Julia Collection Band 57
Hölle heiß gemacht hätte, hätte er weder die Highschool abgeschlossen, noch wäre er aufs College gegangen.“
Adams lachte auf, ohne amüsiert zu sein. „Außer Belle Terre und Arbeit waren Gus nur zwei Dinge wichtig.“
„Dass wir bei Lady Mary lernten, uns wie ein Gentleman zu benehmen und dass wir eine Ausbildung bekamen. Wie wir letztere finanzierten, war dabei unser Problem.“ Jackson seufzte. Dann erzählte er Adams, dass Jefferson praktisch nie ausgehe, obwohl er der Schwarm der Frauen sei. „Der Junge hat einfach alles – ein blendendes Aussehen, Charakter, eine große Begabung als Maler.“
„Doch genau wie seine Angel- und Jagdbegleitung malt er nur so viel, dass er finanziell über die Runden kommt.“ Adams lebte inzwischen seit einem Monat in River Trace und fuhr jeden Morgen bei Tagesanbruch nach Belle Rêve. Dort arbeitete er bis zum frühen Abend, um dann anschließend in River Trace noch die Pferde zu versorgen. Jackson und Jefferson waren fast immer bei ihm. „Wann findet er eigentlich noch Zeit zum Malen?“
„Keine Ahnung.“ Jackson betrat die Koppel, um Jefferson zu signalisieren, Schluss zu machen. „Aber er findet sie irgendwie. Du solltest das Porträt sehen, das er für Robbie … ich meine, Eden, zum Geburtstag gemalt hat.“
„Unglaublich, wie willig der Hengst sich von ihm führen lässt“, bemerkte Adams, während Jefferson mit dem Pferd die letzten Übungen absolvierte. In Gedanken war er bei Edens Porträt. Wie hatte Jefferson sie gemalt? Welche Merkmale hatte er auf die Leinwand gebannt? Er würde viel für einen kurzen Blick auf das Werk geben.
Noch während Jackson und er einmal mehr bewunderten, wie viel Einfühlungsvermögen Jefferson im Umgang mit Pferden hatte, kam ein Kombi die Auffahrt heraufgefahren.
„Sieht aus, als bekämen wir Gesellschaft“, meinte Jackson.
„Edens Wagen.“ Besorgt runzelte Adams die Stirn. „Sie sollte nicht herkommen. Es ist zu gefährlich.“
„Sie ist es nicht, Adams. Wenn ich nicht langsam Sehstörungen von zu viel Arbeit bekomme, sitzt da Cullen am Steuer und neben ihm das hübsche kleine Zimmermädchen, wie heißt sie noch gleich?“
„Stimmt.“ Adams war plötzlich alarmiert. Tief beunruhigt ließ er Jackson stehen, und kaum dass Cullen den Wagen auf der Auffahrt zum Halten gebracht hatte, riss er die Wagentür auf. „Was ist los, Cullen? Warum sind Sie hergekommen? Ist Eden etwas passiert? Ist sie …“
„Der Mistress geht es gut“, fiel Cullen ihm ins Wort, „den Umständen entsprechend. Wie es aussieht, vielleicht besser als Ihnen.“
Nachdem der hünenhafte Cullen ausgestiegen war, meinte er freundlich: „Es ist hart, nicht wahr? Besonders, weil Sie beide einander schon so lange etwas bedeuten.“
Adams hatte den Insulaner noch nie eine persönliche Bemerkung machen hören. Doch so, wie er Cullen bisher bei der Arbeit und im Umgang mit Eden erlebt hatte, überraschte es ihn nicht, dass er ein guter Beobachter war.
„Ja, es ist hart. Aber ich habe schon einmal harte Zeiten durchgemacht und werde es auch diesmal schaffen.“
„Mistress Eden auch, aber warum muss sie das jetzt wieder?“, fragte Cullen fast beiläufig. „Welchen Sinn hat das?“
„Sie kennen den Grund, Cullen.“ Adams’ Blick blieb an Merrie hängen, die zur Koppel hinübergegangen war. „Die Verwüstung des Cottages war gegen mich gerichtet, auch wenn es dafür keinen handfesten Beweis gibt. Ich kann nicht riskieren, dass Eden meinetwegen noch mehr Probleme bekommt.“
„Und wenn sie bereit wäre, das Risiko zu tragen?“ Als Adams schwieg, fuhr Cullen fort: „Junior Rabb hätte ihr schon früher etwas antun können, wenn er gewollt hätte. Er ist ein Feigling, und wenn er nicht völlig verrückt ist, wird er es nicht wagen, ihr zu nahe zu kommen.“
„Und falls sie ihm im Weg ist, wenn er hinter mir her ist? Was dann?“
„Falls er Ihnen je nachstellen sollte, dann wird er Sie von hinten angreifen, wenn Sie allein sind. So gehen nämlich Feiglinge vor, Adams.“
„Ich kann dieses Risiko nicht eingehen, Cullen. Ich gebe Eden lieber auf, als sie womöglich für immer zu verlieren. Wir haben keine gemeinsame Zukunft. Die war uns nie bestimmt. Aber zu wissen, dass Eden lebt und es ihr gut geht, genügt mir.“ Als Cullen widersprechen wollte, hielt Adams ihn davon ab. „Nein, das Thema ist beendet. Weswegen sind Sie eigentlich hergekommen? Gibt es einen besonderen Grund?“
Nachdem Jackson kurz mit Merrie gesprochen
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