Olivia, aus der Rechtsabteilung. Sie wird bald ein Baby bekommen.“ Sam nickte, er wusste davon. „Die Frau, die bei der Organisation für Rex’ Pensionierungsfeier mitarbeitet, erwähnte so etwas. Dass du und Melissa … dass ihr eure Verlobung gelöst habt.“ Den Inhalt des restlichen Gespräches ließ Patricia lieber aus: wie ihre Arbeitskolleginnen und Freundinnen ihr kichernd Ratschläge gegeben hatten, wie sie sich Sam, den einzigen Mann, für den sie sich interessiert hatte, am besten angeln könne, da er nun wieder frei sei.
    „Es hätte nie geklappt mit uns beiden“, brummte Sam jetzt.
    „Bist du sehr bedrückt?“
    Sam dachte nach. „Nein, eigentlich nicht.“
    „Traurig?“
    Er zuckte die breiten Schultern. „Nein, auch nicht.“
    „Fehlt sie dir?“
    „Nein, nicht wirklich.“
    „Dann hast du die Verlobung gelöst?“
    Er nickte stumm.
    „Ist sie enttäuscht?“
    „Kann man wohl sagen. Sie hat mir eine Ohrfeige versetzt. Aber keine sehr überzeugende. Nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel wird sie sicher darüber hinwegkommen und vergessen, dass es je geschehen ist.“
    „Aber … wieso steckst du dann in Schwierigkeiten?“
    „Es ist wegen Rex Barrington.“
    Patricia erinnerte sich an den kleinen Zusammenstoß vorhin vor Sams Bürotür. „Was hat er denn damit zu tun?“
    Sam stützte den Kopf auf die Hände. „Er will meine Verlobte kennenlernen. Deshalb war er gerade bei mir. Er will, dass ich sie ihm bei seiner Pensionierungsfeier vorstelle.“
    „Dann sag ihm doch einfach, dass ihr nicht mehr zusammen seid.“
    Er hob den Kopf und sah sie mit müden Augen an. „Das habe ich nicht übers Herz gebracht.“
    Patricia hatte Verständnis dafür. Auch wenn sie selbst keine persönliche Beziehung zu dem Gründer der Barrington Corporation hatte, so kannte sie genügend Leute in der Firma, die den alten Herrn fast als eine Art Vater betrachteten. Sie wusste, dass Sam mit Rex Golf spielte, dass er oft bei Rex Barrington zu Hause zum Dinner eingeladen war, dass die beiden mit gleichem Enthusiasmus an Wohltätigkeitsprojekten arbeiteten. Und wie oft hatte sie Sam mit echter Sympathie von Rex II reden hören.
    „Das ist so nett von dir, ihm gegenüber.“
    „Das hat überhaupt nichts mit Nettigkeit zu tun“, korrigierte Sam scharf. „Ich bin nicht gerade ein netter Mensch.“
    „Doch, bist du.“
    „Jetzt fang nicht schon wieder damit an. Das ist der einzige Punkt, bei dem wir uns immer wieder in die Haare geraten. Ich habe dir schon hundertmal gesagt, dass ich höflich bin – das Mindestmaß, das angebracht ist, um nicht als Banause zu gelten. Aber nett? Nein. Aus purem Eigennutz habe ich ihm nichts gesagt. Er glaubt, dass er sich nur beruhigt aus der Firma zurückziehen kann, wenn der Leiter der Personalabteilung ein grundsolides Privatleben führt. Und für Rex heißt das, dass er verheiratet sein muss. Deshalb habe ich nichts von der Trennung erwähnt, als er mich bat, ihm meine Verlobte vorzustellen.“
    „Alles, was du da sagst, zeigt nur, dass du aus nicht völlig selbstlosen Motiven geschwiegen hast.“
    „Nein, Patricia, ich habe aus rein selbstsüchtigen Motiven geschwiegen. Ich habe einzig und allein an meine Stellung in der Firma gedacht.“
    „Du hast auch an Rex’ Gefühle gedacht. Und außerdem hat jeder immer sowohl selbstlose wie auch eigennützige Gründe für sein Verhalten. Ich kenne dich gut genug, Sam. Ich weiß, wie sehr du deinen Job hier liebst, und dass du alles tun würdest, um ihn zu behalten. Aber ich weiß auch, dass du ein guter Freund bist.“
    Sam fuhr sich frustriert mit den Fingern durch das hellbraune Haar.
    „Sam, manchmal tut ein guter Freund auch scheinbar unverständliche Dinge für die Freundschaft.“
    Er seufzte laut. „Weißt du, was das Schlimmste ist?“ Er stürzte nervös seinen Morgenkaffee hinunter, der mittlerweile kalt geworden war. „Als ich dich hier hereinkommen sah, dachte ich daran, dass du und ich … Nein, das ist einfach zu absurd!“
    „Nein, rede nur weiter.“
    „Ich dachte, dass du und ich vielleicht zu der Party gehen und so tun könnten, als wären wir verlobt. Du wärst meine Verlobte, und ich wäre dein Verlobter. Aber das ist so kaltschnäuzig von mir.“
    Patricia schluckte. So stellte man sich das im allgemeinen nicht vor. Da gab es keine romantische Musik und Kerzenlicht und Mondschein. Und Sam hatte sich auch nicht vor ihr

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