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Julia Collection Band 62

Julia Collection Band 62

Titel: Julia Collection Band 62 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy
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schob sich mit den Ellbogen den Weg zum Buffet frei. Irgendetwas Hartes in seiner Hüfttasche stieß dabei gegen Sams Ohr, und der kleine Junge zuckte zurück, presste die Hand auf das Ohr und sah so aus, als wenn er gleich anfangen würde zu weinen.
    Jill stöhnte verärgert, hielt aber immer noch beide Teller in den Händen und konnte den Tisch zum Abstellen nicht erreichen. Gray zögerte nicht. Er vergaß Thurells betrunkene Unverschämtheiten und beugte sich zu Sam hinunter.
    „Alles in Ordnung?“
    „Er hat mir am Ohr wehgetan.“
    „Er war ganz schön ungeschickt, was?“ Gray drückte Sams Schultern in einer rauen Umarmung. „Er hat es nicht bemerkt. Das war nicht dein Fehler, okay? Geht’s jetzt besser?“
    „Ja, ist okay.“
    „Guter Junge!“
    „Danke, Gray“, flüsterte Jill.
    Sie schickte Sam zu den Tischen am anderen Ende der Scheune und wartete weiter in der Schlange am Buffet. Auch Gray füllte sich einen Teller. Seine Mutter und sein Großvater unterhielten sich immer noch mit Freunden, und auch er hätte genug Leute getroffen, mit denen er die Zeit hätte verbringen können, aber irgendwie hatte er dazu keine Lust.
    Stattdessen saß er mit Jill und Sam zusammen, während sie aßen, stand auf, um ihr einen Fruchtpunsch und sich selbst ein zweites Bier zu holen, und schaute dabei zu, wie Sam sich mit den anderen Kindern anfreundete.
    Es war kein idealer Ort für Gespräche. Die Band spielte verdammt laut, die Leute lachten und schrien sich gegenseitig an und tanzten ausgelassen. Der ganze Geräuschpegel war sehr hoch. Nebeneinander gegen die Metallwand des Schuppens lehnend, mussten sie sich nahe zueinanderbeugen, um sich zu verstehen.
    Vielleicht war das der Grund, weshalb es passierte. Sie saßen nahe beieinander, und irgendwie führte das dazu, sich auch nah zu fühlen . Nachher konnte er nicht mit Bestimmtheit sagen, wie ihre Unterhaltung diesen Verlauf nehmen konnte. Er wusste nur, dass sie plötzlich über die Liebe sprachen, und er vergaß Ron Thurell, er vergaß Mom und Grandpa, er vergaß jeden anderen.
    „Glaubst du daran, Gray?“ Jill klang hilflos, so, als wenn sie auf der Suche nach Antworten wäre. Es überraschte ihn, denn bislang war er der Überzeugung gewesen, dass sie darüber wesentlich mehr wusste als er. „Weißt du, was das ist?“
    Himmel, er hatte dieser Frau nie widerstehen können, wenn sie etwas von ihm brauchte, oder? Für einen einfachen Rancher wurde er unter dem Einfluss dieser jadegrünen Augen ganz schön wortgewandt. Er hörte nicht mal mehr den Lärm um sie herum.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, was das ist“, meinte er vorsichtig. „Aber ja, ich glaube daran, und ich weiß, was Liebe erfordert. Sie erfordert Größe in einem Menschen.“
    „Größe?“
    „Ich denke, es verlangt Stärke und Mut, jemanden wirklich zu lieben. Und deshalb glaube ich, dass die Fähigkeit zu lieben ein Zeichen von Größe ist … Größe des Herzens vielleicht. Die besten Menschen, die ich kenne, sind die, die wirklich in der Lage sind zu lieben.“
    „Glaubst du nicht, dass du eine Größe des Herzens besitzt, Gray?“
    Sie hatte die Beine angewinkelt und die Arme um die Knie gelegt. Eine ihrer Schultern streifte seinen Oberarm, und er spürte, wie sich unter seinem Hemd jedes einzelne Haar aufstellte.
    „Ich weiß nicht“, antwortete er. Seine Stimme klang heiser. „Ich hoffe, dass ich das eines Tages herausfinde. Ich würde gerne so eine Ehe führen wie meine Eltern.“
    „Dann musst du mich für ziemlich gewöhnlich halten, weil ich ohne das heiraten will?“ Ihre grünen Augen verdunkelten sich unter einem Stirnrunzeln.
    Er musste eine Weile nachdenken, um die richtigen Worte zu finden.
    „Ich schätze, ich glaube einfach nicht, dass du ohne Liebe heiraten wirst, wenn es darauf ankommt. Du hast einfach nur die falsche Vorstellung von Liebe.“
    „Du meinst, ich werde Alan nicht heiraten?“
    „Nein, ich meine, dass du Alan lieben wirst. Es wird wachsen. Bei euch beiden. Langsam, wie Moos auf einem Baumstamm. Der einzige Grund, weshalb du ihn überhaupt heiraten willst, ist der, dass du eine Intuition hast, dass es passieren wird. Ich schätze, bei den meisten Menschen ist das so.“
    „Vielleicht ist Liebe aber auch gar nicht so wichtig wie Respekt und gemeinsame Prioritäten und Ziele.“ Sie schob ihr Kinn trotzig vor.
    „Wie eure Kinder?“
    „Sam steht an erster Stelle.“ Ihr Kinn streckte sich noch mehr.
    Er vermutete, dass sie sich diese

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