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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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sie stets auf ihn hatte, wie sehr sie seinen Hormonhaushalt durcheinanderbrachte. Allein ihr Anblick brachte sein Blut in Wallung. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, ihr zuerst alles zu erklären und sie dann zu berühren. Er hatte einfach alles falsch gemacht.
    Seufzend strich Alex sich mit den Händen durchs Haar. Jennie schien sich inzwischen ein wenig gefangen zu haben.
    „Du hast eine … sie ist deine Tochter?“
    Er nickte und streckte die Hand nach ihr aus. Jennie versuchte ihm auszuweichen und machte einen schnellen Schritt zur Seite, wobei sie die Kaffeekanne umwarf, die am Ende des Schreibtisches gestanden hatte. Der heiße Kaffee ergoss sich über den gesamten Tisch und tropfte auf den Boden.
    Jennie wollte die Kanne aufrichten, doch die heiße Flüssigkeit ließ sie zusammenzucken. Er ergriff schützend ihre Hand und sah sie an, bis sie nicht mehr an den verschütteten Kaffee dachte. Ein paar Sekunden lang herrschte Stille, nur unterbrochen von dem Geräusch des auf den Boden tropfenden Kaffees.
    Schließlich zog sie ihre Hand weg und trat einen Schritt zurück. „Du hast eine Tochter und hast mir nichts davon erzählt?“
    „Ich weiß es selbst erst seit drei Wochen … bin mir aber nicht hundertprozentig sicher.“
    „Was soll das heißen? Wieso bist du dir nicht sicher?“
    Alex stieß einen tiefen Seufzer aus. Was Becky anbetraf, war alles möglich.
    „Lass es mich erklären.“
    Dies war der Moment, vor dem er sich gefürchtet hatte. Der Moment, in dem alles zu viel für sie werden könnte. Angst und Unsicherheit lagen in Jennies Blick, während sie immer wider zur Tür sah.
    „Bitte.“ Ein Anflug von Verzweiflung lag in seiner Stimme, was ihr nicht verborgen blieb. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und ging zum Kamin hinüber. Erwartungsvoll sah sie ihn an.
    Alex hatte keine Mühe, im Krankenhaus den Weg von der Cafeteria durch die endlosen Korridore zurück zur Ambulanz zu finden. Er hatte das Gefühl, ihn in den letzten Tagen schon hundertmal gegangen zu sein.
    Schon von Ferne drang eine laute Frauenstimme an sein Ohr, die sich schrill vom monotonen Summen und Piepen der Maschinen abhob, an die die Kranken angeschlossen waren.
    Kurz bevor er den Flur betrat, in dem Beckys Zimmer lag, eilte eine korpulente Frau an ihm vorbei, die wütend vor sich hin schimpfte und sich lautstark darüber beschwerte, kein Kindermädchen zu sein. Als er das Krankenzimmer betrat, stand die Krankenschwester, die ihn am ersten Tag im Krankenhaus begrüßt hatte, neben Beckys Bett und hielt sichtlich verstört ein quengelndes Kleinkind an der Hand.
    Alex war erstaunt, dass er sich überhaupt an sie erinnern konnte, denn er hatte kein besonders gutes Gedächtnis, was Gesichter betraf. Aber diese Schwester war kurz nach seiner Ankunft auf ihn zugekommen und hatte ihn gefragt, ob er Alex sei. Er hatte nur stumm genickt, völlig erschüttert von Beckys Anblick zwischen all den Maschinen und Schläuchen.
    Flora, so hieß die Krankenschwester, erklärte ihm, dass Becky noch etwas zu einem der Pfleger gesagt hatte, bevor sie ins Koma gefallen war. Sie hatte die Hand des Mannes gedrückt und mit letzter Kraft geflüstert, er möge Alex ausrichten, dass sie zu ihm gehören würde.
    Wenn die Situation nicht so furchtbar gewesen wäre, hätte Alex fast über diesen Satz gelacht. Schon lange hatte sich Becky nicht zu ihm zugehörig gefühlt. Hatte es auch nicht gewollt.
    Aber in den Stunden, als er an ihrem Bett gesessen und auf das Sauerstoffgerät gestarrt hatte, war er zu dem Schluss gekommen, dass Becky offenbar wollte, dass er sich um sie kümmerte. Und da sein Name auf ihrem Organspendeausweis stand, waren die Verantwortlichen im Krankenhaus froh gewesen, ihn als nächsten Angehörigen ansprechen zu können.
    Vielleicht hätte er sich über diese Anmaßung aufregen sollen, aber zu diesem Zeitpunkt hatte er nur Mitgefühl mit ihr empfunden. Mitgefühl für ihren Zustand – und ein großes Maß an Schuldbewusstsein. Während der sieben Jahre, in denen sie verheiratet gewesen waren, hatte er nicht richtig auf sie aufpassen können – das konnte er vielleicht jetzt ein wenig gutmachen. Zumal ihr nicht mehr viel Zeit blieb, wie ihm die Ärzte klargemacht hatten.
    Er wandte sich Flora zu, die noch damit beschäftigt war, das quengelnde Kind zu beruhigen. „Diese Frau … warum hat sie ihr Kind hiergelassen?“ Die Kleine hatte sich inzwischen losgerissen, lief zum Bett und starrte Becky unverwandt

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