Julia Collection Band 62
holte einmal tief Luft und erwiderte sehr gefasst: „Welche Frage soll ich zuerst beantworten?“
„Hast du das Feuer gelegt?“
„Nein. Aber ich glaube, ich habe den Mann gesehen, der es getan hat. Und die letzten drei Zahlen seines Nummernschilds sind mir im Gedächtnis geblieben. Das habe ich der Polizei auch schon gesagt.“
„Brandstiftung!“ Cat legte die Finger an ihre Schläfen, wo ihr plötzlich jeder Muskel wehtat. „Du meinst, das Feuer wurde absichtlich gelegt? Wer würde …“
Sie sank zurück gegen die kühle, harte Arbeitsfläche, die Beine schienen sie nicht mehr tragen zu können, und in ihrem Kopf drehte sich alles.
„Denk zurück an deine Cinderella-Verschwörung beim Ball, Lady Catrina“, forderte Patrick sie sanft auf. „Es ist mehr als zweifelhaft, dass Sir Wainwright seine Entscheidung bezüglich seiner Stimmabgabe schon publik gemacht hat. Irgendjemand geht also immer noch davon aus, dass dem Abriss zugestimmt wird. Doch du hast mir erzählt, dass Pixie nicht verkaufen will. Daher möchte jemand sichergehen, dass sie ihre Meinung ändert. Er hat sich eine gute Nacht dafür ausgesucht, nicht? Fast alle sind draußen beim Feuerwerk, die Straße ist verlassen und die Luft voller Rauch und Lärm. Natürlich war es kein Unfall. Es war vielmehr sorgfältig geplant.“
„Barry Grindlay …“
„Wahrscheinlich einer seiner Untergebenen, der für den Job bezahlt wurde. Ich werde, wenn es mir möglich ist, der Polizei helfen, das zu beweisen. Sie glauben, dass sie mit den drei Zahlen des Nummernschilds weiterkommen werden. Nächste Frage?“
„Nächste …?“
„Du musst dich konzentrieren, Cat.“
Sie starrte ihn entgeistert an. Er meinte das vollkommen ernst und versuchte, die ganze Sache so offen wie möglich anzugehen. Es schien kein reines Spiel für ihn zu sein.
„Was hast du in meiner Straße gemacht?“
Noch einmal antwortete er, ohne zu zögern. „Ich habe versucht, herauszufinden, warum ich dich nicht aus meinem Kopf kriegen kann. Ich wollte entscheiden, ob ich das, was du mir vor fast zwei Wochen gesagt hast, respektiere oder ob ich dich herausfordere. Ich habe nach einer Möglichkeit gesucht, mit dir auszugehen. Eine Möglichkeit, die du akzeptieren müsstest.“
„Patrick, du möchtest nicht wirklich mit mir ausgehen.“
„Doch, das tue ich.“
„Ich traue dem Ganzen nicht.“
„Ich weiß. Zumindest fühlst du es. Das ist ein Anfang, auf dem wir aufbauen können.“
Plötzlich grinste er sie an und entwaffnete sie damit vollkommen. Hilflos musste sie zurückgrinsen. Wie konnte jemand nicht auf dieses Lächeln reagieren? Es war das Lächeln eines Gewinners, selbstbewusst und zufrieden, und ganz eindeutig fasste er ihre Reaktion als eine Art Triumph von sich auf. Vielleicht hatte er recht. Sie war viel zu müde und verwirrt, um heute noch über ihre Gefühle nachzudenken.
Auch er musste bemerkt haben, dass die Erschöpfung sie zu überwältigen drohte.
„Du kannst jetzt ins Bett gehen“, empfahl er ihr.
„Oh, vielen Dank!“
„Schlaf drüber, ja?“
Sie gab keine Antwort, sondern nickte nur stumm und taumelte in das Gästezimmer.
Pixie kicherte laut, als Cat und Sam am nächsten Morgen ihr Krankenzimmer betraten. Patrick saß in einem Stuhl neben ihrem Bett und erzählte ihr offensichtlich gerade eine unglaublich komische Geschichte.
Ihr Lachen klang noch sehr rau, und das Atmen fiel ihr schwer, doch sie lag nicht mehr auf der Intensivstation und sah viel besser aus, als Cat zu hoffen gewagt hätte.
„Hallo, Tante Pixie!“ Fröhlich lief Sam auf sie zu.
Als er die Kinderstimme hörte, drehte sich Patrick zu ihnen um, und Cat war sich sofort wieder der starken Anziehungskraft zwischen ihnen bewusst. Jedes Mal, wenn sie sich anschauten, schienen es ihr seine blauen Augen von Neuem zu sagen.
Du fühlst es auch. Gib es zu. Sag mir, dass ich recht habe.
„Cat, wie geht es meinem kleinen Liebling?“, fragte Pixie besorgt.
Oh mein Gott, sie hatte ganz vergessen, nach dem Hündchen zu schauen! Cat wusste, dass Mrs Mark von nebenan Giselle an sich genommen hatte, aber darüber hinaus … Da waren so viele andere Dinge gewesen.
Sam und sie hatten lange geschlafen. Patrick hatte ihr zusammen mit einigem Geld für ein Taxi einen Zettel hinterlassen. Die Scheine hatte sie ignoriert.
Stattdessen hatte sie ihre Schwestern in New York angerufen und ihnen die Nachricht über den Brand mitgeteilt. Die darauf folgenden schockierten Fragen hatte sie, so
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