Julia Extra 0353
befanden.
Zale stieg zuerst aus und half Hannah aus dem Hubschrauber. Der Pilot reichte ihm einen Seesack und hob ab. Nun waren sie allein auf der einsamen Insel.
„Er holt uns doch wieder ab?“, fragte sie.
Zale lächelte. „Keine Angst. Er holt uns vor Einbruch der Dunkelheit ab. Außerdem haben meine Leute die Insel abgesichert und können in wenigen Minuten hier sein, falls etwas passiert.“
Die Sonne brannte vom Himmel. Hannah zog die Jacke aus. „Ich hätte mir ein Kleid anziehen sollen.“
„Du kannst dir gleich deinen Badeanzug anziehen. Wir gehen an den Strand und machen ein Picknick. Hast du Hunger?“
„Eher Durst.“
„Gehen wir an den Strand, dort haben meine Leute alles bereitgestellt.“
Sie nahmen die steile Treppe, die zum Strand führte. Hannah ging hinter Zale und achtete darauf, in den hochhackigen Sandalen nicht zu stolpern. Unter ihnen leuchtete verführerisch das türkisblaue Meer.
Das Wasser sah einladend aus, und Hannah konnte es kaum erwarten, die Füße hineinzustecken. Sie schwamm gern und freute sich außerdem auf das Sonnenbad.
Am Fuß der Treppe wartete Zale auf sie. Er hatte die Schuhe ausgezogen und die Ärmel aufgerollt, sodass man seine sonnengebräunten Unterarme sah.
Hannah zog ebenfalls die Schuhe aus. Zale ging voran, bis sie eine kleine Badebucht erreichten. Ein großes buntes Tuch war auf dem Boden ausgebreitet. Darauf standen ein großer Picknickkorb und eine Kühlbox.
Zale hockte sich neben die Kühlbox und nahm den Deckel ab. „Mein Koch hat für unser leibliches Wohl gesorgt. Was möchtest du trinken? Bier, Wein, Wasser oder Saft?“
„Ein Bier, bitte“, sagte sie und setzte sich auf die Decke.
„Ein Bier?“
„An heißen Sommertagen trinke ich gern ein kühles Bier.“
„Das erlebt man bei Frauen ja eher selten.“ Er entnahm der Box zwei Flaschen und öffnete sie.
Sie nahm das Getränk entgegen. „Gehört die Insel deiner Familie?“
Er knöpfte sein Hemd auf, sodass sie einen reizvollen Blick auf seinen braun gebrannten, durchtrainierten Oberkörper erhielt. „Nein, ich habe sie mir gekauft, als ich noch Profifußballer war. Hier hatte ich meine Ruhe vor den Paparazzi und allzu aufdringlichen Fans.“
Hannah verspürte einen plötzlichen Appetit … er sah einfach zum Anbeißen aus. Sie brauchte dringend eine Abkühlung. „Kommst du mit ins Wasser?“
„Gute Idee. Es ist wirklich heiß.“ Er wies in Richtung der Felsen am Ende der Bucht. Da hinten ist eine kleine Höhle, in der du dich umziehen kannst. Natürlich kannst du dich ebenso gut hier umziehen. Ich verspreche auch, dass ich wegsehe.“
„Höhle klingt besser“, antwortete sie, nahm den Bikini aus der Tasche und stand auf.
In der Felsnische zog sie sich aus und schlüpfte in das orangefarbene Höschen, bevor sie die Bänder des Oberteils im Nacken verknotete. Die winzigen Dreiecke verhüllten kaum etwas.
Sie musste ihren ganzen Mut zusammennehmen, um zur Picknickdecke zurückzugehen.
Zale stand bereits mit den Füßen im Wasser und beobachtete sie. Auch er hatte sich umgezogen und trug lange Badeshorts.
Die Hose stand ihm gut. Er sah aus wie ein Surfer: braun gebrannt, schlank und muskulös. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zum letzten Mal einen Mann so sexy gefunden hatte.
Hannah legte ihre Sachen auf die Decke und ging zu ihm. „Die Badehose sieht sehr sportlich aus. Surfst du?“
„Früher bin ich oft Surfen gegangen, aber seit Jahren war ich nicht mehr an einem guten Surfstrand. Surfen fehlt mir, genau wie das Fußballspielen. Mir fällt es schwer, den ganzen Tag an meinem Schreibtisch zu sitzen.“
„Was tust du zum Ausgleich?“, fragte sie und ließ sich ins Wasser gleiten.
„Ich laufe und mache Work-outs.“
Hannah meinte einen Hauch von Kummer in seiner Stimme auszumachen, was ihm gleich ein menschlicheres Antlitz verlieh.
Auf dieser Insel war Zale ein normaler Mann und kein König. Und dieser Mann gefiel ihr außerordentlich.
Ihr Instinkt riet ihr zur Vorsicht. Jedes Gefühl, das sie für ihn hegte, konnte für sie nur gefährlich werden.
„Du solltest unbedingt einmal Urlaub machen“, sagte sie.
„Dafür war ja unsere Hochzeitsreise gedacht.“
Hannah war es, als hätte sie einen Schlag in die Magengrube bekommen.
Für einen Moment hatte sie fast vergessen, dass sie die Rolle der Emmeline nur spielte. Sie hatte vergessen, dass er Emmeline heiraten und mit ihr auf Hochzeitsreise gehen würde.
Der Gedanke tat ihr weh, und mit
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