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Julia Exklusiv 0227

Julia Exklusiv 0227

Titel: Julia Exklusiv 0227 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven , Jacqueline Baird , Anne Mcallister
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sie einen Sieg errungen. Nikos sah sie betont böse an, aber sie lächelte ungerührt weiter. Erst als sie das Zimmer verlassen hatte, schloss Nikos die Augen und rieb sich den schmerzenden Kopf.
    Als Mari einige Minuten später zurückkam, saß Nikos noch immer mit geschlossenen Augen da.
    „Bitte.“ Sie reichte ihm einen Teller mit zwei weiteren perfekt weich gekochten Eiern. Auf einem zweiten Teller lagen Toastscheiben – in Teddybärform geschnitten.
    Nikos betrachtete den Toast überrascht und sah dann Mari an.
    Sie lächelte schalkhaft. „Sie haben ‚bitte‘ gesagt“, erklärte sie, bevor sie schnell aus seiner Reichweite ging.
    Nikos hätte sie liebend gern geküsst.
    „Ist er ein netter Junge, Darling?“, fragte Tante Emmaline.
    Was soll ich darauf antworten? fragte sich Mari. Sie stellte die Füße auf einen Hocker und blickte über die Schulter zu Nikos’ Zimmertür. Alles ist in Ordnung, solange er bleibt, wo er ist, dachte sie. Aber sie sah immer wieder hinter sich. Sie war sicher, dass er sie vorhin am liebsten gepackt hätte, als sie ihm das Frühstück gebracht hatte.
    Und was hätte er dann getan? überlegte Mari. Hätte er sie geküsst?
    Möglich. Aber wäre das so schlimm gewesen?
    Allerdings. Schließlich gab es da noch Claudia.
    Moment mal, Mari! rief sie sich zur Ordnung. Du willst ihn nicht heiraten, sondern nur küssen, um die Tiefe deiner eigenen Leidenschaft zu erforschen. Und in dem Fall …
    Trotzdem würde sie etwas mehr Zeit brauchen, um sich darauf vorzubereiten. Sie wollte nicht wie beim ersten Mal so überrumpelt werden.
    „Mari? Bist du noch da? Ist die Leitung gestört? Ich habe dich nach Nikos gefragt.“
    „Er … ist ganz in Ordnung“, sagte Mari verwirrt. „Meistens jedenfalls.“
    „Ist er so ungezogen, wie du befürchtet hast?“
    „Er ist anders, als ich befürchtet habe.“ Das war immerhin die Wahrheit.
    „Du kommst sicher mit ihm zurecht“, sagte Tante Em mit ihrer üblichen Zuversicht. „Sagtest du nicht, dass sein Vater Witwer sei?“
    Tante Em hielt ständig nach einem Ersatz für Ward Ausschau. Sie hatte nie gefunden, dass er zu Mari passte, und nachdem sie diese Shelley gesehen hatte, musste Mari ihrer Tante recht geben.
    „Sein Vater ist wieder verheiratet“, erklärte sie. „Und der Junge heißt Alex.“
    „Alex?“, fragte Tante Betty am Nebenanschluss. „Du sagtest doch, sein Name sei Nikos.“
    „Das dachte ich auch. Ich habe mich geirrt.“ Mari würde ihren Tanten auf keinen Fall verraten, wie ihre Arbeit wirklich aussah. Sie machten sich ohnehin zu viele Sorgen.
    „Donnerstags habe ich frei“, versuchte Mari, das Thema zu wechseln. „Dann besuche ich euch.“ Das Haus ihrer Tanten am Orient Point lag etwa eine Autostunde entfernt.
    „Bringst du Alex mit?“, fragte Tante Em begeistert.
    „Nein“, sagte Mari. „Es ist mein freier Tag, Tante Em. Ich muss ihn nicht mitnehmen.“
    „Wen mitnehmen? Wohin?“, fragte plötzlich eine Männerstimme hinter ihr.
    Mari zuckte erschrocken zusammen und drehte sich um. Nikos stand, auf seine Krücken gestützt, im Flur und sah Mari amüsiert an. Verdammt! Wie schaffte er es, sich mit dem Gips und den Krücken so lautlos zu bewegen?
    Mari legte die Hand auf die Sprechmuschel. „Ich führe gerade ein Privatgespräch.“
    „Sie erzählen ja doch nur einen Haufen Lügen“, widersprach Nikos gut gelaunt. „Mit wem sprechen Sie?“
    „Das stimmt nicht“, verteidigte sich Mari.
    „Ist das Alex’ Vater?“, fragte Tante Em. „Er hat eine schöne tiefe Stimme.“
    „Ja“, antwortete sie und flüsterte dann Nikos zu: „Verschwinden Sie!“
    „Geben Sie mir den Hörer.“
    „Nein!“ Mari hatte nicht die Absicht, Nikos mit ihren Tanten sprechen zu lassen. Sie hätte mit dem Anruf noch warten sollen, hatte ihren Tanten aber versprochen, sich gleich nach ihrer Ankunft zu melden, damit sie sich keine Sorgen machten.
    Nikos neigte den Kopf zur Seite und lächelte herausfordernd. „Bitte“, sagte er spöttisch, und Mari wünschte, ihm die verdammten Toastteddys nie gebracht zu haben.
    „Ich muss jetzt Schluss machen“, sagte sie schnell. „Alex benimmt sich schlecht.“
    „Du musst von Anfang an hart durchgreifen“, riet Tante Em.
    „Notfalls mit dem Rohrstock“, mischte sich Tante Betty ein.
    „Ich rufe euch wieder an“, sagte Mari, beendete das Gespräch, stand auf und sah Nikos direkt an. Sie war nur zehn Zentimeter kleiner als er, doch er wirkte viel größer. Und so …

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