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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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alt sein.“ Gus wirkte müde. Das Gespräch, das Eingeständnis, Hilfe zu brauchen, und der Kampf mit seinem herunterhängenden Arm hatten ihn sehr angestrengt.
    „Jeffie hat mir erzählt, dass du mit zwei Krankenschwestern entlassen wurdest. Wo sind die denn? Ich bin seit gestern Abend hier und habe noch keine gesehen.“
    „Sie verstecken sich. Ich habe ihnen strikt verboten, unsere kleine Unterhaltung zu stören.“
    „Du warst dir derart sicher, dass ich kommen würde?“
    „Nicht unbedingt heute“, räumte Gus ein. „Aber irgendwann.“
    „Du scheinst mich ziemlich gut zu kennen.“
    „Gut genug, Adams Cade. Gut genug.“
    „Dann weißt du ja auch, dass ich nicht hier schlafen werde.“
    Gus zog kaum merklich die buschigen Brauen hoch. „Dann bleibst du also in deinem jetzigen Quartier.“ Er lachte leise. „Als ich hörte, dass du in Belle Terre abgestiegen bist, dachte ich mir gleich, dass es dann ja nur im River Walk sein kann. Himmel, Junge, schon vor Jahren sah ein Blinder, dass du in die junge Dame, die aus dem River Walk ein prima Hotel gemacht hat, vernarrt warst.“
    Schmunzelnd rollte Gus zum Tisch, trank einen Schluck von seinem kalten Kaffee und sah Adams dann erneut scharf an. „Scheint immer noch so zu sein. Sonst würdest du sie nicht deinem engsten Verwandten vorziehen.“
    Dem engsten Verwandten – der Begriff ärgerte Adams. Besonders da der Mann, der ihn jetzt wie eine Waffe einsetzte, der Welt vor Jahren erklärt hatte, dass Adams Cade nicht länger sein Sohn und in Belle Rêve nie mehr willkommen sei. Aber Adams wollte alte Wunden nicht erneut aufbrechen lassen.
    Trotz Gus’ damaliger Verbannung war er jetzt hier, in Belle Rêve. Er hatte seine Hilfe zugesagt, und dazu würde er stehen. Zu seinen Bedingungen.
    „Du irrst dich, was Eden betrifft“, erklärte er. „Ich war zu alt für sie.“
    „Als sie zwölf war und du siebzehn, vielleicht. Sogar noch, als sie fünfzehn und du zwanzig warst.“ Ein verschmitztes Grinsen huschte über Gus’ Gesicht. „Mit neunzehn und vierundzwanzig sah die Sache schon anders aus, oder?“
    Adams verschlug es die Sprache. Er warf dem alten Spötter einen grimmigen Blick zu. Doch Gus amüsierte sich viel zu gut, um es zu bemerken.
    „Zweiunddreißig und siebenunddreißig macht den Altersunterschied noch unbedeutender. Außer, dass sie langsam ein altes Mädchen wird, wenn man an die biologische Uhr denkt, über die Frauen ihres Alters heutzutage jammern.“
    „Nicht erst heutzutage.“ Adams war die Sticheleien leid. Sein Vater schien sie zu genießen. „Aber woher solltest du das auch wissen. All deine Frauen, vier, um genau zu sein, waren ja kaum den Kinderschuhen entwachsen. Vielleicht ist deshalb auch keine geblieben.“
    „Nicht alle haben mich verlassen“, verteidigte sich Gus. Er hatte Adams auf die Palme gebracht, was bedeutete, dass dem Jungen Eden Claibourne doch nicht so gleichgültig war, wie er vorgab.
    „Nein. Meine und Lincolns Mutter haben sich für dich zu Tode geschuftet. Jacksons und Jeffersons Mütter waren schlau genug, der Schinderei hier vorher zu entfliehen.“ Als Adams merkte, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte, versuchte er sich zu entspannen. „Aber das ließ dich kalt, nicht wahr? Du hattest, was du wolltest. Alles, was du je von jeder einzelnen wolltest.“
    „Söhne.“ Gus schlug mit der linken Hand auf die Armlehne seines Rollstuhls. „Die will doch jeder Mann. Söhne, die seinen Namen weitertragen.“
    „Hast du dich je gefragt, was du gemacht hättest, wenn wir alle Töchter geworden wären, Gus?“
    „Aber ihr seid es nicht. Und nur das zählt.“
    „Für dich.“ Müde rieb sich Adams den Nacken. „Wenn wir hier jetzt fertig sind, habe ich noch anderes zu tun.“
    Er war schon fast an der Tür, als Gus ihm zurief: „Grüß Miss Eden Claibourne von mir.“
    „Sie ist Mrs Eden Claibourne, Gus.“ Achselzuckend ergänzte er: „Ich komme morgen wieder.“
    „Verdammt!“ Fast wäre Adams gestolpert. Er war so müde wie lange nicht mehr. Der Arbeitseinsatz im Gefängnis war nie so anstrengend gewesen, auch nicht die Arbeit auf den Bohrinseln.
    Du bist eben verweichlicht, Cade, spottete seine innere Stimme, als er den Pfad zum Cottage am Fluss einschlug. All die Jahre am Schreibtisch haben aus dir ein Weichei gemacht.
    „Nicht ganz“, murmelte Adams und bewegte seine verspannten Schultern.
    Nach seinem Zusammentreffen mit Gus hatte er die Plantage nicht verlassen, sondern sich

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