Julia Collection Band 66
Preisschild an mein Baby. Für kein Geld dieser Welt werde ich es hergeben.“
„Das wollte ich mit meinem Angebot auch nicht erreichen. Ich wollte lediglich, dass du uns am Leben von Jeffs Kind teilhaben lässt.“ Nachdenklich legte Matt ihr eine Hand auf die Schulter. „Dad kennt dich nicht. Er glaubt, jeder sei käuflich.“ Sachte strich er ihr über die Wange. „Bist du noch wütend?“
„Die letzte Stunde gehört sicher nicht zu den leichtesten meines Lebens.“ Olivia versuchte zu scherzen, aber ihr zitterten immer noch die Knie. Sie wollte Duke Ransome und den Streit gern vergessen, aber Matts Vater hatte sie verletzt, ob ihr das nun gefiel oder nicht. „Er kommt bestimmt nicht zur Hochzeit.“
„Doch, ganz bestimmt. Ich kenne ihn. Befürchtest du nicht, dass du meine Familie eines Tages hassen wirst?“ Sachte legte er ihr eine Hand auf die Schulter. „Rechtlich gesehen bin ich schon bald der Vater unseres Kindes mit dem gleichen Recht wie du.“
Unser Kind. Wieder wurde Olivia klar, welche grundlegenden Veränderungen ihr bevorstanden. „Das Risiko gehe ich ein. Ich bin überzeugt, wir zwei können uns einigen.“ Sie hoffte, ruhig und vernünftig zu klingen. Matt sollte nicht wissen, wie stark sie im Moment der Gedanke verunsicherte, für den Rest ihres Lebens an ihn und seine Familie gebunden zu sein.
„In jedem Fall brauche ich nicht zu befürchten, dass du dich nicht gegen meine Familie behaupten kannst“, sagte er. „Harte Männer sind vor meinem Dad schon eingeknickt, aber du hast ihm nicht das letzte Wort überlassen. Bestimmt hätten viele Frauen an deiner Stelle das Geld akzeptiert, aber in dir hat Dad sich getäuscht.“
Sein prüfender Blick beschleunigte ihren Puls. „Danke, dass du dich für mich eingesetzt hast.“
Matt zuckte mit den Schultern. „Er hätte deine Antwort einfach akzeptieren sollen. Seine Äußerungen waren unakzeptabel. Sonst bekommt er immer seinen Willen, und für den Erfolg ist ihm jedes Mittel recht.“ Matt küsste sie sanft auf die Stirn. „Wir müssen noch zum Anwalt. Wenn wir jetzt nicht losfahren, kommen wir zu spät.“
„Ich hole meine Handtasche.“ Matts Unterstützung ließ sie den bedrückenden Besuch seines Vaters fast vergessen.
„Wir treffen uns hinter dem Haus.“
Als Olivia schon halb den Flur durchquert hatte, drehte sie sich noch einmal um. Matt stand reglos da und blickte ihr nach, dabei strich er gedankenverloren über die Lippen. Sobald ihre Blicke sich trafen, wandte er sich ab und verschwand in seinem Büro.
Als sie kurze Zeit später in die Stadt fuhren, sagte Olivia: „Dein Vater wird mich niemals akzeptieren.“
„Wenn du ihm erst sein erstes Enkelkind präsentierst, wird er dich schneller akzeptieren, als du es dir jetzt vorstellen kannst. Ich kenne meinen Vater sehr gut. Er hat immer von einem Enkel geträumt und erst meine Schwester und dann mich bedrängt, ihm Enkelkinder zu schenken. Er wird das Baby lieben, und du wirst dir gar nicht mehr vorstellen können, dass er dir dafür ein Vermögen geboten hat. Dad wird sich benehmen, als hätte es diesen Vorfall niemals gegeben.“
„Das glaube ich erst, wenn ich es erlebe.“ Dass Duke Ransome sich so drastisch ändern würde, konnte Olivia sich nicht vorstellen.
„Mein Dad war sicher, du würdest das Geld nehmen, weil du nicht gerade in Wohlstand aufgewachsen bist.“
Verbittert lachte Olivia auf. „Manchmal habe ich in Bussen übernachtet, weil mir das sicherer erschien als nach Hause zu gehen. Meine Eltern tranken beide und …“ Sie verstummte. „Du kennst meine Vergangenheit. Als ich zur Highschool ging, bin ich ganze Abende lang Bus gefahren, um in Ruhe lernen zu können. Bildung war für mich schon immer die Möglichkeit, diesem Elend zu entfliehen, und so ist es auch gekommen.“
„Genau das meine ich. Dad hat dich völlig falsch eingeschätzt.“
„Jetzt bleiben noch dein Bruder und deine Schwester.“
„Ich habe bisher weder Nick noch Katherine erreicht, aber ich habe ihnen auf die Mailbox gesprochen.“
„Wahrscheinlich versuchen sie auch, dir diese Hochzeit auszureden. Schließlich wissen sie, dass wir uns nicht lieben.“ Olivia betrachtete ihren Ring und wackelte mit dem Finger. „Der Rest der Welt wird damit bestimmt leichter zu überzeugen sein.“
„Sei nicht überrascht, wenn mein Vater dir noch so ein Angebot macht. Er gibt nicht leicht auf.“
„Keine Sorge.“
Matt lachte leise. „Du erstaunst mich immer wieder.“
Matts
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