Julia Collection Band 57
gern geküsst hätte.
Doch es gab noch mehr an Eden zu bewundern. Sie trug eine perfekt zu ihrer Haarspange passende Kette, die ihr fast bis zur Taille reichte. Und beim Anblick der bei jeder Bewegung sanft über ihre Brüste gleitenden Perlen konnte kein Mann übersehen, dass die elegante, gepflegte Eden Claibourne eine begehrenswerte Frau war.
Offenbar tat das auch kein Mann, und Adams überkam bohrende Eifersucht, als er beobachtete, wie ein Gast nach dem anderen ihr die Wange oder die Hand küsste. Ein älterer Herr machte ihn sogar regelrecht wütend, weil er sie nach einem Begrüßungsküsschen auch noch innig umarmte. Da half es ihm wenig, dass dieser Gentleman andere Frauen genauso begrüßte.
Langsam bahnte er sich seinen Weg durch die inzwischen zahlreich versammelten Gäste, bis er endlich vor Eden stand.
„Adams!“ Sie strahlte nur so vor Freude. „Du bist doch gekommen. Ich fürchtete schon, du würdest denken, du solltest lieber nicht kommen.“
„Genauso war es.“ Er lächelte entschuldigend, unfähig, den Blick von Eden zu wenden.
„Ich freue mich.“ Sie ergriff seine Hände und merkte sofort, dass sie mit Schwielen und verschiedenen kleinen Verletzungen von der Arbeit auf der Plantage übersät waren. „Deine armen Hände. Jefferson erzählte mir, dass ihr dabei seid, die Weiden mit Stacheldraht einzuzäunen, um wieder Rinder zu halten und damit ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen.“
„Ja, das ist momentan unsere Hauptbeschäftigung“, antwortete Adams und strich Eden dabei sanft über die Wange, weil sie richtig bestürzt über seine Blessuren zu sein schien. „Sweetheart, meine Hände sehen nicht schlimmer aus als früher auch schon. Das gibt sich wieder.“
„Ich weiß. Trotzdem …“
Genau in dem Moment begann das Streichquartett nach einer kleinen Pause wieder zu spielen, und die Musik passte perfekt zu Edens Geburtstagsempfang in dem herrlichen Garten.
„Ich überlasse dich besser wieder deinen Gästen.“ Doch statt gleich zu gehen, zog er sie aus einem Impuls heraus in die Arme. Sein Gesicht war ihrem Gesicht ganz nah. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, meine schöne Eden.“
Er wollte sie nur kurz auf die Wange küssen, aber wie in Zeitlupe wandte Eden den Kopf und bot ihm ihren Mund. Eine Versuchung, die so süß war, dass er einfach nicht widerstehen konnte.
Flüchtig streifte er mit den Lippen ihre Lippen, obwohl er sich nach einem sehr viel innigeren Kuss verzehrte. Als er sich von ihr löste, hielt Eden ihn fest. „Bleib heute Nacht bei mir.“
Adams’ Herz begann wild zu klopfen. „Nein, Eden.“
„Dann wenigstens bis zum Ende der Party.“ Ihr Blick war beinah flehentlich. „Ich weiß, du willst nicht, dass die Leute dich mit mir in Verbindung bringen. Sie werden es trotzdem tun, egal, wie wir uns verhalten. Und was die Leute nicht persönlich hören oder sehen, das erfinden sie. Warum lassen wir sie nicht ein wenig über die Wahrheit klatschen?“ Zärtlich fuhr sie mit einem Finger die Konturen seiner Lippen nach, und das war fast so verheißungsvoll wie ein Kuss. „Sind ein paar Gerüchte ein zu hoher Preis für einen gemeinsamen Abend in aller Unschuld? Wir waren fast unser ganzes Leben lang Freunde. Können wir nicht wieder Freunde sein? Nur Freunde. Nur für heute Abend?“
Sie verstummte, wartete ab, ohne den Blick von Adams zu wenden. Für Eden war außer ihm niemand im Garten. Heute war ihr Geburtstag, und seine Antwort könnte vielleicht das schönste Geschenk sein. Ihre ganze Sehnsucht lag in ihrem Blick. Nur ein Narr würde das nicht sehen. Nur ein Narr würde ablehnen.
„Ja, Liebste“, flüsterte er. „Ich werde bleiben, bis der letzte Gast gegangen ist.“
Edens Lächeln, ihre Berührung, als sie sich bei ihm einhakte, waren jedes Risiko wert. Aber würde er das auch an einem weniger romantischen Abend so sehen?
„Einige deiner alten Schulfreunde sind hier. Von Cullen weiß ich, dass sie unbedingt mit dir sprechen möchten. Würde dir das sehr viel ausmachen?“
„Nein.“ Mit Eden an seiner Seite ganz bestimmt nicht. „Wer ist denn hier? Ich habe bisher nur Jericho gesehen.“
„Komm mit, Adams, ich zeige es dir.“ Wie selbstverständlich ging sie neben ihm her, die Hand besitzergreifend auf seinem Ellbogen. Ihre weichen Brüste seinen Arm streifen zu spüren, war sehr erotisch und erinnerte ihn augenblicklich an ihre Stunden der Leidenschaft. Ihr leises Lachen klang ausgesprochen verführerisch. Zum ersten
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