Julia Exklusiv Band 0197
brauche von dir so viele Tipps zur Lösung von Hundeproblemen wie möglich. Dafür teile ich das Honorar mit dir.“
Michelle seufzte. „Schön, ich sage nicht Nein. Aber ich befürchte, dass du dich einem Risiko aussetzt, Serena.“
„Wieso sollte ich, wenn ich doch gut vorbereitet sein werde?“
„Mir ist nur gerade eingefallen, was Angelina Gifford über ihren Bruder gesagt hat. Sie rechnete nämlich fest damit, dass Cleo ihn anbeten würde, weil es einfach kein weibliches Wesen gäbe, das nicht verrückt nach Nic wäre.“
„In die Falle tappe ich bestimmt nicht“, versicherte Serena ihrer Schwester. „Ich möchte den Kerl nur ein bisschen schröpfen, weil er genauso arrogant wie Lyall Duncan ist. Allerdings will ich fair sein und ihm für sein Geld auch etwas geben.“
„Hm, du bist gerade erst durch einen reichen, begehrten Junggesellen tief verletzt worden. Sei lieber vorsichtig.“
„Michelle! Ich mag ihn ja noch nicht einmal!“
„Er reizt dich, das ist viel gefährlicher als bloß ‚mögen‘.“
„Ach, lass es gut sein! Es geht nur um eine Stunde, und ich brauche deine Hilfe.“
„Also schön. Warten wir es ab, ob es dir gelingt, dich ganz auf die Aufgabe zu konzentrieren.“
Ich werde Nic Moretti keinesfalls so nahe an mich herankommen lassen, dass er mich verletzen könnte, schwor sich Serena insgeheim.
Den Rest des Nachmittags sammelte sie von Michelle so viele Ratschläge wie irgend möglich, um Nic Moretti mit der Masse ihres Wissens beeindrucken zu können. Bewunderung, Respekt, Dankbarkeit … das wollte sie auf seiner Seite bewirken. Balsam für ihren verletzten Stolz.
Ihr Stolz veranlasste sie auch, sich für diesen Abend so sorgfältig wie möglich zurechtzumachen. Allerdings lag es nicht in ihrer Absicht, in irgendeiner erotischen Hinsicht zu beeindrucken. Kein Parfüm. Kein aufwendiges Make-up. Lediglich ein Hauch von rosa Lippenstift. Das blonde Haar trug sie offen und nahm nur die Seitenpartien zurück und hielt sie mit einer Spange fest, was gepflegt und ordentlich wirkte. Bei der Kleidung entschied sie sich für zwanglose Eleganz und wählte eine türkisblaue Baumwollhose, kombiniert mit einer taillierten weißen Bluse, die mit kleinen Blümchen in Rosa, Türkis und Purpur bedruckt war. Die Accessoires waren in dezentem Dunkelblau gehalten: eine schlichte Uhr, Sandaletten und eine kleine Schultertasche. Dieses geschäftsmäßige Outfit konnte wirklich bei niemandem, nicht einmal bei ihrer misstrauischen Schwester, den Eindruck erwecken, sie sei auf Männerfang aus.
Michelle und Erin saßen im Wohnzimmer, unverkennbar Mutter und Tochter … die gleichen zarten Gesichtszüge, die gleiche hellbraune Pagenfrisur, beide mit Bluejeans und einem roten T-Shirt bekleidet. Serena winkte ihnen von der Tür aus zu. „Ich bin jetzt weg.“
„Du siehst sehr hübsch aus, Tante Serena“, bemerkte ihre kleine Nichte.
„Zum Fressen hübsch“, warf Michelle bezeichnend ein. „Nimm dich in Acht vor dem großen bösen Wolf!“
„Ach Mummy!“, wehrte Erin kichernd ab. „Sie hat doch gar kein rotes Käppchen auf.“
„Und außerdem bin ich gegen Wölfe gefeit“, verkündete Serena überzeugt.
Zwanzig Minuten später, als Nic Moretti sie hereinbat, regten sich bei Serena erste Zweifel, denn er wirkte plötzlich sehr gefährlich, bekleidet mit engen schwarzen Jeans und einem weißen Hemd, dessen offener Kragen einen kleinen Blick auf seinen gebräunten Oberkörper erlaubte, den sie am Morgen in seiner vollen männlichen Schönheit hatte bewundern dürfen. Glücklicherweise war Cleo ebenfalls mit zur Tür gekommen. Serena beugte sich herab, kraulte die kleine Hündin hinter den Ohren und begrüßte sie ausgiebig. Sie musste sich ganz auf Cleo konzentrieren, egal, wie attraktiv Nic Moretti auch sein mochte!
Als sie sich jedoch wieder aufrichtete, rutschte der oberste Knopf ihrer Bluse aus dem Knopfloch und verhalf ihrem Gegenüber zu einem vorzüglichen Einblick in ihr Dekolleté. Was er schamlos ausnutzte. Und womit die Chance zunichte gemacht war, diese Begegnung auf einer rein professionellen Basis zu gründen.
Serena seufzte frustriert, wodurch sich ihr Busen hob und der Ausschnitt unbeabsichtigt noch größer wurde. Verlegen zog sie die Bluse vorn wieder zusammen. „Verzeihen Sie. Diese neuen Baumwollstretchstoffe bergen anscheinend gewisse Gefahren“, sagte sie steif und knöpfte den Knopf energisch wieder zu.
Nic Moretti zwinkerte ihr bezeichnend zu, was ihr Blut
Weitere Kostenlose Bücher