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Julia Exklusiv Band 0194

Julia Exklusiv Band 0194

Titel: Julia Exklusiv Band 0194 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Violet Winspear , Lynne Graham , Catherine George
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einen geliebten Menschen macht mich unglücklich. Ich brauche dich, du brauchst mich. Ich wünsche mir so sehr, dass du mit mir kommst, Anita.“
    Seine Hände lagen auf ihren Schultern. Anita wandte den Kopf zur Seite und presste ihre Lippen auf seine Hand. Der Kuss war ihre Antwort, und Tarquin verstand.
    „Mein Liebling!“, rief er glücklich.
    Er presste sie an sich. Die Glut seines Kusses ging ihr durch den ganzen Körper. Seine geflüsterten Koseworte gingen mit seinem stoßweisen Atem wie Wellen über ihre Wangen. Sie hörte nur ihn, sah nur sein Gesicht.
    Der Gedanke an Catrina war unerträglich. Auch das warnend strenge Gesicht jenes Mannes aus Cornwall verbannte sie aus ihren Überlegungen. Es war ihr Leben. Und außer Tarquin gab es keinen Menschen, dem sie etwas bedeutete. Den St. Cyrs würde es kaum etwas ausmachen, wenn sie aus ihrem Kreis verschwand. Sie hatte doch nie recht hineingepasst.
    „Tarquin, bitte, lass mich jetzt los. Da sind wieder Leute gekommen“, warnte Anita leise.
    Er hielt sie weiter umschlungen, Begehren lag in seinem Blick. Atemlos und lachend befreite sich Anita und lief davon. Tarquin eilte hinterher. Prustend kamen sie beide zu dem Auto, das sie für diese Fahrt gemietet hatten.
    Tarquin war ein schneller Fahrer. Eine Stunde später überquerten sie die Clopton Bridge, fuhren am Ufer des Avon entlang bis zum Memorial Theatre von Stratfort. Er parkte den Wagen. Sie gingen Hand in Hand auf das kubistisch gebaute Haus zu.
    „Das letzte Mal habe ich hier den ‚Merkurio‘ in Romeo und Julia gespielt“, berichtete Tarquin.
    „Wie gern hätte ich dich in dieser Rolle gesehen“, lächelte Anita. „Erzähl mir mehr davon. War es aufregend, auf der berühmten Shakespeare-Bühne zu spielen?“
    „Es war überwältigend. Und es hat Spaß gemacht, den ‚Merkurio‘ zu spielen. Ein ‚Romeo‘ war ich nicht mehr“, Tarquin lachte. „Romeo, der ewige Liebhaber. Ein Schauspieler sollte ihn nicht mehr darstellen, wenn er über fünfundzwanzig ist. Weißt du eigentlich, Anita, dass ich vierunddreißig bin?“
    „Ich habe es geahnt“, spottete sie fröhlich.
    „Und es macht dir nicht aus?“ Er ergriff ihre Hand. „Du bist so jung, bist wie eine ‚Julia‘. Wünschst du dir nicht, von einem ‚Romeo‘ geliebt zu werden?“
    „Ein ‚Petrucchio‘ ist mir lieber!“
    „Vom Charakter her bist du Gott sei Dank keine Katharina“, Tarquin schüttelte sie ein wenig, „doch vom Aussehen könntest du ihr gleichen. Shakespeare beschreibt sein Kätchen als schlank und rank wie eine Haselrute, braun wie eine Haselnuss und süßer als der Kern.“
    „Sagst du deinen Bühnenkätchen auch immer so hübsche Dinge?“, fragte Anita ein wenig neugierig.
    „Es hat nur wenige gegeben, die mich interessierten.“
    „Ich weiß.“
    Ihre Finger umspannten Tarquins Hand. Immer würde Nina zwischen ihnen und ihrem Glück stehen.
    „Komm, genug vom Theater“, rief Tarquin und zog Anitas Arm durch seinen. „Gehen wir und statten dem Bauernhaus von Anne Hathaway einen Besuch ab wie zwei brave Touristen. Heute Abend essen wir dann mit Buckley und seiner Ann in der Mühle zu Abend.“
    Anita drehte sich noch einmal um. „Es ist eine andere Welt“, seufzte sie.
    „Es wird auch deine Welt sein, wenn du bei mir bleibst.“ Seine Augen hielten ihren Blick fest. Anita nickte etwas unsicher. In Rom würde sie Tarquin ganz gehören, und sie spürte immer mehr, wie sehnsüchtig er nach der Erfüllung ihrer Liebe verlangte.
    Inmitten eines blühenden Gartens stand das schiefe alte Bauernhaus. Rhododendronbüsche und Sonnenblumen leuchteten. So still und ehrfürchtig wirkte alles, dass sogar die Besucher stumm durch die Räume gingen. Sie bemühten sich, den Frieden dieses Ortes nicht zu stören.
    Bei Sonnenuntergang fuhren sie zurück. Anita glaubte, unter dem Gezwitscher der Vögel einen Kuckuck zu hören.
    „Wünsch’ dir was“, rief sie schnell. „Ein Kuckuck ruft.“
    „Du Kind“, lachte er. „Gut. Ich habe mir etwas gewünscht. Soll ich dir sagen, was?“
    „Nein, dann geht es nicht in Erfüllung“, unterbrach sie ihn.
    „Es ist schon beinahe eingetroffen, meine süße Nymphe.“
    Sie wusste sofort, was er meinte. Mit einem glücklichen Seufzer lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter.
    Noch bevor sie die Mühle erreichten, brach die Dunkelheit herein. Wie aus einem Halbschlaf richtete Anita sich auf.
    „Sieh die Sterne. Sie sind so still und so weit weg. Fast ein wenig

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