Julia Collection Band 63
Und Mrs Hart war vorgestern bei ihm, weil sie die Party ausgerichtet hat. Kein Wunder, dass sie jetzt …“
„Soviel ich weiß, kann man diesen Test nicht schon nach ein oder zwei Tage machen“, fiel Grace ihr unwirsch ins Wort.
„Das können wir doch leicht herausfinden. Jetzt kommt schon und ziert euch nicht.“ Louisa betrat entschlossen den Drugstore, während die drei anderen Damen ihr nur zögernd folgten.
„Lou, du willst doch nicht im Ernst …?“
„Warum denn nicht? Niemand wird auf die Idee kommen, dass wir den Test für uns benötigen“, sagte sie und kicherte.
Ella fand das Ganze unerträglich. „Wie kann diese Frau so etwas nur hier in Bliss kaufen, wo jeder jeden kennt“, entrüstete sie sich.
Die Freundinnen hatten sich kurz zuvor entschlossen, einen diskreten Blick auf besagten Test zu werfen. Grace, die noch von allen die besten Augen besaß, sollte die Gebrauchsanweisung auf der Verpackung lesen, während die anderen die Verkäuferinnen ablenkten. Ihr Plan gelang auch ganz gut. Grace schlenderte so unauffällig wie möglich zu dem Regal mit den Hygieneartikeln hinüber, zog ein Päckchen heraus und begann es zu studieren. Nachdem sie es wieder zurück ins Regal gestellt hatte, kamen die anderen drei neugierig näher. Grace erklärte ihnen leise, dass der Test erst frühestens nach zehn Tagen gemacht werden könne. Niemals ein oder zwei Tage danach.
„Dann kann es nicht Calders Kind sein, denn zu der Zeit war er noch in Las Vegas“, überlegte Louisa laut. „Also, müssen wir eine andere Partnerin für ihn finden. Außer …“
„Kommt, lasst uns das woanders besprechen“, unterbrach Grace sie unwirsch, drehte sich um und starrte zur Tür. „Himmel, rührt euch nicht von der Stelle. Mac Brown hat soeben den Drugstore betreten.“
„Wohin geht er?“
„Zum Regal mit den Schmerztabletten.“
„Wer von uns wird denn Mac jetzt die schlechte Nachricht überbringen?“, fragte Missy leise. „Denn ich glaube, er hat Mrs Hart bereits in sein Herz geschlossen. Nicht nur, weil sie so gut backt und kocht.“
„Ich“, bot Ella sich mutig an und straffte die Schultern. Sie bedauerte bloß, dass sie gerade heute kein Rouge aufgelegt hatte. „Er wird’s schon überleben.“
„Der Ärmste, er tut mir ja so leid“, jammerte Missy. „Aber vielleicht heiratet Calder sie ja trotzdem.“
„Missy, so reiß dich doch zusammen. Du siehst dir viel zu oft diese kitschigen Liebesfilme an. Ich bin schließlich diejenige, die Mac jetzt das Herz brechen muss.“
„Aber es scheint dir gar nichts auszumachen, Ella, denn du strahlst ja förmlich“, zischte Louisa ihr zu. Sie war die Einzige, die sich so eine Bemerkung erlauben durfte.
„Zu Recht. Robert MacKenzie Brown tut immer so, als sei er klüger und besser als alle anderen. Es wird Zeit, dass ihn mal jemand auf den Boden der Wirklichkeit zurückholt.“
7. KAPITEL
„Ich soll eine andere für Cal finden?“ Wütend sah Mac Ella an. „Warum denn das?“
„Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll.“ Ella wollte nicht genauer werden, denn sie fand, dass jeder Mensch ein Recht auf ein Privatleben hatte. Auch wenn sie Lisette nur sehr kurz kannte, würde sie niemals ihre Prinzipien brechen und etwas ausplaudern.
„Ich will aber Mrs Hart als Schwiegertochter und niemanden sonst. Sie kann gut kochen, und Calder mag sie.“
„Das wird jetzt wohl nicht klappen.“ Ella suchte verzweifelt nach Gründen, um Mac Brown zu überzeugen. Das Gespräch schien schwieriger zu werden, als sie gedacht hatte. Anscheinend musste sie doch mit der Wahrheit herausrücken.
„Ella, du verheimlichst mir etwas. Sag es mir.“ Mac war störrisch und würde nicht eher Ruhe geben, bis er alles wusste.
Ella versuchte noch einmal, die heikle Angelegenheit zu umschreiben. „Gestern Abend sah ich die beiden zusammen am Tisch sitzen. Ich gebe ja zu, dass die beiden ein schönes Paar abgaben, aber es kann doch sein, dass sie nicht füreinander bestimmt sind. Vielleicht hat Mrs Hart ja schon einen anderen.“
„Papperlapapp!“
„Doch, Mac. Sieh den Tatsachen ins Auge. Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen.“
„Ella, sag mir, was wirklich los ist.“
Also blieb Ella nichts anderes übrig, als ihm zu erzählen, was Missy am Abend vorher beobachtet hatte, während sie auf ihre Medikamente wartete. Mrs Hart hatte den Drugstore betreten und nach einem Schwangerschaftstest gefragt, und Missy war zudem noch aufgefallen, wie elend die junge
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