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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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Telefonnummer, die du mir genannt hast, gab es keinen Anschluss mehr, und überhaupt dachte ich, ich sollte persönlich vorbeikommen.“
    „Wir haben das Hauptgebäude der Ranch vermietet, und es dauerte eine Weile, bis wir in unserem alten Haus wieder einen Anschluss bekamen“, erklärte er.
    Sie glaubte, dass mehr an der Sache war, als er sagte, doch sie konzentrierte sich weiterhin auf den Punkt, der sie beide anging. „Zunächst einmal müssen wir uns entscheiden, in welchem Staat wir die Scheidung einreichen wollen.“
    „Sicher.“
    „Ich habe mich über die Möglichkeiten informiert – bei einem Rechtsanwalt in Philadelphia. Natürlich übernehme ich auch den ganzen Papierkram. Wenn ich jetzt mit Mr Thurell nach Blue Rock zurückfahre und in einem Motel einchecke, könntest du dann vielleicht später in die Stadt kommen, sodass wir reden können? Es sollte nicht lange dauern.“
    „Mommy …“
    „Ich komme schon, Schätzchen.“ Sie wandte sich wieder dem Auto zu, ohne auf eine Antwort von dem Mann zu warten, der – zumindest für den Moment – ihr Ehemann war.
    Hinter ihr stieg Gray vom Pferd ab. Dann band er die Zügel um den oberen Stacheldraht, presste den unteren mit einer Hand weiter runter und schlüpfte durch den Zaun. Er tat das schon sein ganzes Leben, und es dauerte nur wenige Sekunden. Er blieb stehen und schaute zu dem Cadillac hinüber.
    Jill hatte die Beifahrertür geöffnet und lehnte sich nach drinnen. Dadurch präsentierte sie eine äußerst attraktive Rückansicht, über die Gray im Augenblick jedoch nicht nachdenken wollte. Er hörte, wie sie versuchte, ihren Sohn zu trösten, und erinnerte sich daran, wie sehr er im März in Las Vegas ihre Stimme gemocht hatte.
    Es gab eine ganze Menge Dinge, die er an Jill Brown gemocht hatte, jetzt, wo er darüber nachdachte. Eine der Sachen, die ihn jedoch ganz sicher nicht erfreut hatte, saß gerade in dem Wagen. Aus einer ganzen Reihe von Gründen war er nicht an einer Frau mit einem Kind interessiert.
    Selbst wenn er mit ihr verheiratet war.
    So, wie er jedoch auf ihre langen Beine und ihren knackigen Po reagierte, wäre es mehr als sinnvoll, diese Tatsache immer im Hinterkopf zu behalten, entschied er.
    „Ich werde dich sobald ich kann ins Bett stecken, okay?“, versprach sie ihrem Sohn. „Wir werden ein paar Kindersendungen im Fernsehen finden und etwas Gutes essen.“
    „Mein Kopf tut weh.“
    „Ich weiß, Süßer. Ich habe etwas Medizin im Koffer.“
    „Ist er krank oder so was?“, fragte Gray, wobei ihm auffiel, wie desinteressiert er klang.
    Jill würde wahrscheinlich glauben, dass er ein richtiger Mistkerl war. Er mochte Kinder. Er wollte nur keines als zusätzlichen Bestandteil seines Lebens, das war alles. Er hatte nicht gewusst, dass Jill einen Sohn hatte, als sie heirateten. Himmel, er hatte ihren richtigen Namen ja auch erst erfahren, als sie sich das Eheversprechen gegeben hatten! Der Las-Vegas-Moderator hatte sie weiterhin Cinderella genannt.
    „Hallo Gray“, grüßte ihn Ron Thurell, um sich gleich darauf wieder einem Versandkatalog zuzuwenden, den er eifrig durchblätterte.
    Es wirkte wie eine demonstrative Geste, dass er nicht auf ihrer beider Unterhaltung achtete, doch Gray traute dem Ganzen nicht. Er mochte Ron nicht, und diese Abneigung bestand gegenseitig. Ron war der Mann gewesen, der Grays Vater im vergangenen Dezember am Steuer seines Autos mit einem schweren Herzinfarkt gefunden und den Notarzt gerufen hatte. Dennoch hatte dieser Umstand nicht dazu geführt, ihr Verhältnis zueinander zu verbessern.
    Jill hatte sich unterdessen auf seine Frage hin zu ihm umgewandt, und Gray bemerkte, wie müde und gestresst sie aussah. Ihr schönes dunkles Haar hatte sich halb aus dem Pferdeschwanz gelöst, und das intensive Jadegrün ihrer Augen wurde durch die geröteten Ränder noch verstärkt. Ihre seidige Haut schien bleich vor Müdigkeit, und sie trug keinerlei Make-up. Nicht, dass sie es nötig gehabt hätte. Sie war auch ohne sehr hübsch. Aber dieser großzügig geschwungene Mund war eindeutig zu blass. Ein Hauch Farbe hätte sie glücklicher aussehen lassen.
    Außerdem machte sie sich Sorgen um ihren Sohn, was auch kein Wunder war in Anbetracht der Tatsache, dass es ihm scheinbar nicht gut ging und sie ihn in Blue Rocks einzigem Motel pflegen wollte. Gray hatte ein- oder zweimal einen seiner Rancharbeiter dorthin zum Ausnüchtern geschickt, und er wusste, dass dieses Etablissement kein Ort für ein Kind

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