Julia Collection Band 57
Hei Monoi ist das Parfüm der Verführung.“
„Du kleine Hexe“, murmelte Adams, als die Wogen der Lust langsam abklangen. „Ich glaube, du könntest mich glatt verhexen.“
Eden lachte leise. „Ja, weiß ich, mein Liebster.“
6. KAPITEL
„Adams?“
„He, Kumpel.“ Ebenso verwundert wie Lincoln bewegte Jackson eine Hand vor Adams’ Gesicht hin und her. „Wo bist du?“
Adams sah von einem Stapel Unterlagen hoch, und erst da merkte er, dass seine drei Brüder ihn neugierig beobachteten.
„Du warst plötzlich meilenweit weg“, meinte Jefferson.
„Entschuldigung.“ Nur mit Mühe löste er sich von seinem Tagtraum, der ihn ständig einholte. Doch noch während er sich erneut auf die Familienkonferenz konzentrierte, war ihm klar, dass Eden, nur in Kerzenlicht gehüllt und ihren exotischen Duft der Verführung, immer wieder seine Gedanken gefangen nehmen würde. Solange er lebte.
„Tut mir leid, ich war in Gedanken. Wo waren wir stehen geblieben, Lincoln?“
„Ich hatte die Frage aufgeworfen, wie es nur möglich war, dass Gus in so kurzer Zeit so viel verlieren konnte.“
„Wenn man die Größe der Plantage bedenkt, ist der Verlust eigentlich gar nicht so sehr groß. Und weil Gus es schlau angestellt hat, ist es auch nicht so schnell gegangen, wie es auf den ersten Blick scheint“, erklärte Adams.
„Was genau meinst du damit?“, hakte Jefferson nach.
Daraufhin brachte Adams das, was er bei der Überprüfung der Finanzen herausgefunden hatte, auf den Punkt. „Gus hat Belle Rêve jahrelang mit einem minimalem Budget geführt. Das fing an, als wir alle von zu Hause weggingen, um unser eigenes Leben zu leben.“
„Du meinst, seit sich auch die letzten Sklaven emanzipiert haben?“, bemerkte Jackson trocken. „Also, seit keiner mehr von uns hier war, um die Arbeit zu machen?“
Adams schwieg einen Moment, weil der Grund für sein Weggehen nun wirklich nichts mit Emanzipation zu tun hatte. Doch er wollte nicht über Tatsachen nachgrübeln, die nicht zu ändern waren. „Ja. Die Probleme fingen damals an.
Aber die Dinge verschlechterten sich nur langsam, und Gus, clever, wie er ist, konnte es zunächst verbergen. Als dann erkennbar wurde, dass sich Belle Rêve nicht mehr selbst tragen konnte, als das Missverhältnis zwischen Einkommen und Ausgaben immer größer wurde, sah Gus sich nach einer neuen Geldquelle um.“
„Am Aktienmarkt“, warf Jefferson ein, während er den Blick zum Fenster hinausschweifen ließ. Alles Land, so weit das Auge reichte, war im Besitz der Cades und ein Vermögen wert. Doch solange Caesar Augustus Cade noch einen Atemzug tat, würde nicht das kleinste Stück davon verkauft werden.
Schuldbewusst sah Jefferson von einem seiner Brüder zum anderen. „Ich hätte es wissen müssen. Auch wenn ich nicht im Haus gewohnt habe, so war ich doch täglich hier. Ich hätte es kommen sehen und ihn bremsen müssen.“
„Wie denn?“ Jackson lachte auf. „Seit wann könnte irgendjemand Gus Cade aufhalten, wenn der sich erst mal etwas in den Kopf gesetzt hat?“ Er blickte seinem jüngeren Bruder fest in die Augen. „Wieso zum Teufel solltest du schuld an diesem Schlamassel sein, Jeffie?“
„Ich hole die Post für Gus. Ich hätte Verdacht schöpfen müssen.“
„Du liest seine Post, Jeffie?“, hakte Adams gespielt ironisch nach, denn er kannte die Antwort natürlich.
„Lieber Himmel, nein. Ich bin doch nicht lebensmüde. Aber die ganze Post von Investmentfirmen und Anwälten hätte mir verdächtig vorkommen müssen.“
„Du hättest absolut nichts tun können, Jeffie.“ Adams legte die Unterlagen beiseite, die den finanziellen Ruin von Belle Rêve belegten. „Keiner von uns hätte das gekonnt. Gus war und ist bei klarem Verstand. Belle Rêve gehört ihm. Genau wie das eingesetzte Kapital ihm gehörte.“
„Aber wer hätte gedacht, dass der alte Knabe so viel von unserem illustren Vorfahren in sich hat? Dass die Spielernatur des ersten Cades noch nach drei Jahrhunderten bei ihm durchbricht?“ Jackson, der wieder einmal als Erster den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, stand auf und trat ans Fenster.
„Diese Plantage hängt uns seit jeher wie ein Mühlstein am Hals.“ Abrupt drehte er sich zu seinen Brüdern um. „Vielleicht wäre es gar nicht so schlimm, wenn wir sie verlieren würden.“
„Wenn wir über die Rettung von Belle Rêve abstimmen würden, dann würdest du also dagegen stimmen, Jackson?“ Adams sah seinen Bruder scharf an.
„Das weiß
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