Julia Collection Band 57
und wir dort erwartet werden.“
„Eden gibt keine Party.“ Jackson betonte jedes Wort einzeln, als sei sein Bruder nicht recht bei Verstand. „Du weißt so gut wie ich, dass sie so etwas nie tun würde. Sie feiert sich doch nicht selbst. Und du solltest eigentlich auch wissen, dass sie von niemandem verlangen würde, daran teilzunehmen.“
„Von mir schon gar nicht.“
Jackson schaute Adams fest in die Augen. „Du meinst, schon gar nicht von jemandem, der sie ohne Blick zurück zum zweiten Mal verlassen hat?“
„Ich habe sie nicht verlassen.“
„Nein? Dann sag mir, wie du das nennst, Adams, dich wieder in ihr Leben drängen, alte Gefühle aufwühlen und dann puff!“ Jackson schnippte mit den Fingern. „Und schon bist du wieder weg.“
„So ist das nicht. Es gibt da gewisse Umstände, die du nicht verstehst. Umstände …“
Genau wie vor Kurzem Cullen, hob Jackson abwehrend die Hand. „Erkläre das doch bitte Eden auf ihrer Geburtstagsparty. Das dürfte sie unheimlich freuen.“
„Verdammt, Jackson, ich werde Eden nicht sehen. Ich werde nicht auf Befehl auf einer Party erscheinen.“
„Wie du meinst.“ Jackson verschränkte die Arme vor der Brust. „Und wenn du schon bei den Ausreden bist, großer Bruder, dann vergiss die nicht, dass der böse, böse Junior Rabb dich davon abhält, an der Party teilzunehmen, die ihre Mitarbeiter und Gäste jedes Jahr für sie ausrichten.“
Adams kam sich wie ein Idiot vor. „Ich hätte es wissen müssen. Du hast recht, Eden würde nie und nimmer für sich selbst eine Party geben.“
„Vielleicht wärst du darauf gekommen, wenn du nicht so verdammt stur wärst.“ Damit drehte Jackson sich um und ging zu Cullen und Merrie hinüber.
Ärgerlich sah Adams seinem Bruder nach und fragte sich, warum seine Familie und die ganze Welt sich gegen ihn verschworen hatten, nur weil er etwas so Selbstverständliches tat, wie Eden Claibourne zu beschützen.
Mit dem festen Vorsatz, nicht zu Edens Party zu gehen, kehrte Adams in den Stall zurück und widmete sich wieder durchgescheuerten Seilen und defektem Zaumzeug. Edens Kombi war längst weg, als sich ein erschöpfter Lincoln neben ihn auf die Bank setzte.
„Harter Tag?“
„Das kann man wohl sagen.“ Lincoln lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Wand, lächelte jedoch. „Das heißt, wenn man es hart nennen will, einer prämierten Stute und ihren Zwillingsfohlen bei der Geburt das Leben zu retten.“
Adams klopfte Lincoln auf die Schulter. „Meinen Glückwunsch. Du klingst ganz wie ein stolzer Papa.“
„Genauso fühle ich mich auch.“
„Übrigens, Cullen hat eine Einladung für dich vorbeigebracht.“
Ohne die Augen zu öffnen, meinte Lincoln: „Ah, das wird die Einladung zu Edens Geburtstagsparty sein.“
„Woher wusstest du das?“
„Wir haben Juli, Adams. Falls du es vergessen haben solltest, Eden hat am ersten August Geburtstag, und an diesem Tag geben ihre Angestellten ihr zu Ehren ein großes Fest, seit Jahren.“
Noch immer an die Wand gelehnt, sah Lincoln Adams scharf an. „Du gehst doch hin, oder? Auch wenn du dich ihr gegenüber wie ein Idiot benimmst, wirst du Eden doch wohl an ihrem Ehrentag nicht enttäuschen.“
„Was ist das eigentlich – eine Verschwörung? Seid ihr alle so beschränkt, oder tut ihr nur so? Begreift ihr das nicht? Seht ihr nicht …“
„Was ich sehe“, unterbrach Lincoln Adams, „sind zwei Menschen, die einander wahnsinnig lieben. Schon immer. Nur, einer der beiden ist zu stur, um das einfach hinzunehmen und dankbar zu sein.“
„Es gibt da ein kleines Detail, das ihr alle geflissentlich überseht.“
„Junior Rabb, den vergessen wir schon nicht. Das ist ein ganz feiger Schaumschläger, der seine Wut nur an Sachen auslässt. Und auch dann nur bei Nacht und Nebel.“
„Du glaubst also nicht, dass er Eden etwas antun wird?“
„Nicht, wenn er noch einen Funken Verstand hat.“ Lincolns Miene verfinsterte sich. „Wir jüngeren Cades würden ihn dafür skalpieren. Das solltest du eigentlich wissen. Junior jedenfalls weiß das ganz genau.“
„Ich kann das Risiko nicht eingehen.“ Dabei war sich Adams bewusst, dass Eden von jedem Mann in ihrer Umgebung bedingungslos beschützt werden würde. Aber das änderte nichts.
„Wie du willst.“ Lincoln verschränkte die Arme und verharrte so reglos, dass Adams schon glaubte, er sei vor Müdigkeit eingeschlafen. Daher schreckte er zusammen, als Lincoln plötzlich sagte: „Wir müssen in Betracht
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