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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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fürchtete sich davor, am Abend nach Hause zu gehen. Ryan würde wahrscheinlich sehr ärgerlich sein. Obwohl sie wusste, dass ihr Verdacht begründet war, wollte sie mit Ryan noch nicht darüber reden.
    Er würde sicher alles abstreiten. Oder, was noch schlimmer wäre, er würde alles zugeben, sie verlassen und zu der anderen gehen. Und das wollte Kate schon gar nicht.
    Ich will meine Ehe retten. Ich werde nicht zulassen, dass sie wegen eines dummen Fehltritts zerbricht, dachte sie wild entschlossen. Wenn es wirklich nur ein Fehltritt war! Vielleicht war es die große Liebe seines Lebens.
    Aber darüber wollte Kate lieber nicht nachdenken. Es tat zu weh.
    „War das Essen gut? Eignet sich das Restaurant für unsere Zwecke?“, fragte Louise fröhlich, als sie sich in Kates Büro einen Ordner holte.
    Kate schauderte insgeheim. „Das Essen war gut, aber die ganze Atmosphäre hat mir nicht besonders gefallen“, antwortete sie wenig begeistert.
    „Da wir gerade beim Thema sind – kommst du mit Ryan am Samstag zu mir zum Dinner? Wir haben ja beide frei, du und ich. Es soll ein Abschiedsessen für Neil werden.“
    „Wie bitte? Ein Abschiedsessen?“ Kate war verblüfft. Seit drei Monaten ging Louise regelmäßig mit Neil aus.
    „Er hat einen Zweijahresvertrag in Saudi-Arabien unterschrieben. Ich kann ihn verstehen. Er arbeitet viel lieber draußen vor Ort als im Planungsbüro.“
    Kate biss sich auf die Lippe. „Ist es dir egal, dass er weggeht?“
    Louise zuckte die Schultern. „Ziemlich“, gab sie zu. „Erst als er mir erzählte, was er vorhatte, wurde mir bewusst, wie wenig mir an der Beziehung liegt. Es war wohl nur so etwas wie eine Notlösung.“
    „Bist du dir ganz sicher?“, fragte Kate nachdenklich.
    „Ja.“ Louise nickte. „Neil war immer noch auf seine Exfreundin fixiert.“
    „O Lou, das tut mir leid.“
    „Braucht es aber nicht. Mir ging es genauso. Ich habe jemandem nachgetrauert, den ich nicht haben konnte. Neil und ich haben uns gegenseitig benutzt, um uns darüber hinwegzutäuschen, was wir wirklich wollten.“
    „Das wusste ich nicht“, sagte Kate langsam.
    „Ich wollte auch nicht darüber reden“, erwiderte Louise und verzog das Gesicht. „Aber dann wurde mir klar, das Leben ist zu kurz, als dass man es an sich vorbeiziehen lassen kann. Genau das habe ich getan, während ein gewisser Mann sich nicht entscheiden konnte, ob seine Ehe noch funktionierte oder nicht. Darauf wollte ich mich nicht länger einlassen.“
    Kate zuckte insgeheim zusammen. „Das kann ich verstehen“, antwortete sie ruhig. „Das geht bestimmt in Ordnung mit Samstag. Doch ich will erst noch Ryan fragen und rufe dich heute Abend an.“ Vorausgesetzt, Ryan spricht wieder mit mir, dachte sie.
    Als sie später die Wohnungstür aufschloss, sah sie Ryan am offenen Fenster sitzen. Er las und hatte ein Glas Wein neben sich auf dem Tisch stehen.
    Aus der Küche roch es verlockend nach Tomaten, Knoblauch und Kräutern. Trotz ihrer zum Zerreißen gespannten Nerven und ihres momentan so empfindlichen Magens verspürte sie Appetit.
    „Irgendetwas riecht hier verführerisch“, sagte sie, vor der zu erwartenden Auseinandersetzung um Normalität bemüht.
    „Es gibt Fleischbällchen und Pasta.“ Ryans Stimme klang freundlich, und seine Miene verriet nichts. Aber so war er immer. Kate erinnerte sich, dass ein ehemaliger Kollege von Ryan behauptet hatte, mit seinem Pokerface sei er der geborene Spieler.
    Aber jetzt spielt Ryan mit unserer Ehe und unserer gemeinsamen Zukunft, ging es Kate durch den Kopf.
    „Ein richtiges Essen wird dir guttun“, fügte er hinzu. „Heute Mittag hast du kaum etwas angerührt.“
    Sie biss sich auf die Lippe. Sie hatte gehofft, er hätte es nicht mitbekommen, weil er viel zu sehr in die Diskussion mit Penny Barnes vertieft gewesen war.
    „Das ist ja auch verständlich, oder?“, erwiderte sie angespannt. Dann legte sie die Umhängetasche ab und stellte sich vor ihn. Obwohl ihr ganz elend zumute war, begann sie mutig: „Ryan, du hast mir offenbar etwas zu sagen. Warum bringst du es nicht endlich hinter dich? Ich kann es ertragen.“
    Nach einer längeren Pause erwiderte er: „Dein Kleid hat mir gut gefallen.“
    „Mir auch. Ich habe es weggegeben.“
    Ryan zog die Augenbrauen hoch. „Ist das nicht eine etwas drastische Maßnahme?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich hätte es sowieso nie wieder getragen. Ich will doch nicht immer an diesen peinlichen Vorfall erinnert

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