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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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waren atemberaubend. Er könnte Stunden damit zubringen, sie zu erforschen. Aber noch drängender wollte er Jill in seinen Armen spüren. Er wollte sie nahe an sich ziehen und dort halten. Für immer.
    „Muuu …“
    Okay, das war ein anderes Problem, wenn man mit geschlossenen Augen küsste. All deine anderen Sinne wurden empfindlicher, auch das Hören.
    „Muuu …“
    Er konnte diese verdammten Kühe wirklich nicht länger ignorieren. Er sollte dankbar sein, dass sie als Aufpasser fungierten und ihn wieder auf die Erde brachten.
    Er sollte dankbar sein, und er war es auch.
    „Jill“, raunte er, sein Hals wie zugeknöpft. „Wir müssen diese Biester einfangen.“
    „Ich weiß. Es tut mir leid, dich … dich aufgehalten zu haben.“
    Er öffnete die Augen. Sie starrte nach unten und atmete heftig. Ihre langen Wimpern umrahmten das Grün ihrer Augen. Ihre einzigartige Farbe schimmerte wie Jade unter fließendem Wasser.
    „Himmel, war das etwa dein Fehler?“
    „Nein, ich schätze nicht.“
    Sie schaute auf. Ihre Blicke schienen sich ineinander zu verfangen.
    Jill verschränkte die Arme vor der Brust. Hier im Schatten wurde es allmählich kühl, jetzt, wo sie aufgehört hatten, die Rinder zu jagen. Hatte sie deshalb überall Gänsehaut?
    Nein. Das war nicht der Grund.
    Sie wussten es beide. Sie berührten sich nicht mehr, doch das bedeutete nicht, dass die Anziehung und das Verlangen vergangen wären. Im Gegenteil. Das war stärker als jemals zuvor. Doch Gray war wütend und bekämpfte das jetzt mit aller Macht.
    „Lass uns das Vieh zusammentreiben“, presste er ärgerlich hervor. „Wir haben uns jetzt schon lange genug damit beschäftigt.“
    Jill hörte die Worte mit widerwilliger Zustimmung. Zwei Sekunden wären „lange genug“ gewesen für diesen Kuss. Zehn, vielleicht fünfzehn Minuten waren … ausgedehnt, um das Mindeste zu sagen.
    Keiner von beiden brauchte dies. Sie war nur aus einem einzigen Grund hierhergekommen – um eine Scheidung zu erlangen. Nur wegen Sams Krankheit hielten sie sich immer noch hier auf.
    „Oh Mist, da sind noch drei“, fluchte Gray, als sie sich der Baumgruppe näherten, zu der die Tiere Zuflucht gesucht hatten.
    „Sie sehen jetzt ein wenig ruhiger aus“, meinte Jill. Sie bemerkte seine verkrampften Muskeln unter dem Hemd. Er sah immer noch grimmig aus.
    „Wie Kinder“, schnaubte er. „Müde und hungrig. Mit ein bisschen Glück können wir sie diesen Weg hier entlangtreiben. Am Rand wächst gutes Gras, und diese Lichtung da auf unserem Land sollte sie anziehen.“
    „Du willst damit nicht gerade sagen, dass es leicht werden wird, oder?“, versuchte sie einen Scherz.
    Ihre Lippen waren immer noch von Grays Kuss geschwollen, und sie fühlte sich desorientiert und aufgelöst. Sie marschierten nebeneinander zu dem Vieh, das sich mittlerweile entschlossen hatte zu kooperieren. Das Schweigen zwischen ihnen lastete schwer. Sie brauchte Unterhaltung, um sich von dem maskulinen Rhythmus seines Gangs abzulenken und von der Wärme seines Körpers, die immer noch zu ihr hinüberstrahlte. Dummerweise fiel ihr nicht ein unverfängliches Gesprächsthema ein.
    Gray war schließlich der Erste, der das Wort ergriff. „Es wird nicht wieder passieren.“
    „Nein …“
    „Es tut mir leid.“ Seine Stimme klang so rau wie Sandpapier auf Metall und entlarvte seine Frustration. „Es war mein Fehler genauso sehr wie deiner. Glaube bloß nicht, dass ich das anders sehe. Aber … wo es hinführt … das ist vollkommen unmöglich.“
    „Ich weiß“, stimmte sie zu.
    „Du willst ein Leben mit einem anderen Mann aufbauen, und ich bin nicht interessiert an einer Frau, die mit einem …“
    Er brach ab, doch was er sagen wollte, war so offensichtlich für Jill, dass sie es für ihn aussprach.
    „Eine Frau, die mit einem Kind daherkommt. Das war es doch, was du sagen wolltest, oder? Was auch immer du für mich empfinden würdest, wenn du es zuließest, Sam willst du auf keinen Fall.“
    „Versteh mich nicht falsch, er ist ein großartiger Junge …“
    „Ich nehme mir gar nicht die Zeit, etwas ‚falsch‘ zu verstehen, Gray.“ Sie hatte große Schwierigkeiten, ihren Ärger unter Kontrolle zu bringen. „Du tust so, als wenn ich nur auf der Suche nach einem Mann bin, der mich und Sam durchfüttert. Ich habe dir schon einmal erklärt, dass ich nicht vorhabe, Geld aus dir herauszuschlagen. Das war Alans Idee. Ich entschuldige mich nicht dafür, und ich suche auch bei ihm nicht nach

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