Julia Collection Band 63
nützlicheren Dingen zugewandt, wie zum Beispiel dem Babysitten.“ Sie tätschelte der Kleinen den Rücken und trat von der Tür zurück. „Bringen Sie die Kleine morgen Abend wieder, damit Sie zum Tanz gehen können. Bringen Sie auch ihr Bett mit, damit sie die ganze Nacht hierbleiben kann.“
„Das geht doch nicht“, sagte Owen, „aber vielen Dank für das Angebot. Und auch für heute Abend.“
Er eilte nach draußen und die Treppe hinunter, wo Darcy hinten im Wagen wartete.
Er schaffte es, Melanie in ihrem Sitz anzuschnallen, ohne sie aufzuwecken. „Sie sollte eigentlich den ganzen Rückweg schlafen.“
Darcy beugte sich vor und legte ihre Hand auf seine Schulter. „Onkel Owen?“
„Ja?“
„Ich hab dich lieb.“
„Ich dich auch, Darcy. Geht es dir gut?“
„Ich vermisse Mom.“
Schweigend fuhr Owen ein paar Minuten, ehe er antworten konnte. „Ich deine Mom auch.“
„Wirst du heiraten?“
„Ich glaube nicht, dass mich eine Frau heiraten will.“ Er dachte an eine Frau mit den rotblonden Locken.
„Pams Mutter hat wieder geheiratet, und sie mussten dann in das Haus ihres Stiefvaters in der Stadt ziehen, und Pam hasst es.“
„Wir ziehen ja nicht um, nicht einmal, wenn ich drei Frauen hätte.“ Er hoffte, Darcy damit zum Lächeln zu bringen, aber als er in den Rückspiegel sah, sah seine Nichte immer noch betrübt aus. „Darcy?“
„Ja?“
„Es wird sich nichts ändern“, meinte er und fügte im Stillen hinzu: egal, was mit Suzanne passiert.
„Versprochen?“
„Versprochen.“ Es wäre schön, sie wiederzusehen, und nicht so gut, mit ihr im Dunkeln allein zu sein.
Auf lange Sicht war das auch besser. Denn er sollte sich nicht von einer Frau den Kopf verdrehen lassen, die er doch nicht haben könnte. Das wäre schrecklich unvernünftig.
„Allmählich fürchte ich, dass die rothaarige New Yorkerin nicht die Richtige für ihn ist“, meinte Ella. Der Spielclub traf sich zum üblichen Sonntagmorgen-Frühstück im Café an der Bowlingbahn, wo der Koch einen köstlichen französischen Toast machte und die Kellnerin sie in der Ecknische sitzen ließ, solange sie wollten.
Die anderen drei Frau zogen die Augenbrauen hoch.
„Ich finde sie sehr nett“, stellte Grace fest. „Aber vielleicht weißt du ja etwas, was wir nicht wissen, Ella.“
Ella setzte ihre Kaffeetasse ab. „Owen hat die Beherrschung verloren und sich gestern Abend fast mit Pete Peterson geprügelt.“
„Owen Chase würde nie jemanden schlagen, der fast doppelt so alt ist wie er“, erklärte Louisa.
„Ich sagte ja auch nur, er hätte sich fast mit Pete geprügelt. Er hat sich rechtzeitig gebremst, als er merkte, wen er vor sich hatte.“ Ella hatte die Geschichte von Petes Schwester erfahren, die drei Häuser weiter als Ella und Louisa wohnte und ihren dummen kleinen Hund jeden Morgen ausführte.
„Du meine Güte“, meinte Grace. „Er hat Suzanne nach Hause gefahren, und sie saßen noch eine Weile im Wagen – und ihr wisst, was das bedeutet …“
Ella nickte, obwohl sie nie mit einem Mann allein in einem Auto gewesen war in all ihren einundachtzig Jahren.
„Und dann hörte ich jemanden hupen“, fuhr Grace fort. „Und gleich darauf war Suzanne schon an der Tür. Ich weiß nicht, was draußen vorgegangen ist.“
„Na ja, es hat Pete jedenfalls zu Tode erschreckt“, sagte Ella. „Er hat doch nur zum Spaß gehupt.“
„Der Mann hatte schon immer einen ausgeprägten Sinn für Humor“, warf Missy ein. „Und seine Schwester übertreibt. Letzten Monat erzählte sie mir, sie hätte den Klettverschluss erfunden, aber jemand hätte ihr die Idee geklaut.“
Grace schüttelte den Kopf. „Was hat das denn mit Suzanne Greenway zu tun und damit, ob sie die richtige Frau für Owen ist?“
Ella seufzte. Das Geräusch der krachenden Bowlingkegel machte es ihr schwer, klar zu denken. „Vielleicht waren wir zu schnell. Vielleicht müssen wir erst eine Liste der verfügbaren Frauen aufstellen – von Frauen, die wir kennen, meine ich. Nicht die Fremden, die nur für ein Wochenende in die Stadt kommen und dann andere Möglichkeiten erwägen.“
„Gestern Abend beim Essen sagtest du, sie würden zusammen wundervoll aussehen. Ich dachte, es würde dich freuen, dass sie gestern Abend zusammen in Owens Pick-up waren.“ Missy griff nach ihrer Tasche und suchte nach Papier und Stift. „Meint ihr, sie ist zu schnell und zu jung für ihn?“
„Wir wissen doch gar nichts von ihr“, sagte Ella. „Vielleicht
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