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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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aus, und seine Wangen waren vom kalten Wind gerötet. Beide unterbrachen ihre Unterhaltung, als Jill in die Küche kam.
    „Kann ich helfen?“, bot sie automatisch an.
    „Ich bin so gut wie fertig“, antwortete Louise. „Ich koche schon mal vor, damit wir immer noch etwas Gutes zu essen haben, wenn ich mit den Männern zur Arbeit rausfahre. Gray hat uns erzählt, dass Sie ganz schön geschuftet haben heute Nachmittag. Er sagte, Sie hätten überhaupt keine Pause gemacht.“
    „In dem Schuppen war es zu kalt, um still zu sitzen“, neckte sie.
    Louise lachte. „Das ist mein Vater, Jill. Grays Großvater, Pete Marr.“
    „Schön, Sie kennenzulernen, Mr Marr“, sagte Jill, während sie die knochige Hand drückte, die er ihr reichte.
    Er nickte nur und wandte sich dann wieder an seine Tochter. „Ich gehe mich noch mal waschen. Ich bin in einer Minute wieder da.“
    Mühsam erhob er sich und verließ die Küche. Die darauffolgende Stille war etwas unangenehm, bis Louise meinte: „Nehmen Sie es ihm nicht übel, wenn er keine großen Worte macht. Er ist so erschöpft, und, na ja, ich denke nicht, dass er sich jemals an die Veränderungen seit Franks Tod gewöhnen wird. Die beiden mochten sich sehr.“
    Sie schaute von den Behältern auf, die sie gerade füllte, und Jill erkannte den Schmerz in ihren Augen. Sie musste einen Impuls unterdrücken, die ältere Frau zu umarmen, so, als wenn sie hierhergehörte und die Probleme der Familie teilte.
    Es war eine Erleichterung, als Gray die Küche betrat. Sein schwarzes Haar war noch von der Dusche feucht und vom Handtuch zerrauft.
    Irgendetwas regte sich in Jill. Eine Welle physischen Begehrens, die sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr gespürt hatte. Sie wollte das auch jetzt nicht. Nicht gegenüber Grayson McCall.
    Er schaute sie direkt an, so, als wenn er erraten hätte, was sie fühlte, und ihre Haut prickelte bei dieser Erkenntnis.
    Rasch warf sie ein: „Sam schläft noch. Ich hoffe, das bedeutet, dass sich das Fieber legt.“
    „Glaubst du, dass er zum Arzt muss?“
    „Nur wenn er morgen noch Fieber hat.“
    „Okay.“ Sein Gesicht verschloss sich.
    „Gibt es einen in der Nähe?“
    „In Blue Rock.“
    In dem Moment kam Grays Großvater wieder in die Küche, und sie setzten sich gemeinsam zum Essen an den Tisch. Es schmeckte hervorragend, und Jill genoss die Wärme, die zwischen Gray, seiner Mutter und seinem Grandpa bestand.
    Danach half sie Louise beim Abwasch, duschte ausgiebig und ging früh ins Bett. Mitten in der Nacht fing Sam an zu weinen. Jill versuchte, ihn zu beruhigen, und gab ihm etwas Suppe und Toast. Er hatte immer noch Fieber und schlief kurz darauf wieder ein.
    Jill erwachte beim ersten Morgengrauen.
    Auch Rancher standen früh auf, stellte sie bald fest. Gray war schon in der Küche. Der Kaffee lief durch die Maschine, Rührei und Speck brutzelten in der Pfanne. Er war so mit dem Zubereiten des Frühstücks beschäftigt, dass er Jills Kommen nicht bemerkte. Beim Klang ihres zaghaften Grußes wirbelte er überrascht zu ihr herum.
    „Tut mir leid“, entschuldigte er sich, „ich wollte dich nicht wecken.“
    „Das hast du auch nicht. Ich bin es gewohnt, früh aufzustehen. Guck nicht so erstaunt!“
    „Ich schätze, ich bin davon ausgegangen, dass du eine Nachteule bist.“
    „Wegen der Situation in Vegas? Das war nicht mein Leben, Gray. Glaube niemals, dass das mein Leben war.“
    „Ich habe mir das auch schon gedacht. Ich hätte wohl nicht so überrascht sein sollen. Möchtest du ein bisschen Orangensaft pressen?“
    „Sicher.“
    Sie nahm ihm den raschen Themenwechsel nicht übel. Er hatte viel zu tun. Er musste offensichtlich so schnell wie möglich nach draußen an die Arbeit.
    Es gab ein kurzes Schweigen, dann meinte er: „Wir haben in diesem Restaurant die ganze Nacht geredet. Um etwa diese Uhrzeit bist du ins Bett gegangen.“
    „Und du bist mit deinem Truck losgefahren.“
    „Dann wurde ich richtig müde. Ich musste ein paar Stunden halten und mit dem Steuer als Kissen ein Nickerchen machen.“
    „Und ich musste fünf Stunden später aufstehen, um für die Matinee-Vorstellung fertig zu sein.“
    „Also waren wir beide in dieser Nacht nicht ganz zurechnungsfähig. So lange aufzubleiben.“
    Er bückte sich und reichte ihr eine Saftpresse herüber. Jill griff zu früh danach und berührte dabei seine warmen, schwieligen Finger. Verlegen fing sie an zu kichern und entschuldigte sich – die Spannung zwischen ihnen war

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