Julia Exklusiv Band 0197
Sexappeal nicht erweichen lassen. Im Gegenteil, es würde ihr richtig Spaß machen, ihm noch einmal unter die Haut zu gehen. Denn ihr war das Aufleuchten in seinen dunklen Augen keineswegs entgangen. Es würde eine süße Rache dafür sein, wie er mit Lyall über sie gesprochen hatte.
2. KAPITEL
Pünktlich um ein Uhr läutete Serena an der Haustür der Villa der Giffords. Würde Nic Moretti sie wieder warten lassen? Sie hatte ihm gesagt, wann sie Cleo zurückbringen würde, sodass es eine Frage der Höflichkeit war, ihr prompt zu öffnen.
Serena überlegte sich schon einige treffende Bemerkungen hinsichtlich des Wertes ihrer Zeit, als die Tür unerwartet aufging und der Mann vor ihr stand. Diesmal war er vollständig bekleidet, und sein Anblick ließ ihr Herz sofort schneller schlagen. Sein dichtes schwarzes Haar schimmerte, seine dunklen Augen blitzten, sein markantes Kinn war glatt rasiert. Verdammt, dieser Bursche war wirklich der Traum einer jeden Frau!
Er trug blütenweiße Shorts und ein blau-weißes Sporthemd und schenkte Serena ein strahlendes Lächeln. „Hallo. Schön, Sie wiederzusehen“, begrüßte er sie so freundlich, dass sie all ihren Groll gegen ihn augenblicklich vergaß.
„Hi“, antwortete sie heiser und wünschte sich, sie hätte sich etwas mehr zurechtgemacht. Zu spät. Nicht sehr geistreich fügte sie hinzu: „Hier ist Cleo.“
Nic Moretti blickte lächelnd auf den kleinen Hund hinunter. „Ja, und sie sieht sehr … feminin aus.“
Im Gegensatz zu ihr? Aber nein, er meinte natürlich nur die rosa Schleife. Reiß dich zusammen!, ermahnte Serena sich energisch.
„Ich nehme an, Sie haben ihr auch die Krallen gestutzt?“
„Selbstverständlich, das gehört mit zur Pflege.“ Serena beugte sich herab, um Cleo von der Leine zu lassen. Ihr Herz pochte wie wild, und es machte sie verlegen, dass dieser Mann sie wieder so aus der Fassung brachte. Unter diesen Umständen war es sicherer, den Hund in seine Obhut zu geben und so schnell wie möglich den Rückzug anzutreten.
Sie fummelte an dem Karabinerhaken herum, denn die kleine Terrierhündin wand sich ungeduldig und konnte es gar nicht erwarten, frei zu sein. Endlich hatte Serena es geschafft. Die Leine in der Hand, richtete sie sich mit geröteten Wangen auf und erklärte etwas unnötig: „So, jetzt gehört sie ganz Ihnen.“
Woraufhin Cleo wie von der Tarantel gestochen ins Haus schoss und dabei wie verrückt bellte.
Nic Moretti verzog hilflos das Gesicht. „Was ist nun schon wieder in sie gefahren?“
Damit servierte er Serena die Gelegenheit sozusagen auf dem Silbertablett, und sie konnte nicht widerstehen. „Ist Ihre Freundin noch hier?“
„Nein. Sie ist schon vor einigen Stunden gegangen“, antwortete er, wobei er besorgt auf das wilde Bellen im Haus lauschte.
„Nun, ich vermute, Cleo sucht überall im Haus, ob sie noch da ist.“
Seine Miene wurde noch nachdenklicher. „Ich glaube, ich könnte etwas Hilfe gebrauchen. Würde es Ihnen etwas ausmachen, für ein paar Minuten hereinzukommen?“ Er trat einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Geste.
Serena zögerte. Es passte ihr gar nicht, dass ihre Dienste anscheinend als selbstverständlich betrachtet wurden, nur weil sie am Morgen über ihren eigentlichen Auftrag hinaus geholfen hatte. Sie war nicht Morettis „Mädchen für alles“ und hatte auch jetzt ganz bestimmt nicht vor, ihm Anlass zu geben, das zu denken. Deshalb verschränkte sie die Arme und nahm eine sichtlich ablehnende Haltung an. „Mr. Moretti …“
„Nic“, warf er mit einem entschuldigenden Lächeln ein. „Verzeihen Sie, aber ich habe heute Morgen leider Ihren Namen nicht richtig mitbekommen.“
„Serena.“ Was ihm nicht bekannt vorkommen konnte, weil Ty damals entschieden hatte, dass es zu dem exklusiven Image seines Salons besser passen würde, sie „Renée“ zu nennen. Und Lyall hatte sie auch immer so genannt, weil er sie als Stammkunde in Tys Salon kennengelernt hatte. „Serena Fleming. Und ich muss noch einen anderen Hund abholen, also …“
„Bitte …“ Ein besonders schrilles Kläffen aus dem Wohnzimmer direkt hinter ihm ließ ihn verstummen. Er blickte sich um. „Ach herrje!“
Nic ließ Serena einfach an der Haustür stehen und eilte davon. Ihre Neugier war stärker als ihre Vorbehalte, was Nic Moretti betraf. Außerdem hatte er sie schließlich eingeladen. Sie betrat also den offenen Eingangsbereich der Villa und sah die Bescherung. Auf den polierten Holzdielen
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