Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
entbehrlich zu gelten verletzte Max’ Ehre – von der vorlauten March darauf hingewiesen zu werden verdarb ihm vollends die Laune.
„Ich werde hinübergehen und nachsehen, ob ich etwas für January tun kann“, sagte er und stand auf, ohne seinen Kaffee ausgetrunken zu haben.
May lehnte sich zurück und sah ihn unfreundlich an. „Glauben Sie nicht, dass Sie schon genug für sie getan haben?“
Max zog seine gefütterte Jacke an. Offenbar war er so ungeschickt gewesen, sich das bisschen Sympathie, das May ihm entgegengebracht hatte, wieder zu verscherzen. Das lag natürlich daran, dass er January gestern Abend zu lange in seinem Schlafzimmer festgehalten hatte. Das hatte Mays Beschützerinstinkt auf den Plan gerufen.
Familienstreit war neu für Max und erzeugte ein Gefühl der Hilflosigkeit in ihm. Die meisten Frauen, mit denen er befreundet gewesen war, hatten ihn irgendwann im Laufe der Beziehung gebeten, einander ihre Familien vorzustellen, aber er hatte das immer abgelehnt. Jetzt wurde es ihm erstmals zu heiß unter den Füßen. Er musste weg von hier. Weg vom Calendar-Hof, von Yorkshire, von England …
Doch das war leichter gesagt als getan, denn als Max die Hintertür öffnete, sah er, dass May mit den Schneewehen nicht übertrieben hatte. Sie waren fast zwei Meter hoch, und die Hecke, die den Weg zur Straße säumte, ließ sich kaum noch erkennen.
„Unser Onkel will später vorbeikommen und den Hauptweg räumen!“, rief March ihm höhnisch nach. Sie hatte ihn beim Anblick der Schneemassen beobachtet und freute sich diebisch über seine Ratlosigkeit.
Max machte sich nicht die Mühe zu antworten. Er schloss die Tür, zog seine Stiefel an, die er auf der rückwärtigen Veranda abgestellt hatte, und stapfte zum Kuhstall hinüber. Der Boden war teilweise vereist und sehr glatt, aber zumindest hatte es aufgehört zu schneien.
Was hatte er eigentlich erwartet? Max wusste es nicht genau, als er den Stall betrat, aber das Surren der elektrischen Melkmaschine überraschte ihn ebenso wie der Anblick, den January bot. So hatte er sie noch nie gesehen.
Sie trug ausgeblichene Jeans, die in kniehohen Gummistiefeln steckten, dazu einen Mantel, der ihr mehrere Nummern zu groß war. Um Hals und Kinn hatte sie einen Wollschal gewickelt, und auf ihrem schönen dunklen Haar thronte ein Filzhut von undefinierbarer Farbe. Nur ihre grauen Augen, die ihn herausfordernd ansahen, erinnerten ihn an die alte January.
Sie nahm den Schal ab und meinte lächelnd: „Verstehst du jetzt, warum ich nicht an Liebe auf den ersten Blick glaube?“
Max überwand den Schock bewundernswert schnell. „Gemessen an der Zahnpastatube und den nackten Füßen, ist dies wirklich der Gipfel!“, gab er lachend zu.
Es war im Stall wärmer als draußen, was wahrscheinlich mit der Körperwärme der Tiere zusammenhing. Dafür roch es auch stärker als unbedingt angenehm war.
„May scheint immer noch böse mit mir zu sein“, setzte Max das Gespräch fort.
„Mit dir auch?“ January zuckte die Schultern. „Sie wird sich schon wieder beruhigen.“
Max fragte sich immer noch, wo May wirklich gewesen war, als sie angeblich ihren Zahnarzt aufgesucht hatte. Ihre beiden Schwestern schienen keinerlei Verdacht zu hegen, und da May beharrlich schwieg, bestand kaum eine Möglichkeit, die Wahrheit zu erfahren. Trotzdem interessierte sie ihn – warum, konnte er nicht genau sagen.
„Ich bin hier drinnen bald fertig“, meinte January. „Wenn du lieber wieder hinübergehen möchtest …“ Sie zog spöttisch die Augenbrauen hoch. „Falls es dir dort nicht zu kalt ist!“
„Ich würde wohl überleben, aber ich warte trotzdem auf dich.“
In Wirklichkeit machte es Max Spaß, January zu beobachten. Sie arbeitete schnell und geschickt und war mit jeder einzelnen Kuh vertraut.
Was die Hotelgäste wohl gesagt hätten, ihre elegante Sängerin in dieser Aufmachung beim Melken zu sehen? Januarys schlanke Figur verschwand völlig unter dem wallenden Mantel, und soweit Max erkennen konnte, trug sie weder Make-up noch Lippenstift. Trotzdem war sie noch genauso schön für ihn, wie er verwundert feststellte. Was war nur mit ihm los?
Sicher hätte sein Handy in keinem ungünstigeren Augenblick klingeln können, zumal er ziemlich genau wusste, wer der Anrufer war. Luke brauchte bekanntlich sehr wenig Schlaf und nahm auf niemanden und nichts Rücksicht – auch nicht auf den Zeitunterschied zwischen Amerika und England.
„Solltest du nicht
Weitere Kostenlose Bücher