Julia Exklusiv 0180
erwähnt hatte, aber da ihr der Name Mackinnon so bekannt vorkam, vermutete sie, Rod oder Natalie hätten doch irgendwann von ihm gesprochen.
Da sie es unhöflich gefunden hätte, Mr. Mackinnon durch die Sprechanlage mitzuteilen, sie wisse nicht genau, wo Rod sich jetzt aufhalte, drückte sie auf den Türöffner.
Dann eilte Sabina in ihr Zimmer und überprüfte ihr Aussehen. Die enge Jeans betonte ihre langen schlanken Beine, das knappe Top brachte ihre schmale Taille und die festen Brüste zur Geltung. Rasch kämmte sich Sabina das Haar. Du liebes bisschen, dachte sie dann, all der Aufwand, nur weil ein herrisch klingender Cousin von Rod diesen unbedingt sprechen will? Sie kannte Yorke Mackinnon ja gar nicht.
Da klingelte es an der Apartmenttür, und kurz darauf betrachtete Sabina den unbekannten Cousin. Obwohl sie selbst ziemlich groß war, musste sie zu ihm hochblicken. Er war etwa Mitte dreißig, dunkelhaarig und ungewöhnlich gut aussehend. Vor allem die dunkelblauen Augen beeindruckten Sabina.
„Miss Natalie Harris?“, fragte Yorke Mackinnon kühl, nachdem er sie prüfend betrachtet hatte. Er schien von ihr keineswegs beeindruckt zu sein, obwohl man ihr schon öfter gesagt hatte, sie sei ausgesprochen attraktiv.
„Bitte, kommen Sie herein“, forderte sie ihn auf und vergaß völlig, ihm gleich zu sagen, dass sie nicht Natalie Harris war.
Nachdem Sabina ihn in das behagliche, aber unauffällig eingerichtete Wohnzimmer geführt hatte, wollte sie ihrem Gast gerade mitteilen, wer sie war, da kam er ihr zuvor.
„Wo ist er?“, fragte Yorke Mackinnon.
Überrascht sah Sabina ihn an. Er war zwar tadellos gekleidet und wirkte wie ein Gentleman, aber seine Manieren gefielen ihr überhaupt nicht. „Meinen Sie Rod?“, fragte sie.
„Wen sonst?“, erwiderte er kurz angebunden, und Sabina wünschte sich nun, sie hätte ihn einfach vor dem Haus stehen lassen.
„Er ist nicht hier.“
„Das merke ich“, sagte er gereizt. „Haben Sie ihn heute Abend schon gesehen?“
„Ach, Sie wissen es noch gar nicht!“, rief Sabina. Ganz offensichtlich hatte dieser Cousin hier keine Ahnung davon, dass Rod schon vor sechs Tagen nach Frankreich abgereist war und voraussichtlich monatelang abwesend sein würde.
Starr blickte Yorke Mackinnon sie an. Anscheinend begriff er sehr schnell, denn er forderte sie auf: „Erzählen Sie mir alles.“
Das klang herrisch. Sabina überlegte, ob sie vertrauliche Nachrichten über Natalie und Rod weitergeben solle – obwohl natürlich die Information, die beiden seien auf Weltreise, nicht unbedingt vertraulich war.
„Es gibt nichts zu erzählen“, antwortete Sabina endlich widerspenstig und handelte sich damit einen ablehnenden Blick ein.
Yorke Mackinnon schien einzusehen, dass er nur Informationen erhalten würde, wenn er darlegte, warum er Rod sprechen wolle. Und er schien zu überlegen, wie wenig er ihr enthüllen müsse.
Sabina wurde allmählich wütend auf ihn.
Yorke schaute sich gelassen im Wohnzimmer um und fragte kühl: „Sie haben den Ring natürlich gesehen?“
„Das habe ich. Er ist traumhaft schön“, bestätigte sie.
„Aber Rod hat ihn nicht mehr?“, hakte Yorke Mackinnon scharfsinnig nach.
Sie überlegte kurz. Da Rod das Schmuckstück Natalie geschenkt hatte, besaß er es nicht mehr.
„Also, nein. Was …“
„Er hat ihn verkauft?“, unterbrach Yorke sie schroff.
Sabina sah ihn überrascht an. „Verkauft?“, wiederholte sie. „Warum sollte er? Er hat ihn doch erst vorigen Samstag gekauft.“ Zufrieden bemerkte sie, dass das Yorke Mackinnon aus dem Konzept brachte.
Das dauerte allerdings nicht lange. „Ach ja? Hat Rod Ihnen das gesagt?“, fragte er.
„Eigentlich nicht.“ Es war ja Natalie gewesen, die es ihr erzählt hatte. „Aber Nata…“
Yorke Mackinnon unterbrach sie schon wieder, was sie allmählich leid wurde, und erkundigte sich: „Warum sollte Rod ein solches Schmuckstück kaufen?“
„Das ist doch wohl offensichtlich“, antwortete Sabina schnippisch. Und wieder überraschte Yorke sie, indem er dicht zu ihr kam, ihre linke Hand unnötig fest umfasste und ihre Finger betrachtete, an denen keine Ringe steckten.
„Sie sind nicht verlobt?“, fragte er, zugleich entrüstet und ungläubig.
Jetzt reichte es Sabina. „Nein, ich nicht!“, rief sie hitzig und zog die Hand zurück. „Aber Natalie!“
„Ach so.“ Wieder begriff Yorke sofort. „Wenn Sie nicht Natalie Harris sind, wer, zum Kuckuck, sind Sie dann?“
Sabina kam
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