Julia Collection Band 57
Hut.“
„Danke, Jericho, ich werde mich vorsehen.“
„Gut. Und wenn du bei Gelegenheit mal im Büro vorbeikommen könntest, ich hätte ein paar Fragen an dich.“
„Der Fall wurde lange vor deiner Amtsübernahme abgeschlossen, Jericho.“
„Ich weiß. Aber tu mir doch den Gefallen, Adams.“
„Wenn du darauf bestehst. Ich habe nichts zu sagen, Sheriff“, erwiderte Adams freundlich. „Aber fragen kannst du ja.“
„Das werde ich“, gab Jericho ebenso freundlich zurück. Und mit einem höflichen Kopfnicken zu Eden hinüber war er auch schon wieder verschwunden. Die Augen aller in der Bibliothek Zurückbleibenden jedoch blieben neugierig auf Adams gerichtet.
3. KAPITEL
„Guten Morgen.“
Eden blickte von den auf ihrem Frühstückstisch ausgebreiteten Unterlagen hoch und sah sich einem Mann gegenüber, der eher wie ein verdrießlicher Grizzly aussah als ein freundlich grüßender Gast.
„Guten Morgen, Adams. Das ist ja eine Überraschung. Ich hätte dich hier gar nicht erwartet.“
„Nein? Gibt es einen Grund, warum ich nicht ins Haupthaus kommen sollte?“ Er betrachtete sie mit gerunzelter Stirn, ehe er seinen finsteren Blick über das Servicepersonal gleiten ließ, das gerade anfing, die Tische für den Lunch zu decken. Dann über die Gäste, die ihr Frühstück noch nicht ganz beendet hatten. Und die alle, wie Eden unglücklich feststellte, den Charme des schönen, sonnendurchfluteten Speisesaals genossen, im Gegensatz zu Adams.
„Du bist mein Gast, Adams, und hier jederzeit willkommen.“ Seine schlechte Laune ignorierte sie einfach. „Ich mache nur Konversation. Wie jede andere Hotelinhaberin hätte ich dich als Nächstes gefragt, ob du gut geschlafen hast.“ Nach einer vielsagenden Pause fuhr sie fort: „Aber da ich den Eindruck habe, du bist herübergekommen, um zu streiten, nehme ich eher an, du hast miserabel geschlafen.“
„Da irrst du dich“, erwiderte er unverändert verdrießlich. „Ich habe gut geschlafen. Und ich bin auch nicht hergekommen, um zu streiten.“
„Tatsächlich? Wie man sich doch täuschen kann.“
„Ich bin hergekommen, weil ich Abwechslung brauche.“
„Also die können das Hotel und sein weitläufiger Garten dir sicherlich bieten.“ Ganz die Hotelbesitzerin, die es gewohnt war, selbst mit anspruchsvollsten Gästen umzugehen, ergänzte Eden ruhig: „Und falls das nicht reicht, werden mein Personal und ich alles tun, um dir deinen Aufenthalt angenehmer zu machen. Falls wir etwas vergessen haben, Adams, werden wir Abhilfe schaffen. Falls du einen besonderen Wunsch hast, werden wir versuchen, ihn zu erfüllen.“
„Spar dir die Floskeln“, entgegnete er mürrisch. „Du weißt verdammt gut, dass es am Service nichts auszusetzen gibt. Oder am Garten, der Aussicht, dem Cottage, meinem Bett oder an irgendetwas anderem.“
Mit zusammengebissenen Zähnen stand Adams da und holte tief Atem, um sich zu fassen. Dann lächelte er kaum merklich. „Zum Teufel, Eden, ich habe es einfach satt, mir selbst Gesellschaft zu leisten.“
Eden lehnte sich zurück. „Dann bist du also hergekommen, um Anschluss zu suchen.“
„Nein.“
„Nein?“
„Nein! Verdammt, Eden“, brach es in einem neuerlichen Anflug von Gereiztheit aus ihm heraus, „gibt es hier drinnen ein Echo?“
„Nicht, dass ich wüsste, Adams.“
„Hör auf damit!“ Über den schmalen Tisch hinweg stützte er sich auf die Armlehnen von Edens Stuhl. „Ich suche keinen Anschluss, und ich bin auch nicht hergekommen, um darüber zu diskutieren, ob ich gut geschlafen habe oder nicht. Ich bin deinetwegen hergekommen, Eden Claibourne.“
„Warum?“ Er war ihr so nah, dass sein teures Eau de Cologne, das sie automatisch an Konferenzräume und Berge von Akten denken ließ, ihre Sinne betörte. Ihr Herz raste. Doch ihre Miene blieb beherrscht, verriet nichts vom Aufruhr ihrer Gefühle.
„Warum?“, wiederholte er wie ein Papagei. „Warum?“ Er warf ihr einen hitzigen Blick zu.
„Ja, Adams. Warum?“
„Zum Kuckuck, da ist schon wieder dieses verdammte Echo.“
Eden lachte und war froh, dass das ganz natürlich klang. „Tut mir leid. Wir beide hören uns wirklich wie Echos an.“ Dann fragte sie ruhig: „Also, Adams, was kann ich an diesem schönen Morgen konkret für dich tun?“
Er ging ein paar Schritte hin und her, ehe er zu ihr zurückkehrte und ihr fest in die Augen blickte. „Du kannst beispielsweise aufhören, mir aus dem Weg zu gehen.“
„Aber das tue ich doch gar
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