Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 63

Julia Collection Band 63

Titel: Julia Collection Band 63 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Rolofson
Vom Netzwerk:
mich nicht mehr tragen. Ich kann allein laufen, ganz bestimmt.“
    „Gut, dann halt dich wenigstens an mir fest, nur für den Fall, dass dir wieder schwindlig wird.“ Er legte ihr einen Arm um die Taille, während sie zusammen die Treppe hinaufgingen. Lisette schloss auf, und sie betraten die kleine Wohnung. Calder sah sich suchend um. Es war so merkwürdig still. „Wo sind denn die Mädchen?“
    „Maggie Moore hat sie zum Geburtstag ihrer Tochter eingeladen. Sie waren ganz stolz, dass sie allein ausgehen durften.“
    „Ich hatte mich schon gewundert, dass sie nicht auf dem Fest war. Sonst lässt sie doch nichts aus.“
    Lisette legte Mantel und Tasche auf einen Stuhl, knipste eine Stehlampe an und ließ sich aufatmend auf dem Sofa nieder.
    „Solltest du dich nicht besser ins Bett legen?“, fragte Calder beunruhigt.
    „Ja, gleich.“ Am liebsten hätte sie sich sofort ins Bett verkrochen, wollte es aber vor Calder nicht zugeben. Er würde wie selbstverständlich mit in ihr Schlafzimmer kommen, um sich davon zu überzeugen, dass es ihr auch gut ging. Sie spürte wieder diese knisternde Atmosphäre zwischen ihnen und wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie zusammen im Bett lägen.
    Sie schlüpfte aus ihren Schuhen, bewegte die Zehen und seufzte zufrieden. „Ach, ich fühle mich jetzt richtig gut. Du musst nicht bei mir bleiben. Geh doch zurück aufs Fest und amüsier dich. Vielleicht hast du ja einen Hauptgewinn bei der Tombola gezogen.“
    „Das ist jetzt nicht wichtig.“ Er nahm sich einen Stuhl, setzte sich vor sie hin und legte ihre Füße auf seinen Schoß. „Die sind ja eiskalt!“, rief er aus. „Würdest du mir jetzt erlauben, dass ich mich wie ein zukünftiger Vater verhalte?“
    „Was macht denn ein Mann, der in neun Monaten Vater wird?“ Sie musste lächeln. Calder hatte unbestritten eine witzige Ader.
    „Er kümmert sich um seine Frau“, antwortete er ernst und begann ihre Füße zu massieren.
    „Hm, das tut gut“, stöhnte sie. „Du hast goldene Hände, Cal.“
    „Das höre ich gern.“
    „Aber ich bin nicht deine Frau.“
    „Noch nicht. Aber bald, Sweetheart.“ Seine Stimme war jetzt weich und zärtlich.
    „Heirat ist keine gute Idee. Hör auf mich.“ Wenn sie ihm allerdings noch länger ihre Füße überließ, wäre sie bald so weit, zu allem, was er wollte, Ja und Amen zu sagen.
    „Du brauchst mich doch, Lisette. Und wenn wir erst verheiratet sind, ist es meine Pflicht, für dich zu sorgen und dich zu verwöhnen. Wer soll dir den sonst helfen, wenn du wieder ohnmächtig wirst oder wenn deine Füße kalt sind?“
    „Hm, ich könnte mir ja stattdessen Riechsalz kaufen und meine Füße in warmes Salzwasser stecken.“ Ein Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Und ich hatte geglaubt, Französinnen seien so romantisch.“ Zärtlich kniff er ihr in den großen Zeh.
    „Das war ich auch. Aber das war vor meiner Heirat“, bekannte sie. „Und dann kam die Scheidung.“
    „Erzähl mir davon.“
    „Wovon?“
    „Was der Mann getan hat, um dich zu verletzen.“
    „Ich möchte nicht darüber sprechen.“
    „Vielleicht wird er für unsere Beziehung ein Problem.“
    „Niemals.“ Schließlich war er noch für viele Jahre im Gefängnis, dem Himmel sei Dank. Sie schloss die Augen. Im Moment fühlte sie sich so wohl und völlig entspannt. Sie genoss die Berührung seiner Hände.
    Calder beendete abrupt seine Massage. „So, jetzt solltest du schlafen.“
    Langsam öffnete sie die Augen, ihr Blick schien in die Ferne gerichtet.
    „Ich bringe dich jetzt ins Bett. Widerworte werden nicht akzeptiert.“ Damit stand er auf und hob sie auf die Arme. „Ist dir immer noch schlecht?“
    „Nein.“
    „Da bin ich aber froh. War das auch so, als du die Mädchen erwartet hast?“
    „Nein, eigentlich nicht.“
    „Ich glaube, dass du zu viel arbeitest.“ Er trug sie ins Schlafzimmer und setzte sie auf dem Bett ab. „Wann musst du Cosette und Amie abholen?“
    „Sie schlafen heute bei Maggie.“
    Sie waren zum ersten Mal seit jenem verhängnisvollen Abend allein. Lisette wünschte sich nichts sehnlicher, als Calder neben sich zu haben und sich an seinen warmen Körper zu schmiegen. Sie wollte diese Nacht nicht allein verbringen, wollte sich nicht wieder einsam fühlen. Wo sind nur meine guten Vorsätze geblieben, fragte sie sich bestürzt.
    „Ich möchte dich nicht allein lassen“, hörte sie ihn sagen. „Was ist, wenn dir was passiert?“ Er setzte sich zu ihr auf die

Weitere Kostenlose Bücher