Julia Exklusiv 0227
fühlte sich unbehaglich. „Da hast du recht. Ich gebe zu, ich war damals nur an meinem geschäftlichen Erfolg interessiert und habe gedacht, Maria würde eine genauso gute Ehefrau sein wie jede andere Frau auch.“ Er umfasste ihre Taille. „An die Liebe habe ich nicht geglaubt. Das wurde erst anders, als ich dich kennenlernte.“
Schweigend blickte sie ihn an. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitete sich in ihr aus, und sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
„Komm mit ins Haus, Julia“, bat er sie und führte sie in das elegant eingerichtete Wohnzimmer. Nachdem sie sich auf das Sofa gesetzt hatte, schenkte er sich einen Brandy ein und leerte das Glas auf einen Zug. Dann fuhr er sich mit der Hand durchs Haar.
„Du musst mir glauben, Julia.“ Er setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. „Ich liebe dich und möchte dich heiraten.“ Zu ihrer Überraschung zog er ein kleines Kästchen aus der Hosentasche und öffnete es.
Beim Anblick des wunderschönen Brillantrings mit einem Smaragd in der Mitte bekam Julia Herzklopfen. Er wollte sie wirklich heiraten. Sie sah ihn an. Liebevoll erwiderte er ihren Blick.
„Hast du den Ring für mich gekauft?“, fragte sie leise. „Aber heute Nachmittag …“
„Heute Nachmittag habe ich mich wie ein Idiot benommen“, unterbrach er sie angespannt. „Ich hatte mich selbst unter Druck gesetzt und wollte dich bitten, zu mir zu ziehen. Doch ich befürchtete, du würdest Nein sagen oder mich nach kurzer Zeit wieder verlassen.“ Dass Randolfo solche Ängste hatte, war für Julia etwas ganz Neues. „Immerhin hast du schon einmal eine Verlobung gelöst, und deine Mutter hat sich damals von ihrem Mann getrennt und sich scheiden lassen. Deshalb war ich unsicher.“
„Du warst unsicher?“, wiederholte Julia und musste lächeln. Es kam ihr ziemlich absurd vor. Doch sie spürte, wie verletzlich er war, und ihr Herz floss über vor Liebe. Offenbar war es ihm nicht anders ergangen als ihr, denn auch sie war unsicher gewesen.
„Ja. Als du mir erzählt hast, dass Maria und Enrique ein Liebespaar waren, habe ich mich vollends lächerlich gemacht. Ich bin kopflos aus dem Haus gerannt und umhergefahren. Schließlich habe ich angehalten und nachgedacht. Und dann bin ich zu dem erstbesten Juwelier gefahren.“ Er nahm den Ring aus dem Kästchen und steckte ihn Julia an den Finger. „Du musst mich heiraten, Julia, denn ein Nein akzeptiere ich nicht. Eines Tages wirst du mich lieben.“ Er war wieder ganz der arrogante, selbstbewusste Mann, als den Julia ihn kannte.
„Aber ich liebe dich doch längst“, erwiderte Julia. Sie fühlte sich wie betäubt vor Glück.
Randolfo stöhnte auf und sagte etwas auf Italienisch. Dann küsste er ihr die Hand. „Ich hätte mir nie vorstellen können, jemanden so sehr zu lieben, wie ich dich liebe.“
Julia ließ die Finger über seine Lippen gleiten und sah ihn strahlend an. „Du machst mich zornig und verrückt, du regst mich immer wieder auf, aber ich habe mich schon in dich verliebt, als du mich zum ersten Mal geküsst hast.“
„Das sagst du mir jetzt erst!“ Randolfo nahm sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich, ehe er sie die Treppe hinauftrug. „Ich habe das Gefühl, mein Leben lang darauf gewartet zu haben, dich zu lieben.“ Behutsam legte er sie auf das Bett.
Sie legte ihm die Arme um den Nacken und zog Randolfo zu sich hinunter. „Wann ist dir klar geworden, dass du mich liebst?“, fragte sie.
„Ich könnte behaupten, es sei mir heute Nachmittag bewusst geworden. Aber das stimmt nicht ganz“, gab er reumütig zu. „Ich glaube, ich weiß es seit einigen Monaten. Ich wollte es jedoch nicht wahrhaben. Wahrscheinlich habe ich mich in dem Moment in dich verliebt, als ich dich wieder gesehen habe. Ich hatte dich in Erinnerung als viel zu schlanken Teenager mit großen grünen Augen, der meiner Meinung nach viel zu jung zum Heiraten war. Damals hatte ich Mitleid mit dir. Als ich dich dann nach all den Jahren in Santiago in meinem Büro wieder sah, konnte ich kaum fassen, wie schön du bist. Und du hast mir die kalte Schulter gezeigt.“
„Ich war davon überzeugt, du seist mit Maria verheiratet. Weil ich wusste, dass sie und Enrique ein Liebespaar gewesen waren, hast du mir in gewisser Weise leidgetan. Ich habe nicht gewagt, dich anzusehen.“
Sekundenlang verfinsterte sich seine Miene. „Ich habe dir leidgetan!“, rief er aus. „Das gefällt mir nicht.“
„Keine Angst.“ Julia küsste ihn auf
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