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Julia Exklusiv Band 0197

Julia Exklusiv Band 0197

Titel: Julia Exklusiv Band 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Joanna Mansell , Michelle Reid
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Gedanken immer wieder in verbotene Regionen abschweiften. Und als er den Faden der Geschichte gerade wieder aufgenommen hatte, läutete das Telefon.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Halb elf. Um diese Zeit erwartete er keinen Anruf mehr. War es vielleicht Serena, die unter dem Vorwand anrief, sich nach dem Erfolg ihrer Ratschläge zu erkundigen, tatsächlich aber austaxieren wollte, welchen Eindruck sie bei ihm hinterlassen hatte? Vielleicht dachte sie ja auch noch an den Kuss und bedauerte es inzwischen, dass sie sich so überstürzt verabschiedet hatte?
    Mit einem selbstzufriedenen Lächeln griff Nic nach dem Telefon. Jetzt hatte er die Möglichkeit, eine Abfuhr zu erteilen, wodurch er wieder Herr der Lage sein würde … wie er es gewohnt war. Wenn Serena Fleming auf ein wenig Bettgeflüster aus war, würde sie heute Nacht leer ausgehen.
    „Nic am Apparat“, meldete er sich betont freundlich und heiter.
    „Nic, Darling!“ Es war die Stimme seiner Schwester! „Du hast doch noch nicht geschlafen, oder? Ich rufe aus New York an, und hier ist es Vormittag. Ward meinte, die Zeitdifferenz würde …“
    „Schon gut“, fiel Nic ihr ins Wort, wobei er sich Mühe geben musste, seine Enttäuschung zu verbergen. „Ich habe noch nicht geschlafen. Wie geht es euch denn?“
    „Ach, ich habe noch nicht einmal richtig schlafen können. Gestern Nacht musste ich immer wieder an Cleo denken. Vermisst sie uns sehr?“
    „Na ja, tagsüber geht es ihr gut, aber nachts vermisst sie euch schon. Ehrlich gesagt, hat sie mich mit ihrem ständigen Bellen und Winseln auch noch nicht viel schlafen lassen.“
    „Ach herrje!“
    „Keine Sorge, Angelina, ich habe mir einige fachkundige Ratschläge von deiner Hundefriseuse eingeholt, und heute Abend scheint Cleo tatsächlich ruhig zu sein.“
    „Ja, Michelle hat großes Geschick mit …“
    „Nicht Michelle. Serena ist hergekommen und …“
    „Serena? Wer ist Serena?“
    „Na, Serena Fleming … aus dem Hundesalon.“
    „Es gibt keine Serena in dem Salon. Nur Michelle und Tammy.“
    Nic stutzte. Seine Schwester schien sich sehr sicher zu sein.
    „Nun, sie ist aber mit dem Kleintransporter des Salons heute hier vorgefahren, hat Cleo abgeholt und wieder zurückgebracht. Und sie hat mich mit ihrem Wissen über das Verhalten von Hunden ziemlich beeindruckt.“
    „Hm … dann muss Michelle ein neues Mädchen eingestellt haben. Und du sagst, sie ist gut? Sie hat dir mit meinem kleinen Liebling geholfen?“
    „Sie hat absolute Wunder bewirkt“, versicherte Nic seiner Schwester, wobei ihn insgeheim einige Fragen bedrängten, denen er später auf den Grund gehen würde. „Cleo schläft jetzt tief und fest in einer Höhle aus Decken und zu klassischer Musik aus dem Radio.“
    „Wirklich?“
    „Ganz sicher“, beruhigte er Angelina.
    „Nun, ich weiß, dass Michelle in ihrem Salon immer sanfte Musik im Hintergrund laufen lässt. Sie sagt, das hätte einen beruhigenden Einfluss.“
    „Anscheinend hat sie recht. Mach dir jedenfalls wegen Cleo keine Sorgen.“ Sie plauderten noch eine Weile, und als Angelina sich schließlich verabschiedete, schien sie beruhigt und sich keine Sorgen mehr um Cleo zu machen.
    Nic aber nahm sein Buch nicht wieder zur Hand. Seine Gedanken drehten sich um Serena Fleming: ihr wacher Verstand, ihr selbstbewusstes Auftreten … ihre Fähigkeit, Dinge in die Hand zu nehmen … ihre geringschätzige Meinung von Justine, deren, zumindest oberflächlich, blendende Erscheinung die meisten gewöhnlichen Frauen eingeschüchtert hätte … ihr fachmännischer Kommentar zu dem Chardonnay und nicht zuletzt die unglaubliche Gelassenheit, mit der sie ihren leidenschaftlichen Clinch als einen bloßen Dankeschön-Kuss seinerseits abgetan hatte. Wenn er dazu die Tatsache mitbedachte, dass sie offenbar ganz neu in Michelles Hundesalon war, dann kehrte Nic zwangsläufig zu seinem ersten Eindruck zurück, dass er Serena Fleming schon irgendwo begegnet war … und höchstwahrscheinlich bei irgendeinem gesellschaftlichen Anlass in Sydney. Durchaus vorstellbar, dass sie eigentlich aus der Stadt kam, denn ihre Antwort auf die Frage, ob sie immer in Holgate gelebt habe, war genau genommen bewusst ausweichend und ungenau gewesen.
    In Nic wuchs der Verdacht, dass Serena nicht das war, was sie vorgab zu sein, sondern etwas ganz anderes und alles andere als gewöhnlich. Nein, er war sich jetzt sogar ziemlich sicher, dass sie eine sehr ungewöhnliche Frau war … eine Vorstellung, mit

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