Julia Extra 0353
bist.“
„Ich kann frühestens morgen Vormittag da sein. Also liegt es nun an dir, ihn von der Hochzeit zu überzeugen. Wenn du ihn umstimmst, hast du bei mir einen Wunsch frei. Sag mir einfach, was ich für dich tun kann.“
„Ich möchte nur, dass du so bald wie möglich herkommst. Schließlich handelt es sich um deine Verlobung.“
„Ich weiß!“ Emmelines Stimme zitterte. „Momentan stecke ich in Schwierigkeiten und weiß nicht mehr, was ich tun soll.“
„Willst du König Patek überhaupt heiraten?“
„Ehrlich gesagt: nein. Aber unsere Familien haben so entschieden. Der Ehevertrag zwingt mich zu dieser Hochzeit. Wenn ich Zale nicht heirate, verliert meine Familie fünf Millionen Euro. Du musst ihn deshalb davon überzeugen, dass ich die Richtige für ihn bin. Danach werde ich mit ihm zum Altar schreiten, mein Ehegelöbnis ablegen und ihn glücklich machen.“
„Kannst du denn nicht mit deinem Vater reden?“
„Nein. Mein Vater würde es nicht verstehen. Meine … Eltern … sind sehr altmodisch und streng. Ich weiß zwar, dass sie es gut mit mir meinen, aber sie sind jetzt schon enttäuscht von mir …“
Hannah merkte, dass Emmeline weinte, und empfand Mitleid. „Beruhige dich bitte. Alles wird gut …“
„Ganz gleich, wie es ausgeht, ich werde verlieren.“
Die Traurigkeit in Emmelines Stimme ging Hannah zu Herzen. „Gib nicht auf. Bis zu deinem Eintreffen werde ich mein Bestes geben.“
„Vielen Dank! Ich komme, so schnell ich kann.“
Hannah beendete das Gespräch. Sie fühlte sich erschöpft. In was hatte sie sich bloß hineingeritten?
Als Lady Andrea sie eine halbe Stunde später zum Abendessen abholen wollte, hing sie noch immer ihren Gedanken nach.
„Euer Hoheit, seine Majestät erwartet Sie in den nächsten Minuten. Und Sie sind noch nicht einmal angezogen! Haben Sie zumindest schon ein Kleid gewählt?“
„Nein, suchen Sie doch bitte eins für mich aus.“
Lady Andrea wählte ein atemberaubendes dunkelblaues Abendkleid mit Neckholder, das Schultern und Arme frei ließ. Passend dazu suchte sie Ohrringe mit Saphiranhängern und ein schlichtes Armband aus.
Mit dem locker im Nacken zusammengebundenen Haar und den sexy High Heels fühlte sich Hannah so glamourös wie noch nie in ihrem Leben.
Das Abendessen sollte in den Gemächern des Königs stattfinden. Zales Butler erwartete sie vor der Tür und hieß sie eintreten.
Der Butler verabschiedete sich mit einer tiefen Verbeugung, und schon stand Hannah allein in dem großen Zimmer. Doch nicht für lange. An dem Schauder, der ihr über den Rücken lief, merkte sie sofort, dass Zale ins Zimmer getreten war. Langsam drehte sie sich zu ihm um.
Er stand im Türrahmen und trug einen eleganten Smoking.
„Euer Majestät“, sagte sie beinahe atemlos.
„Euer Hoheit.“ Er ließ den Blick über sie wandern, als wolle er sie auf der Stelle vernaschen. Mit langsamen Schritten kam er auf sie zu. „Das Kleid gefällt mir.“
Ihr Herz schlug schneller. „Aber nicht die Frau, die es trägt?“
„Das habe ich noch nicht entschieden.“
Sie sah ihm in die Augen. „Lass es mich bitte wissen, wenn du dich entschieden hast.“
Hitze stieg in Zale auf, sein Körper reagierte sofort. Es faszinierte ihn, wie geistreich und intelligent sie war. Dazu so schön und mutig.
Am Morgen war er noch fest entschlossen gewesen, die Hochzeit mit ihr abzublasen und sich eine geeignetere Braut zu suchen.
Deshalb war er in ihr Ankleidezimmer gegangen und hatte ganz unverblümt mit ihr gesprochen.
Doch sie hatte gekämpft und sich eine zweite Chance ausbedungen. Und er wollte sie ihr geben.
Das lag allerdings nicht daran, dass er so ein Menschenfreund war.
Nein, wenn er an Emmeline dachte, meldete sich sofort sein Begehren. Dabei hatte er im letzten Jahr rein gar nichts für sie empfunden.
Bis gestern.
Wann immer er sie ansah, dachte er nur daran, wie es wäre, sie nackt unter sich zu spüren …
„Natürlich haben wir beide einen vollen Terminkalender“, begann er, „aber ich werde versuchen, so viel Zeit wie möglich mit dir zu verbringen.“
„Abgemacht waren vier Tage.“
„Das mag sein. Da ich aber vorhabe, jede freie Minute mit dir zu verbringen, werden dir die vier Tage vielleicht doch zu lang …“
Auf ihren Wangen zeichneten sich rote Flecken ab, die das Blau ihrer Augen noch betonten. „Willst du mich etwa langweilen?“ Herausfordernd zogen die vollen Lippen einen Schmollmund.
Sie war einfach unverschämt. Und doch: Bei
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