Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
waren. Sie wollte es nicht glauben. Irgendetwas Positives musste er doch an sich haben, eine versöhnliche Eigenschaft, die ihre wahren Gefühle für ihn rechtfertigte.
„Der Kaffee kommt“, sagte Max leise hinter ihr.
January fuhr herum und wünschte, sie hätte es nicht getan, denn er stand viel zu nah bei ihr. Rasch trat sie einige Schritte zurück.
„Du warst in Gedanken“, stellte er fest.
„Ich wünschte mir …“
„Was ich mir auch gerade gewünscht habe? Dass es schneien und schneien und immer nur schneien würde …“ Er kam einen Schritt näher. „Dass die ganze Welt um uns her versinken und nur wir beide zurückbleiben würden? Hier in diesem Zimmer … ganz allein … eine Woche, einen Monat …“
January sah ihn verstört an, jeder Atemzug fiel ihr schwer. „Kann man denn in einem Hotelzimmer einschneien?“, fragte sie.
„Wahrscheinlich nicht“, gab Max zu. „Aber …“ Er verstummte, denn es wurde an die Tür geklopft. „Das wird der Zimmerkellner mit dem Kaffee sein.“
„So viel zum Einschneien in einem Hotelzimmer“, meinte January spöttisch.
Max lachte unsicher. „Vielleicht war das doch keine so gute Idee.“
Er ist heute Abend irgendwie anders, dachte January, während Max die Tür öffnete und das Kaffeetablett entgegennahm. Abgesehen von der kurzen Anspielung auf das Einschneien, wirkte er irgendwie verunsichert. Seine blauen Augen leuchteten nicht mehr so intensiv, und wenn er January ansah, lag ein abwartender, fast scheuer Ausdruck darin.
„Zucker und Sahne?“
January fuhr zusammen. „Ganz schwarz, bitte.“
Warum bin ich hier? fragte sie sich zum hundertsten Mal. Habe ich etwa gehofft, dass er unschuldig ist? Dass alles nur auf einem schrecklichen Missverständnis beruht und meine Gefühle für Max nicht berührt?
„Danke.“ Sie nahm die Kaffeetasse, die er ihr reichte, ging zum Fenster und sah in das Schneetreiben hinaus. Ihr brannten die Augen, als müsste sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
Wie wütend war sie noch vor wenigen Minuten gewesen! Welche Namen hatte sie Max gegeben, weil sie ihn für einen Heuchler und Betrüger hielt. Und jetzt? Jetzt war sie nur noch unendlich traurig.
Und warum? Weil alles vorbei war? Weil ihr die schützende Hülle fehlte, die Max während der letzten beiden Tage für sie bereitgehalten hatte? Seit dem Tod ihres Vaters hatte sie sich nicht mehr so geborgen gefühlt. Spürte sie deswegen dieses starke Bedürfnis zu weinen?
Wie dumm von ihr! Sie hätte wissen müssen, dass ein Mann wie Max kein dauerhaftes Interesse an ihr haben konnte. Wer war sie schon? Eine einfache Frau vom Lande, die abends in einer Hotelbar zur Unterhaltung der Gäste sang. Die Frau, um die Max warb, musste andere Qualitäten besitzen. Vielleicht war er auch längst verheiratet … Bei dem Gedanken fühlte January einen schmerzlichen Stich.
„Max …“
„January …“
Sie hatten gleichzeitig zu sprechen begonnen, und January drehte sich mit einem zaghaften Lächeln um.
„Du zuerst“, forderte sie ihn auf und dachte dabei: Was er zu sagen hat, wird mir nicht gefallen.
Was ich zu sagen habe, wird ihr nicht gefallen, dachte Max. Lukes Namen nur zu erwähnen und sein Kaufangebot zu wiederholen wird den alten Zorn in ihr entfachen. Ich könnte ihr noch einmal versichern, dass ich keine Ahnung von ihrer Familienzugehörigkeit hatte, aber sie würde mir nicht glauben und nur noch zorniger werden.
Abgesehen davon … Was hätte es für einen Sinn, sie von seiner Aufrichtigkeit zu überzeugen, wo er bereits beschlossen hatte, den Rückzug anzutreten? Einen so schnellen und vollständigen Rückzug, dass sie es eigentlich spüren musste?
Teufel, noch mal, wie schön sie war … wie wunderschön! Aber er kannte jetzt ihren familiären Hintergrund, und außerdem gehörte sie zu den Frauen, die ohne ein Heiratsversprechen nicht zu gewinnen waren. Und er, Maxim Patrick Golding, würde niemals heiraten. Die bloße Vorstellung flößte ihm tiefen Abscheu ein.
„Ich habe heute Nachmittag mit Luke Marshall telefoniert“, sagte er und lächelte verzerrt. „Er ist bereit, den Kaufpreis noch einmal zu erhöhen.“
January fuhr zurück, als müsste sie einem Schlag ausweichen. Max bemerkte es und hätte sie am liebsten in die Arme genommen und ihr versichert, dass alles in Ordnung sei und niemand ihr den Hof wegnehmen würde, wenn sie es nicht ausdrücklich wünsche.
Doch was war mit einer Täuschung gewonnen? Er kannte Luke seit seiner
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