Julia Exklusiv Band 0197
Es wird nie wieder vorkommen. Ich liebe dich so, wie du bist. Ich liebe …“
„Nein!“, fiel sie ihm rasch ins Wort. „Bitte, Lyall. Es tut mir leid, wenn es für dich nicht vorbei ist, aber für mich ist unwiderruflich Schluss.“
„Aber es war doch gut! Ich kann dir alles geben, was du dir nur wünschst …“
„Nein, das kannst du nicht. Du hast mich eine Zeit lang mit deinen Geschenken und all dem Luxus geblendet, hast mir das Gefühl gegeben, etwas Besonderes zu sein …“
„Du bist etwas Besonderes!“
Serena atmete tief ein. „Ich liebe dich nicht, Lyall“, sagte sie ehrlich. „Ich habe geglaubt, dich zu lieben, aber es stimmt nicht. Inzwischen habe ich jemand anderen kennengelernt, der mir gezeigt hat, dass das, was zwischen uns war, nicht die wahre Liebe war. Jedenfalls nicht auf meiner Seite.“
„Jemand anderen?“, wiederholte Lyall gekränkt.
Wie hätte es ihn erst getroffen, wenn sie Nic Morettis Namen genannt hätte! Aber sie wollte keinen Ärger, sondern einfach nur einen Schlussstrich unter ihre Beziehung mit Lyall ziehen. Deshalb ließ sie ihn jetzt eiskalt abfahren, bis sogar er begriff, dass er bei ihr auf Granit biss, und es aufgab. Es war kein erfreulicher Abschied, aber sie war sich wenigstens sicher, dass es diesmal ein endgültiger sein würde.
Doch nachdem Lyall fort war, fühlte Serena sich noch niedergeschlagener als vorher. Er hatte all ihre Zweifel bestärkt hinsichtlich einer möglichen Beziehung mit Nic Moretti. Sie zu ignorieren und einfach ihren Gefühlen zu folgen, erschien ihr jetzt geradezu unmöglich.
Vertrau deinen Gefühlen, hatte Michelle ihr geraten, aber ihre Schwester wusste nicht, was sie, Serena, wusste. Michelle hatte es nie in die „bessere Gesellschaft“ gezogen, und sie hatte keine Ahnung, was da ablief. Ihre einzige Erfahrung mit diesen Kreisen war Lyall, und Nic war ganz anders. Der entscheidende Unterschied beruhte wahrscheinlich darauf, dass Lyall ein Selfmade-Millionär war und gern zur Schau stellte, was er besaß. Für die Morettis war Reichtum etwas Selbstverständliches, sodass für Nic keine Veranlassung bestand, sich damit zu brüsten. Er war schon reich geboren, dachte vermutlich überhaupt nicht mehr darüber nach … dennoch beeinflusste diese Tatsache natürlich seine Entscheidungen.
Er war Architekt geworden, eine sinnvolle Ergänzung des Familiengeschäfts, zumal er zweifellos ein Talent dafür besaß. Er liebte seine Arbeit, hatte Freude daran, seine Entwürfe Wirklichkeit werden zu sehen. Das hatte das Gespräch beim Abendessen Serena verraten. Er war ein Erfolgsmensch … und vielleicht war das der eigentliche Punkt, was sie betraf. Nic hatte sie in sein Bett bekommen wollen. Vielleicht hatte ihr anfänglicher Widerstand sie zu einer reizvollen Herausforderung für ihn werden lassen und seinen Siegeswillen geweckt.
Nun hatte er gewonnen. Was kam als Nächstes?
Den ganzen Nachmittag zermarterte sich Serena den Kopf über diese Frage. Gegen sechs Uhr, als Michelle und Erin draußen waren, um das Pony zu füttern, läutete dann das Telefon. Serena, die gerade in der Küche das Abendessen vorbereitete, nahm den Anruf entgegen.
„Hi, Serena. Ist bei dir zu Hause alles in Ordnung?“
Überrascht erkannte sie Nics Stimme. „Oh … ja“, antwortete sie verwirrt.
„Das freut mich zu hören.“
Ein netter Kerl, durchzuckte es sie, und Hoffnung keimte auf.
„Nachdem du fort warst, ist mir eingefallen, dass ich morgen früh eine Besprechung mit dem Stadtrat von Gosford habe“, fuhr er fort. „Ich werde Cleo auf dem Weg im Salon vorbeibringen. Das erspart dir eine Fahrt. Und ich werde dir gleichzeitig auch deine Salatschüssel zurückbringen.“
„Danke, das ist sehr nett.“
„Kein Problem. Ich wollte allerdings fragen, ob ich Cleo im Salon lassen könnte, bis meine Besprechung vorüber ist. Es könnte Mitte des Nachmittags werden.“
„Sie kann natürlich hierbleiben.“
„Großartig! Ich werde sie auf dem Heimweg abholen.“
„Gut, dann bis morgen früh.“
„Pünktlich um neun Uhr“, fügte Nic noch hinzu und legte auf.
Serena seufzte enttäuscht. Kein persönliches Wort. Fast, als hätte es die vergangene Nacht gar nicht gegeben. Und indem er Cleo und die Salatschüssel morgen vorbeibrachte, hielt er sie, Serena, von der Villa der Giffords und allen Erinnerungen an ihre gemeinsame Liebesnacht dort fern. War dies der erste Schritt, sich von ihr zu distanzieren? Wollte Nic Moretti, nachdem er gewonnen
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