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Julia Collection Band 57

Julia Collection Band 57

Titel: Julia Collection Band 57 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bj James
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würde, würde Adams Belle Terre wieder verlassen.
    Plötzlich fand Eden die Luft zum Ersticken. Es schien sich ein Gewitter zusammenzubrauen. Und alles hatte sich geändert.
    Adams war ein zärtlicher, rücksichtsvoller Liebhaber gewesen, aber auch fordernd und ungestüm. Sie spürte jeden Teil ihres Körpers – ein wohliges Gefühl. Gleichzeitig fühlte sie sich schuldig, weil sie sein Leben noch komplizierter machte. Eden konnte kaum glauben, dass sie sich ihm derart hemmungslos hingegeben hatte.
    Hatte sie insgeheim vorgehabt, sich noch eine Stunde der Leidenschaft zu stehlen, um die Erinnerung daran wie einen kostbaren Schatz in ihrem Herzen zu verwahren? Eden wusste es nicht. Sie konnte nicht klar denken. Doch trotz ihrer Schuldgefühle Adams gegenüber empfand sie bittersüße Freude darüber, dass Adams sie für eine kleine Weile geliebt hatte.
    Nichts und niemand konnte ihr diese Erinnerung nehmen. Adams würde hier durchstehen, was er durchstehen musste, doch er war ein ungewöhnlich starker Mann. Danach würde er gehen. Er würde frei sein.
    Sie selbst würde mit einem geheimen Stückchen Glück zurückbleiben.
    Doch als Adams die River Lady mit sicherer Hand zum Anlegesteg des Hotels steuerte, erwartete sie dort ein finster dreinblickendes Empfangskomitee.
    Eden ließ den Blick von Jefferson zu Jackson und Lincoln wandern und schließlich zurück zu Adams und wurde von einer dunklen Vorahnung ergriffen.
    „Es ist schlimm“, hörte sie Jefferson leise sagen, als er Adams’ Hand ergriff, um ihm an Land zu helfen. „Er verlangt nach dir.“

5. KAPITEL
    Belle Rêve, das bedeutete „schöner Traum“.
    Adams brachte sein Pferd am Ende der Sumpfeichenallee zum Stehen. Während er sich umschaute, holte er tief Atem. Es duftete nach Blumen. Der leichte Wind wehte den Geruch des Sumpfes und des dahinter liegenden Flusses zu ihm herüber, und das weckte Erinnerungen an uralte Geschichten.
    Der Name für die Plantage war sehr treffend. Sie war ein Traum, der mit dem rastlosen Bretonen Jean Cadieu begann, als er mit einer von William Hilton geführten Expedition ins Land kam. Für den wagemutigen Abenteurer war hier das Paradies, und er gab sein unstetes Leben dafür auf.
    Jung und kühn, wie Cadieu immer noch war, nahm er den Rest des fast durchgebrachten Familienvermögens und kaufte so viel Land auf, wie er nur konnte. Wenn er nicht kaufen konnte, tauschte er ein. Wenn er nicht tauschen konnte, spielte er darum. So kam er in den Besitz von Ländereien, die nicht mehr nach Morgen bemessen wurden, sondern nach Quadratmeilen.
    Sein Reichtum mehrte sich, sein Einfluss ebenfalls. Einige nannten ihn einen klugen Investor, andere einen Schurken.
    Ganz gleich, was die Geschichte über seine Moral und seine Geschäfte berichtete, er begründete eine Dynastie in der Neuen Welt. Aus Jean Cadieu wurde John Cade, und dank seiner zahlreichen Nachkommen überdauerte sein Vermächtnis die Jahrhunderte.
    „Belle Rêve“, murmelte Adams. Er hätte nie geglaubt, noch einmal hier zu stehen. Am Ende der von alten Eichen gesäumten Auffahrt lag das Herrenhaus. Und dort erwartete ihn Gus.
    Bei seiner Ankunft am Vorabend hatte sein Vater geschlafen. Eine willkommene Verzögerung des Wiedersehens, und Adams und seine Brüder hatten die ganze Nacht über miteinander geredet. Im Morgengrauen war er mit einem von Jacksons Arabern ausgeritten, um mit eigenen Augen zu sehen, was ihr Gespräch ans Licht gebracht hatte.
    In der einen Woche, die er in Edens Cottage wohnte, hatte er seine Brüder zwar mehrmals getroffen, doch keiner hatte ihm erzählt, in welchem Zustand sich die Plantage befand.
    Ein Zustand, den er kaum fassen konnte. Auch wenn Jefferson beteuerte, dass er, als er am Vorabend am Anleger sagte, es sei schlimm, Belle Rêve meinte und nicht Gus’ Gesundheitszustand. Trotzdem würde wohl keiner seiner Brüder schwören, dass das eine nicht Hand in Hand mit dem anderen ging.
    Der Verfall hatte allerdings erst vor drei Jahren eingesetzt. Seit Gus das gesamte Personal entlassen hatte. Viele der Mitarbeiter waren auf der Plantage geboren worden und wären gern geblieben. Einige boten sogar an, nur für Kost und Logis zu arbeiten. Doch Gus war unerbittlich geblieben.
    Nur eine Frau hatte bleiben dürfen, um für Gus zu kochen und zu putzen. Lincoln war damals in einem entfernten Bundesstaat, um sich als Tierarzt weiterzuqualifizieren. Jackson in Irland, um Einblicke in die Zucht der berühmten irischen Pferde zu

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