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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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und einfach so zu tun, als hätte sie ihn nie erhalten. Sie würde keine Verdächtigungen aussprechen und keine Andeutungen machen, sondern sich genauso verhalten wie immer. Aber sie würde besser beobachten und wachsamer sein.
    Kate zerriss den Brief in tausend Fetzen, die sie auf eine Untertasse legte und verbrannte. Die Asche schüttete sie in den Ausguss und spülte sie mit Wasser weg. Dabei wünschte sie, sie könnte den schlimmen Verdacht auch so leicht loswerden.
    Dann holte sie sich eine Flasche Bordeaux, Ryans Lieblingswein, und öffnete sie. Das ist doch eine nette Art, ihn zu begrüßen, wenn er zurückkommt, dachte sie. Plötzlich biss sie sich auf die Lippe. Sie wusste ja gar nicht, ob er überhaupt noch am selben Tag zurückkommen würde.
    Wenn er wegbliebe, wäre es eine ganz neue Situation. Aber damit wollte sie sich jetzt noch nicht auseinandersetzen.
    Sie machte es sich auf dem Sofa bequem und schaltete den Fernseher ein. Während sie langsam den Wein trank, merkte sie, dass die Dämmerung hereinbrach. Von dem, was über den Bildschirm flimmerte, nahm sie nichts wahr. Zu sehr war sie in ihre Gedanken versunken.
    Auf einmal stellte sie entsetzt fest, dass es schon ganz dunkel war. Ihr wurde bewusst, wie lange sie da gesessen und gegrübelt hatte. Etwas steif stand sie auf und durchquerte den großen Raum, um die Lampen anzuknipsen und die Vorhänge zuzuziehen. Während sie die Nacht mit den vielen Tausend Lichtern ausblendete, die sie wie kleine, neugierige Augen anzufunkeln schienen, wurde ihr überdeutlich bewusst, dass sie immer noch allein war.
    Ryan kommt heute nicht mehr – wie soll ich das nur ertragen? fragte sie sich schmerzerfüllt. Doch in dem Moment hörte sie, wie er den Schlüssel in die Tür steckte und aufschloss.
    Sie bekam Herzklopfen. „Ryan? O Ryan, du bist es“, sagte sie und rang nach Luft.
    „Hast du jemand anders erwartet?“ Seine Stimme klang unbekümmert, aber er blickte Kate prüfend an. Dann schloss er die Tür hinter sich und stellte den Aktenkoffer ab.
    „Natürlich nicht, aber ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ich wusste doch nicht, wo du warst.“
    „Das tut mir leid. Ich hatte keine Ahnung, dass du heute zurückkommen würdest.“ Er zog fragend die Augenbrauen hoch. „Was verschafft mir dieses unerwartete Vergnügen?“
    Kate musterte ihn. Er trug keine Freizeitkleidung wie sonst am Wochenende, sondern eine hellgraue Hose, sein Lieblingsstück, dazu ein weißes Hemd, eine Seidenkrawatte und seine schwarze Kaschmirjacke.
    Sie schluckte. „Ach, die Braut hat kalte Füße bekommen und die Hochzeit abgesagt. Schade um den ganzen Aufwand, das schöne Essen, das hübsche Zelt.“ Ihr wurde bewusst, dass sie einfach nur drauflosredete, und schwieg unvermittelt.
    „Vielleicht ist es ja Glück im Unglück, wie man so sagt“, sagte Ryan gleichgültig. „Ein Fehler und eine schlechte Erfahrung weniger. Das senkt die Scheidungsrate.“
    Völlig fassungslos sah sie ihn an. „Das ist ein sehr zynischer Standpunkt.“
    „Meinst du? Ich finde ihn realistisch.“ Er zögerte kurz. „Hat es viele Probleme gegeben durch die Absage?“
    „Es hat mir gereicht.“ Sie zuckte die Schultern. „Aber jetzt habe ich wenigstens ein freies Wochenende.“ Sie zögerte sekundenlang. „Ich habe angerufen und dir eine Nachricht auf den Anrufbeantworter gesprochen. Offenbar warst du den ganzen Tag nicht zu Hause.“
    „Ja, so ungefähr.“ Er nickte, während er die Krawatte löste und die Jacke auszog, die er achtlos aufs Sofa warf.
    Kate beobachtete sehnsüchtig, wie er die obersten Knöpfe seines Hemds öffnete. Wann hatten sie sich das letzte Mal geliebt? Vor ziemlich genau drei Wochen, kurz darauf war ich krank und hatte die Magenverstimmung, dachte sie und verzog insgeheim das Gesicht.
    Aber ich bin auch oft geschäftlich unterwegs, und Ryan arbeitet oft bis spät in die Nacht, ich schlafe dann schon, wenn er ins Bett kommt, verteidigte sie sich vor sich selbst. Sie nahm sich vor, an diesem Abend wach zu bleiben.
    „Möchtest du ein Glas Wein?“ Sie lächelte ihn an. „Ich wusste nicht, ob ich etwas zu essen machen sollte“, fügte sie eher fragend hinzu.
    Ryan schüttelte den Kopf. „Ich habe schon gegessen, danke. Aber etwas Wein trinke ich gern.“
    Sie schenkte ihm ein und reichte ihm das Glas. „Du siehst so elegant aus. Hast du Quentin getroffen?“
    Wieder schüttelte er den Kopf. „Nein, ich brauchte einige Informationen für meine Arbeit.“
    „Oh.“ Kate

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