Julia Exklusiv Band 0197
erhebendes Gefühl für Serena, dass dieser Mann sie fast anflehte, ihn von ihrem Wissen profitieren zu lassen. Eines war klar: Heute Nachmittag würde sie Michelles Wissen anzapfen müssen, damit Nic Moretti das horrende Honorar ihrer Beratung angemessen finden würde! Sie winkte ihm freundlich lächelnd zu. „Jetzt muss ich aber wirklich los. Wir sehen uns um halb acht.“
Der Handel war abgeschlossen. Sehr zu ihrem Vorteil. Was ihr weitere Genugtuung versprach.
Nic sah Serena nach, wie sie zur Tür hinaus und zum Wagen zurückging, wobei sein Blick auf ihrem reizvollen Po in den engen Jeansshorts ruhte. Ein triumphierendes Lächeln huschte über sein Gesicht, denn er glaubte, diese Runde gegen die kesse Miss Serena Fleming gewonnen zu haben. Heute Abend würde ihr Verstand ihm zu Diensten sein, und vielleicht … nur vielleicht … würde sie sich genug entspannen, um ihm auch auf ganz andere Weise entgegenzukommen.
Auch wenn ziemlich offensichtlich war, dass Miss Fleming ihn nicht leiden konnte. Was nicht dem entsprach, wie Frauen normalerweise auf ihn reagierten. Und obwohl er sich alle Mühe gegeben hatte, sein miserables Auftreten vom Morgen wiedergutzumachen, war sie bei ihrer Ablehnung geblieben – bis er angeboten hatte, sie für ihre Beratung zu bezahlen. Ziemlich sicher hatte sie ihn mit ihrer Honorarforderung übers Ohr gehauen und viel zu viel verlangt. Und vermutlich erwartet, dass er ablehnen würde.
Doch das Geld war ihm nicht wichtig. Nic hatte ihre Herausforderung angenommen und Serena Fleming gezwungen, nach seiner Pfeife zu tanzen. Das Gefühl, die Oberhand behalten zu haben, versetzte ihn in so gute Laune, dass er sogar den kleinen Terrier anlächelte, der ihm bis dahin nichts als Ärger eingebracht hatte. „Wer weiß? Vielleicht bist du ja doch zu etwas gut, Cleo“, sagte er neckend.
Die kleine Hündin wedelte eifrig mit ihrem Stummelschwanz.
Ermutigt durch diese positive Reaktion, machte Nic einen weiteren Versuch, sein Verhältnis zu Cleo zu verbessern. „He, es ist Mittagszeit“, ahmte er den sanften Ton nach, in dem Serena mit dem Hund gesprochen hatte. „Wie wär’s mit einer Portion Hühnchen, Cleo?“
Hühnchen war laut Angelina das Zauberwort, mit dem sich ihr kleiner Liebling stets aufheitern und besänftigen ließ. Schwanzwedelnd lief Cleo zum Kühlschrank.
Nic, der ihr gefolgt war, löste sorgfältig das Hühnchenfleisch von den Knochen, füllte den Fressnapf und stellte ihn Cleo hin. Die Hündin schlang ihr Lieblingsfressen hinunter, wandte sich dann dem Wassernapf zu und trank ausgiebig, bevor sie ins Wohnzimmer davontrottete, in ihr Körbchen sprang und sich zufrieden zusammenrollte. Verwundert schüttelte Nic den Kopf. Vielleicht brauchte er Serena Flemings Rat ja gar nicht. Vielleicht war nur Justine das Problem gewesen.
Aber wie sollte er ihr nächtliches Winseln abstellen? Angelina und Ward erlaubten Cleo, auf ihrem Bett zu schlafen, und duldeten es lachend, dass sich der kleine Hund zwischen sie kuschelte. Für Nic aber kam es überhaupt nicht infrage, mit einem Hund das Bett zu teilen. Sein Pflichtgefühl hatte Grenzen, und wenn es ihm tatsächlich gelingen sollte, Serena Fleming in sein Bett zu locken, wollte er ganz bestimmt nicht von einem eifersüchtigen Hund gestört werden.
Die Frage war, wie er die lebhafte kleine Blondine überreden konnte, ihm für die nächsten zwei Monate Gesellschaft zu leisten. Nic ging zum Kühlschrank zurück, um erst einmal zu erkunden, was für ihn noch als Mittagessen übrig war. Sein Appetit war in vieler Hinsicht geweckt, und der Anblick einer Flasche Chardonnay brachte ihn darauf, dass es vielleicht keine schlechte Taktik wäre, seinem Gast heute Abend ein Glas Wein anzubieten.
Ja, der Gedanke, hier zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, reizte ihn immer mehr. Eine begehrenswerte Frau fürs Bett und eine Hundeexpertin, die ihm bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite stand – ganz bestimmt eine Herausforderung, der sich zu stellen lohnte!
„Siebzig Dollar!“ Michelle sah Serena ungläubig an.
„Ich halte nichts davon, sich zu billig zu verkaufen“, meinte Serena. „Das ist eine Frage der Psychologie. Je mehr du die Leute bezahlen lässt, desto mehr glauben sie, dass sie etwas ganz Besonderes bekommen. Ty hat mir das beigebracht.“
Ihre Schwester betrachtete sie skeptisch. „Und was ist das Besondere, das du Nic Moretti für seine siebzig Dollar geben willst?“
„An dem Punkt kommst du ins Spiel. Ich
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