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Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Julia Exklusiv Band 238 (German Edition)

Titel: Julia Exklusiv Band 238 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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sicher“, warnte er sie.
    Als Gina aufstand, zitterten ihre Beine. Doch als Ross ihr helfen wollte, wehrte sie ab. „Danke, das schaffe ich allein.“
    Im Wohnzimmer saßen nur noch Elinor und Roxanne. Der Notar hatte sich inzwischen verabschiedet.
    „Wenn ihr glaubt, dass ich mich mit einer Million abspeisen lasse, dann irrt ihr euch“, platzte Roxanne sofort heraus. „Ich will, was mir zusteht.“
    „Du bekommst mehr, als du verdienst“, sagte ihr Bruder.
    „Sei nicht so verdammt selbstgerecht!“, fauchte sie.
    „Wir sind nicht hier, um über dich zu sprechen, Roxanne.“ Er sah seine Mutter an. „Wir akzeptieren.“
    Ungeachtet der Umstände machte Elinor aus ihrer Freude keinen Hehl. Sie sprang auf, um Gina zu umarmen. „Ich könnte mir keine bessere Schwiegertochter vorstellen.“
    Augenblicklich bekam Gina ein schlechtes Gewissen. Wenn Elinor wüsste, dass sie die Scheidung schon eingeplant hatten! Die Fassade des glücklichen Ehepaars aufrechtzuerhalten wäre sicher eine Qual. Noch war es nicht zu spät für eine Umkehr. Wenn sie jetzt den Mut dazu fände, würde sie sich und den anderen viel Leid ersparen.
    Doch Elinor hatte sich bereits an ihren Sohn gewandt. „Ich nehme an, ihr wollt so schnell wie möglich heiraten. Mit den richtigen Leuten sollte man das in vier Wochen organisieren können.“
    „Bloß keine Umstände“, bemerkte er trocken. „Eine standesamtliche Trauung im kleinen Kreise reicht vollkommen.“
    „Unmöglich“, rief Elinor entsetzt. „Wir sind uns und der Stadt etwas schuldig.“
    „Da bin ich anderer Ansicht.“
    Schon wieder ärgerte sich Gina über Ross. Wieso entschied er so selbstherrlich über ihren Kopf hinweg? „Deine Mutter hat recht“, entgegnete sie daher trotzig. „Wir sollten uns nicht über berechtigte Erwartungen hinwegsetzen.“
    Abfällig verzog Ross den Mund. „Wenn du im Mittelpunkt eines Medienrummels stehen möchtest – meinetwegen. Aber wundere dich nicht, wenn dein ganzes Leben in der Presse breitgetreten wird.“
    „Irgendwann kommen die Reporter ohnehin dahinter“, sagte Elinor. „Eine bescheidene Hochzeit würde daran nichts ändern. Außerdem haben wir nichts zu verbergen.“ Sie lächelte Gina aufmunternd zu. „Du kannst vorerst natürlich hier bei mir wohnen. Bis du dein eigenes Auto hast, steht Michael dir als Chauffeur zur Verfügung. Oder willst du Olivers Cadillac übernehmen?“
    „Ich möchte mich lieber noch nicht selbst ans Steuer setzen.“ Allmählich begann Gina das Ganze über den Kopf zu wachsen. „An diese große fremde Stadt muss ich mich erst gewöhnen.“
    „Hast du Angst, verloren zu gehen?“, stichelte Roxanne.
    „Ich für meinen Teil brauche jetzt einen Drink“, sagte Ross. „Wer noch?“
    „Aber es ist doch erst Nachmittag“, protestierte Elinor.
    „Für mich bitte einen Gin-Tonic“, sagte Gina. Auch sie konnte jetzt wirklich eine Stärkung vertragen.
    Mit einem harten, ja bösen Gesicht ging Roxanne wortlos zur Tür. Von Anfang an hatte sie Gina wie eine Feindin behandelt. Aber womit hatte sie ihren Bruder und offenbar auch ihren Adoptivvater so gegen sich aufgebracht? Für ihren vergleichsweise bescheidenen Erbteil gab es doch gewiss einen Grund. Zumal Roxanne nicht einmal über das Kapital, sondern nur über die Zinsen verfügen durfte.
    Doch darüber wollte Gina sich jetzt nicht auch noch den Kopf zerbrechen. Zuerst musste sie die Lage bewältigen, in die sie sich selbst hineinmanövriert hatte. Das war schwer genug. Denn sobald sie Ross ansah, flatterten Schmetterlinge in ihrem Bauch, und sie erinnerte sich an seinen muskulösen nackten Körper und die Lust, die er ihr geschenkt hatte. Wahrscheinlich steckte nichts als routinierte Erfahrung dahinter, dachte sie bitter.
    Wenn sie verheiratet wären, würde jeder weiterhin sein eigenes Leben führen, hatte er vorhin in Olivers Arbeitszimmer gesagt. Mit Sicherheit wollte er sich die Freiheit nicht nehmen lassen, mit anderen Frauen zu schlafen.
    Leider änderte das nichts an ihren Gefühlen für ihn. Und die waren nun einmal der Hauptgrund, warum sie die Bedingung für die Erbschaft akzeptiert hatte, gestand sie sich widerwillig ein. Wie sollte es nun weitergehen? Letzte Nacht hatte Ross sie begehrt. Vielleicht würde er auch weiterhin gelegentlich Lust haben, mit ihr zu schlafen, auch, wenn er nichts für sie empfand. Letztlich hatte sie in eine Vernunftehe eingewilligt.
    Als er ihr das Glas reichte, zwang Gina sich, ihm in die Augen zu schauen.

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