Julia Collection Band 63
ohne dich davongesegelt.“
Missy brach in lautes Gelächter aus. „Ella, du bist wirklich zu komisch.“
„Ich meine es aber ernst. Könnten wir jetzt bitte wieder auf Owen Chase zurückkommen? Ich habe von dieser Art Unterhaltung genug.“
„Aber Ella?“, Louisa zwinkerte Missy zu. „Sex ist doch das, worum es beim Verkuppeln geht.“
„Vielleicht sollen wir abstimmen“, schlug Grace vor. „Alle, die für Suzanne sind, heben die Hand.“
Drei Hände gingen hoch. Nur Ellas Finger hielten weiterhin die leere Kaffeetasse umklammert.
„Wir könnten ja noch andere Namen aufführen, nur für den Fall der Fälle“, sagte Ella und fragte sich, was falsch gelaufen war.
„Lasst uns Suzanne eine Chance geben“, meinte Missy.
„Finde ich auch.“ Grace wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und griff nach ihrer Tasche. „Ich werde tun, was ich kann, um die Beziehung voranzutreiben, aber Owen wird sich noch etwas bewegen müssen. Suzanne ist eine hübsche junge Frau, die einiges an Aufmerksamkeit erhält.“
„Ja“, stimmte Ella zu. Das wäre das Beste. Wenn Owen wirklich die Beherrschung verloren hatte, dann war er gestern Abend nicht er selber gewesen, was bedeutete, dass Miss Greenway sein Blut in Wallung gebracht hatte. Aber Owen brauchte niemanden, der ihn verrückt machte. Er brauchte eine zuverlässige Partnerin, die sich um die Kinder kümmerte. Ella mochte nicht an den ruhigen und ordentlichen Rancher denken, als hätte er sich auf einmal in ein Wesen verwandelt, das nur von animalischen Trieben gesteuert wurde.
„Wir tun, was wir können“, erklärte ihre Schwester.
„Ich will nur, dass er glücklich ist“, sagte Ella. „Ich will, dass er die richtige Frau findet.“
Louisa ergriff ihre Hand. „Nimm es nicht übel, Ella. Du kannst nicht immer recht haben.“
Aber meistens liege ich richtig, dachte Ella. Das Problem war nur, dass die Leute es nicht immer merkten.
Suzanne beschloss, sich auf ihren Job zu konzentrieren. Die Chefredakteurin hatte die Idee mit dem Cowboy-Daddy als Titelgeschichte der nächsten Ausgabe gut gefunden, und die würde Suzanne auch abliefern.
Es musste doch noch andere alleinerziehende Männer in Bliss geben als Owen Chase. Diesem Rancher würde sie nicht weiter nachlaufen, als wäre sie eine verliebte Frau, die nichts Besseres zu tun hätte.
Leider war ihre Vermieterin keine Hilfe. Sie war nicht einmal anwesend, als Suzanne zum Frühstück nach unten kam, weshalb sich Suzanne sich selbst bediente und allein im Speisezimmer aß. Sie vermutete, dass die anderen Gäste schon die Stadt erkundeten oder auf Partnersuche waren. Suzanne arbeitete an ihren Aufzeichnungen und bereitete den Rest des Artikels vor, bis Mrs Whitlow gegen Mittag zurückkam.
„Gibt es noch mehr alleinerziehende Männer in Bliss, ich meine, Männer wie Owen Chase?“ Suzanne hoffte, es würde sich ganz beiläufig anhören, als würde sie den Mann kaum kennen.
„Zum Beispiel Witwer?“, fragte Grace und tat so, als hätte sie das Wort nie gehört. Sie setzte zwei Taschen mit Einkäufen auf den Tisch und fing an, sie auszupacken. „Mir fällt so schnell keiner ein.“
„Mrs Whitlow, ich habe Donnerstagabend beim Essen einen Mann namens Gabe kennengelernt. Ist er geschieden?“
„Seine Frau ist gestorben“, erklärte Grace. „Aber er ist kein Mann für Sie.“
„Ich suche ja keinen …“
„Ich meinte für Ihren Artikel.“ Grace zeigte auf eine Milchtüte. „Würden Sie die bitte in den Kühlschrank stellen? Danke.“
Suzanne tat, worum man sie bat. Mrs Whitlows Kühlschrank war so sauber wie das ganze Haus. „Wie schaffen Sie das nur alles ganz allein?“
„Ich habe vierzig Jahre lang Hauswirtschaft gelehrt, so kenne ich mich im Haushalt aus. Und ich habe auch eine Hilfe. Owens Mädchen, Darcy, putzt für mich, wenn sie kann.“ Grace sah auf die Uhr. „Sie müsste eigentlich jede Minute kommen.“ Sie lächelte und gab Suzanne eine Packung Truthahnfleisch in Scheiben. „Wir werden die Familie zum Mittagessen einladen. Wäre das nicht nett? Sie und Owen lernen sich dann besser kennen.“
Suzanne nahm das Fleisch und legte es auf die Arbeitsplatte. Wenn sie und Owen sich besser kennenlernten, würden das sehr schnell darauf hinauslaufen, dass sie sich gegenseitig auszogen …
Die Kupplerinnen wären über dieses Ergebnis ihrer Aktivitäten bestimmt sehr schockiert.
6. KAPITEL
„Du sollst mitkommen“, sagte Darcy. „Mrs Whitlow meinte, sie wollte mit dir
Weitere Kostenlose Bücher