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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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mit dem Putzen hinterherzukommen, aber ich weiß erst seit heute Morgen, dass du hier einziehen willst. Wenn du eins der Zimmer möchtest, die noch nicht gemacht sind, dauert es nur ungefähr zwanzig Minuten, bis ich …“
    „Würde es dir etwas ausmachen, mich zuerst einmal durchs Haus zu führen?“ Er wusste selbst noch nicht, was er wollte. „Wo ist Kate?“
    Shelby setzte sich ihre Tochter auf die andere Hüfte und deutete auf den ausgeblichenen Teppich. „Lass dein Gepäck hier stehen, dann zeige ich dir alles. Kate ist draußen und erledigt die üblichen Arbeiten.“
    „Kate kümmert sich um Haus- und Gartenarbeit? Das soll wohl ein Witz sein?“
    „Hör auf, Severin“, fuhr Shelby ihn an. „Du bist lange weg gewesen. Vielleicht solltest du dir, bevor du dir ein Urteil erlaubst, erst einmal die Zeit nehmen, dir anzusehen, wie es hier wirklich läuft.“
    Chase ließ sein Gepäck fallen und lächelte Shelby an. „Du hast recht. Gehen wir erst mal durchs Haus.“
    Während der nächsten halben Stunde zeigte Shelby ihm die zehn Schlafzimmer im Obergeschoss, die Küche, das Esszimmer, die Bibliothek und die vier Salons. Alles war sauber, wirkte aber heruntergekommen. Es machte Chase traurig zu sehen, dass ein historisch so interessantes Haus verfiel.
    Schließlich kamen sie wieder in die große Eingangshalle. „Du brauchst kein Zimmer für mich herzurichten“, sagte Chase. „Ich lasse mein Gepäck erst einmal oben stehen. Kate und ich können das dann später klären. Danke.“
    Shelby setzte ihre Tochter auf den Fußboden, damit sie herumkrabbeln konnte. „Kein Problem. Hast du etwas dagegen, wenn ich dir eine persönliche Frage stelle? Es gibt da nämlich etwas, was mich schon seit Ewigkeiten beschäftigt.“
    „Frag, was du willst“, antwortete er. „Allerdings behalte ich mir das Recht vor, dir keine Antwort zu geben.“
    Sie nickte nachdenklich. „Erzählst du mir, was damals vor zehn Jahren wirklich geschehen ist? Ich habe massenweise Klatsch und Tratsch darüber gehört, aber ich würde gern die wahre Geschichte hören.“
    „Hat Kate es dir nicht erzählt?“
    „Sie will nicht darüber reden. Ich war den Sommer über nicht da. Als ich im Herbst zurückkam, war Kate … na ja … war sie ein anderer Mensch.“
    „Inwiefern?“
    Shelby zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Viel ernster. Auf jeden Fall hatte sie aufgehört, auf Partys zu gehen, und arbeitete viel härter daran, gute Noten zu bekommen.“
    Das hörte sich nicht nach der verwöhnten Prinzessin an, die er zurückgelassen hatte. Aber es bestätigte ein wenig die Gerüchte über die Eisprinzessin, die er gehört hatte, seit er zurück war.
    „Was war mit Freunden? Verabredungen?“, wollte er nun wissen.
    „Kaum. Auf jeden Fall keine während des letzten Jahres auf der High School. Seitdem hat es den einen oder anderen Mann gegeben, aber nie etwas Ernstes.“ Shelby seufzte kurz. „Dann kam das Gerücht auf, Kate sei frigide“, fuhr sie zögernd fort. „Ich fürchte sogar, Kate glaubt es inzwischen selbst.“
    Daran glaubte Chase keine Sekunde. Er erinnerte sich an das erotische Knistern, das zwischen ihnen geherrscht hatte. Kate war früher alles andere als frigide gewesen. Und am vergangenen Abend hatte er die Glut in ihren Augen auch gesehen.
    Nein. Kate war definitiv kein kalter Fisch. Weder damals noch heute.
    Shelby sah kurz nach ihrer Tochter, dann wandte sie sich wieder an Chase. „Was geschah denn nun damals? Weshalb bist du verschwunden, und weshalb hat Kate sich so verändert?“
    Chase war sich nicht sicher, ob es gut war, über jene Nacht zu sprechen. Aber er hatte noch nie jemandem seine Seite dieses Albtraums erzählt. Vielleicht war es an der Zeit, es endlich zu tun.
    „Ich habe keine Ahnung, warum Kate sich veränderte“, erwiderte er. „Selbst als ich damals ging, wusste ich nicht, was los war. Ich verließ die Stadt in ziemlicher Hektik, weil man mich sonst womöglich gewaltsam vertrieben oder ins Gefängnis gesperrt hätte.“
    „Warum?“
    Er schüttelte den Kopf. „Kürzlich ist es mir gelungen, ein paar Puzzleteile zusammenzusetzen. Aber damals war ich genauso verwirrt wie alle anderen.“ Er klopfte auf seine Hemdtasche, bevor ihm einfiel, dass er das Rauchen aufgegeben hatte.
    „Es war die Nacht des Abschlussballes“, begann er. „Aber Kate und ich sind nicht hingegangen. Wir hatten eine Stelle unten am Fluss, wo wir gern … zusammen waren. Wir träumten von unserer Zukunft und

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