Julia Exklusiv Band 0197
umklammert hielt. Sie trank einen großen Schluck Wein in der Hoffnung, sich damit ein wenig abzukühlen. Dann stellte sie ihr leeres Glas auf eine Ablage in der Nähe des Kücheneingangs und versuchte, ein paar Mal tief durchzuatmen.
Nachdem sie mithilfe von einigen Decken und Kisten eine Höhle gebaut hatten, erklärte Serena: „Perfekt. Jetzt brauchen wir nur noch ein Radio.“
Er sah sie erstaunt an. „Ein Radio? Wofür?“
„Als Gesellschaft für Cleo. Sie braucht Musik. Dann wird sie sich nicht allein fühlen.“
Nic ging kopfschüttelnd davon. „Ich kann nicht glauben, dass ich das alles für einen Hund tue!“
Als er kurz darauf zurückkam, wandte er sich an den kleinen Hund. „Ich hoffe, du weißt zu schätzen, dass ich es dir überlasse!“
Cleo bellte anerkennend.
„Am besten stellen Sie gleich einen Sender ein, damit Sie es später nur einzuschalten brauchen“, riet Serena ihm. „Suchen Sie etwas mit klassischer Musik.“
Nic zog spöttisch die Brauen hoch, stellte aber an dem Radio herum, bis er einen passenden Sender gefunden hatte. Dann sah er Serena triumphierend an. „So! Und jetzt bringen wir Cleo ins Körbchen.“
„Ganz bestimmt nicht“, widersprach Serena energisch. „Das können Sie erst tun, wenn Sie selbst bereit sind, ins Bett zu gehen.“
Er warf ihr einen Blick zu, der ihr ein heißes Kribbeln im Bauch verursachte. Nic Moretti stand der Sinn zweifellos danach, ins Bett zu gehen … allerdings dachte er dabei weniger an schlafen. Sein Blick besagte ganz unmissverständlich: Ich bin bereit, wenn du es bist!
„Cleo wird sich nicht zur Ruhe legen, solange sie spürt, dass im Haus noch irgendjemand auf ist“, sagte sie rasch, bereit, den kleinen Hund als Schutzschild zu benutzen, um Nic auf Distanz zu halten. „Es wird das Letzte sein, was Sie abends tun, sie hier in ihre Höhle zu bringen. Und Sie sollten auch noch einige andere Dinge tun.“
„Was zum Beispiel?“ Er seufzte ein wenig gereizt.
Serena blickte sich um. Außer der Hintertür zum Garten, in die auch die Hundeklappe eingebaut war, führten drei weitere Türen aus dem Durchgangsraum: eine in die Küche, eine in die Waschküche und eine, wie Serena vermutete, in einen Flur, der vermutlich in einen anderen Flügel des Hauses führte. „Ich nehme an, dass Cleo meistens durch die Küche in diesen Raum hier gelangt?“
„Ja“
„Dann schlage ich vor, dass Sie sie abends auf diesem Weg herbringen und ihr Körbchen in die improvisierte Höhle stellen. Dann schalten Sie das Radio ein, legen ein großes Kissen vor die geschlossene Küchentür …“
„Ein Kissen?“
„Ja, um Cleo daran zu hindern, an einem ihr vertrauten Ausgang zu kratzen“, erklärte Serena ihm so sachlich wie möglich. „Sobald Sie Cleo dann in ihr Körbchen gebracht haben, verlassen Sie den Raum durch die andere Tür dort.“
„Ist das jetzt alles?“, erkundigte sich Nic ungeduldig. Offenbar hätte er sich liebend gern mit ganz anderen Dingen befasst.
„Im Moment fällt mir sonst nichts mehr ein“, gab Serena zu.
„Wunderbar!“ Er nahm ihr Weinglas von der Wandkonsole und schenkte ihr erneut ein gewinnendes Lächeln. „Dann sollten wir jetzt auf den Erfolg dieses Plans anstoßen.“
Serena blieb nichts anderes übrig, als Nic in die Küche zurückzubegleiten, wo er erneut die Flasche Chardonnay aus dem Kühlschrank holte. Ein Blick auf die Uhr verriet Serena, dass sie nur noch zehn Minuten durchhalten musste. Sie nahm sich vor, nur sehr sparsam an ihrem Wein zu nippen und alles zu tun, um einen klaren Kopf zu bewahren.
„Sie leben sicher in der Gegend, richtig?“, bemerkte Nic, während er noch einmal zwei Gläser Wein einschenkte.
„Ja.“
„Und wo?“
„In Holgate.“
„Haben Sie schon immer dort gelebt?“
Serena horchte beunruhigt auf. Versuchte er vielleicht erneut, sich zu erinnern, wo er ihr schon einmal begegnet war? „Mir gefällt es“, antwortete sie ausweichend und fügte bewusst eine Frage an, die die Kluft, die zweifellos zwischen ihnen bestand, wieder aufwarf: „Und Sie leben normalerweise in Sydney, nicht wahr?“
„Ja. Ich habe eine Wohnung in Balmoral.“
Exklusivste Wohngegend an der Nordküste. Serena wettete insgeheim, dass seine Wohnung eine erstklassige Lage mit Blick auf den Hafen von Sydney aufwies. Für Nic Moretti war das Beste gerade gut genug.
Er reichte ihr das Glas Wein und zwinkerte ihr bedeutsam zu. „Aber ich leite in nächster Zeit ein Projekt nahe Gosford und werde
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