Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
Vom Netzwerk:
dem Gedanken, ihren Mund in Besitz zu nehmen, reagierte sein Körper sofort.
    Sie schaute sich im Zimmer um. „Ich bin kurz vor dem Verhungern. Darf ich fragen, wann das Essen serviert wird?“
    „Du versuchst, vom Thema abzulenken. Aber das wird dir bei mir nicht gelingen“, sagte er.
    „Du kennst doch die Redensart ‚Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen‘.“
    Sein Blick wanderte ihren Körper hinunter und verharrte provozierend lang auf ihren vollen Brüsten. „Dein Leib gefällt mir schon, aber was ist mit deiner Seele?“
    Trotzig hob sie das Kinn. „Das musst du schon selbst herausfinden.“
    Zu Hannahs Erleichterung erschien in diesem Moment der Butler und erklärte, dass das Essen bereitstand. Serviert wurde an einem kleinen runden Tisch vor dem goldverzierten Marmorkamin im Wohnzimmer der königlichen Gemächer.
    „Mir war zwar bewusst, dass du ausgezeichnet Englisch sprichst“, sagte Zale zwischen zwei Gängen. „Aber dein amerikanischer Akzent war mir bislang nicht aufgefallen. Hast du in den USA studiert?“
    „I…ich hatte einen amerikanischen Hauslehrer“, stotterte Hannah, da sie nicht wusste, ob Emmeline in den USA studiert hatte. „Und du?“
    „Ich bin in England auf ein Internat gegangen. Später habe ich in Oxford studiert. Mein Bruder, mein Vater, mein Großvater und mein Urgroßvater haben das schon so gehalten. Das ist bei uns Tradition.“
    „Wirst du deinen Sohn ebenfalls in England zur Schule schicken?“
    „Du meinst unseren Sohn?“, fragte er leicht spöttisch.
    „Ja, unseren Sohn“, sagte sie und errötete bei der Vorstellung, mit ihm ein Kind zu zeugen.
    „Einen der beiden werde ich bestimmt nach England schicken“, erklärte er. „Wir hatten uns ja darauf geeinigt, dass du mir einen Thronfolger und einen weiteren Sohn schenken wirst.“
    Statt einer Antwort sah sie ihn nur an.
    „Wieso hast du eigentlich darauf bestanden, dass wir nur zwei Kinder bekommen? Hast du etwa Angst um deine Figur?“
    „Nein!“
    „Angst um deine Freiheit?“
    „Das ist absurd.“
    „Das Flirten dürfte dir während der Schwangerschaft ganz gewiss schwerfallen.“
    „Ich flirte nicht. Und außerdem freue ich mich auf eine eigene Familie.“
    „Und warum willst du keine große Familie?“
    „Mir genügt eben eine kleine. Aber warum willst du viele Kinder?“
    „Weil ich es genossen habe, mit Brüdern aufzuwachsen.“ Er senkte den Blick und spielte mit dem Stiel des Weinkelchs. „Meinst du, deine Angst vor einer Schwangerschaft hängt mit dem Tod deiner Mutter im Kindbett zusammen?“
    Ihr lief es eiskalt über den Rücken.
    Emmelines Mutter war im Kindbett gestorben?
    „Meine Mutter lebt“, sagte sie wie betäubt. Das Thema ging ihr nah, denn ihre eigene Mutter war ebenfalls bei ihrer Geburt gestorben.
    „Verzeihung. Ich hätte sagen sollen, deine leibliche Mutter. König William und Königin Claire d’Arcy haben dich adoptiert, als du eine Woche alt warst.“
    „Wie hast du das herausgefunden?“, fragte sie leise.
    „Dein Vater hat es mir bei den Verhandlungen zum Ehevertrag erzählt. Er meinte, das sei der Grund, warum du nicht so viele Kinder haben willst.“
    „Wenn mein Vater es dir schon erzählt hat, warum quälst du mich dann mit dieser Frage?“
    „Weil ich ein einziges Mal wissen möchte, was du wirklich denkst. Ich kenne dein wahres Ich nämlich überhaupt nicht.“
    „Du willst wissen, was ich denke?“, erwiderte sie. „Ich finde es eine Schande, dass Frauen heute noch im Kindbett sterben müssen. Schließlich lassen wir Menschen zum Mond fliegen. Wieso müssen also immer noch Frauen sterben, weil sie einem Kind das Leben schenken?“
    „Weil wir eben sterblich sind.“
    Hannahs Vater hatte früher genau dasselbe zu ihr gesagt. „Kinder brauchen ihre Mutter“, fügte sie leise hinzu.
    „So wie Mütter ihre Kinder brauchen.“ Er sah sie nachdenklich an. „Es hat meiner Mutter das Herz gebrochen, dass sie meinen älteren Bruder nicht retten konnte. Stephen war ihr erstgeborener Sohn, sie haben sich immer sehr nahgestanden.“
    „Habt du und deine Mutter euch denn nicht nah gestanden?“
    „Nicht so nah, wie ich es mir gewünscht habe. Ich war das mittlere Kind, und mein jüngerer Bruder hat meine Mutter dringender gebraucht als ich.“
    „Wo lebt er heute?“
    „Hier im Palast.“
    „Warum habe ich ihn noch nicht kennengelernt?“
    Er zögerte mit der Antwort. „Constantine oder Tinny – wie wir ihn nennen – muss rund um die

Weitere Kostenlose Bücher