Julia Collection Band 61 (German Edition)
trat zurück und leuchtete den Raum aus. „Ziehen Sie sich trockene Sachen an und kommen Sie mit. Ich denke, wir sollten den Rest der Nacht in meinem Büro verbringen. Es gehört zum älteren Teil des Hauses, der schon manchen Hurrikan überstanden hat. Da sollten wir in Sicherheit sein.“
„Aye, aye, Sir!“ Annie grinste und rutschte an die Bettkante, doch Nick legte ihr eine Hand auf die Schulter und hielt sie zurück.
„Nicht so schnell. Sagen Sie mir lieber, wo Ihre Sachen sind. Sie sollten nicht auftreten, bevor wir nicht wissen, was mit Ihrem Fuß ist.“
Annie sah ihn stirnrunzelnd an. „Ich komme schon allein zurecht. Ich kann doch auf einem Bein hinken. Darin war ich immer besonders gut.“
Nick ließ sich nicht erweichen. „Bleiben Sie, wo Sie sind!“, befahl er und ging zum Schrank. „Sagen Sie mir, was Sie brauchen. Wir müssen uns beeilen.“
Annie schickte ihn zu der Kommode, in der sie ihre Shorts und T-Shirts aufbewahrte. Außerdem holte Nick einen warmen Pullover und eine Regenjacke aus dem Schrank. Sie hätte gern auch trockene Unterwäsche angezogen, hatte aber Hemmungen, ihn in ihren BHs und Slips wühlen zu lassen.
Er legte alles auf das Bett. „So, Sie nehmen jetzt Ihre Sachen und die Taschenlampe. Ich werde Sie wieder tragen.“
Genauso mühelos wie das erste Mal hob er sie hoch. Annie wurde viel zu deutlich bewusst, wo sich ihre Körper berührten, deshalb schloss sie kurz die Augen. Aber da sie die Taschenlampe trug, musste sie ihm den Weg leuchten und konnte es sich nicht leisten, sich ihren Gefühlen hinzugeben.
Nick hielt sie fest umfasst, sodass sie an seine muskulöse nackte Brust gedrückt wurde. Sie hatte ihn noch nie ohne Hemd gesehen, denn selbst während der krankengymnastischen Übungen hatte er immer ein T-Shirt getragen.
Vorsichtig ging Nick durch das dunkle Haus, immer darauf bedacht, möglichen Hindernissen auszuweichen.
Es war heiß und feucht, und Annie hatte Angst abzurutschen, deshalb klammerte sie sich fester an ihn. Er hob sie etwas höher, und ihr stockte der Atem, als ihre Körper sich berührten. Diese kurzen Minuten würde sie nie vergessen, noch nie hatte sie etwas derartig Erotisches erlebt.
Nick brachte sie in ein Gästebad, das Annie bisher noch nie betreten hatte.
„Ich lasse Sie jetzt herunter. Glauben Sie, dass Sie sich anziehen können, auch wenn Sie mit dem verletzten Fuß nicht auftreten dürfen? Ich suche derweil den Erste-Hilfe-Kasten.“
Annie nickte, und als er sie herabgleiten ließ, spürte sie, dass er erregt war. Sofort spürte sie eine süße Schwäche in den Knien und umfasste seine Schultern fester.
„Sie sollten sich vielleicht lieber am Waschtisch festhalten“, sagte Nick nun knapp. „Keine Sorge, Sie werden sich gleich viel besser fühlen, wenn Sie sich umgezogen haben und ich Sie verarztet habe.“ Er warf ihr ein trockenes Handtuch zu. „Sie können die Taschenlampe ruhig behalten. Ich finde mich im Dunkeln einigermaßen zurecht und weiß, wo noch eine Taschenlampe liegt.“
Sie wusste, es hatte keinen Zweck, er würde die Taschenlampe nicht mitnehmen. Er verschwand in den dunklen Flur, und Annie setzte sich auf den Waschtisch. Eine Zeit lang blieb sie wie erstarrt sitzen. Wie hatte es nur geschehen können, dass sie einander plötzlich so stark begehrten?
„Bitte zeigen Sie mir Ihren Fuß, Annie.“ Nick, der sich ein Hemd übergezogen hatte, war mit dem Verbandskasten zurückgekommen und stand vor Annie, die nun in ihren trockenen Sachen auf dem Waschtisch saß. Das Badezimmer, das ihr vorher so geräumig erschienen war, kam ihr mit einem Mal winzig klein vor. Nick Scoville schien den ganzen Raum auszufüllen. Annie konnte kaum atmen.
Es verminderte ihre Nervosität auch nicht gerade, dass sie ihm jetzt in seine stahlblauen Augen sehen konnte, denn er hatte eine Kerosinlampe mitgebracht, die reichlich Licht spendete.
Sie streckte ihm ihren Fuß entgegen, und erst in diesem Augenblick fiel ihr ein, dass sie den neuen Nagellack aufgetragen hatte. „Ich habe versucht, den Schnitt auszuwaschen“, sagte sie verlegen.
Nick nahm ihren Fuß in seine warmen Hände und drehte ihn hin und her. Dann lächelte er. „Was für eine Farbe ist das denn? Königsblau?“
Annie empfand seine Berührungen wie eine Liebkosung, dennoch hätte sie den Fuß am liebsten zurückgezogen. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, dass ihr Chef ihre alberne Spielerei entdecken könnte. Warum hatte sie auch nicht ihre Sportschuhe
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