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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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wahnsinnig bei dem Gedanken, dass du alles andere offensichtlich interessanter findest als mich. Ich zermartere mir den Kopf, was mit mir nicht stimmt. Aber mit mir stimmt alles, also muss es an dir liegen! Jede Nacht versteckst du dich vor mir. Das lasse ich nicht länger zu! Ich liebe dich, und ich will mit dir schlafen. Ich will dich in meinem Bett! Wieso willst du mich nicht mehr? Oder ist plötzlich irgendetwas an mir so furchtbar, dass du es mir nicht sagen kannst?“
    „Mit dir ist alles absolut in Ordnung.“
    „Was, zur Hölle, stimmt dann nicht? Wir sind verheiratet, Raoul! Du hast mich zur Frau genommen. Wieso bringst du mich an diesen gottverlassenen Ort, nur um mich dann am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen? Was soll das? Dies sollten unsere Flitterwochen sein.“
    Er versteifte sich. „Ich hatte nicht mitbekommen, dass du dich hier so unwohl fühlst.“
    „Unwohl? Wie undankbar von mir, so etwas auch nur anzudeuten, wo ich mich hier doch so großartig amüsiere! Glaubst du das wirklich? Als ich dich heute verführen wollte, bist du quasi geflüchtet. Was denkst du, wie ich mich da gefühlt habe?“
    „Gabriella …“
    „Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie demütigend es ist, wenn jeder weiß, dass dein eigener Ehemann nicht mit dir schlafen will?“
    „Keiner weiß davon.“
    „Außer Natania und Marco. Oder hast du mich darum hergebracht? Um mir die Demütigung zu ersparen, dass es die ganze Welt mitbekommt? Vielleicht sollte ich dir ja für deine Fürsorge noch dankbar sein!“
    „Gabriella, du verstehst das ganz falsch.“
    „Ach ja? Ich hatte gedacht, dass du dicke Mauern um dein Herz aufgebaut hast. Aber als du mich in Venedig gefragt hast, ob ich dich heiraten will, dachte ich, es gäbe noch Hoffnung. Aber ich habe mich geirrt! Weil du nämlich gar kein Herz hast! Du bist kein Mann, du bist nur eine Hülle. Eine leere, hohle Hülle. Ohne jedes Gefühl. Und ich wünschte, ich hätte dich nie getroffen.“
    Raoul presste die Zähne so fest zusammen, dass seine Wangenmuskeln hervortraten. „Du hast keine Ahnung, was ich fühle“, stieß er schließlich aus.
    „Das stimmt. Weil du mir nichts erzählst. Du teilst nicht den kleinsten Gedanken mit mir. Sogar wenn ich dir sage, dass ich dich liebe, sagst du nichts. Ich weiß nicht einmal, ob du überhaupt irgendetwas für mich empfindest. mich überhaupt liebst. Als du mir gesagt hast, dass man manche Dinge auch ohne Worte versteht, habe ich dir noch zugestimmt. Aber jetzt muss ich diese Worte hören. Kannst du sie mir sagen? Liebst du mich, Raoul?“
    „Bella …“
    „Hör auf mit Bella ! Tu nicht so, als würde ich dir etwas bedeuten, wenn es ganz offensichtlich nicht wahr ist. Liebst du mich? Das ist eine ganz einfache Frage. Ja oder nein, Raoul?“
    Er fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Warum tust du das?“
    „Weil ich die Worte hören muss.“
    Seine Faust krachte auf den Schreibtisch. „Glaubst du, ich hätte das alles so gewollt?“
    „Wovon redest du? Du wolltest doch unbedingt sofort heiraten. Das war doch alles deine Idee!“
    Er schüttelte wild seinen Kopf. „Denkst du wirklich, ich brauche noch eine Frau?“
    Über ihren Köpfen grollte ein Donner und füllte die plötzliche Stille.
    „Aber du hast mich doch gefragt …“ Sie hörte ein Schluchzen, dann merkte sie, dass es ihr eigenes war.
    Ich muss hier raus! dachte sie. Weg von ihm, so weit wie möglich. Sie drehte sich um und floh aus dem Raum.
    „Gabriella!“, hörte sie hinter sich seine Stimme, aber sie blieb nicht stehen.
    Sie lief weiter bis in die Küche. Als sie Raouls Schritte hörte, flüchtete sie durch eine Hintertür nach draußen. Im Garten sah sie den Weg, der zum Strand und zu den Höhlen führte. Dort konnte sie sich verstecken und überlegen, was sie jetzt tun sollte.
    Vor zwei Tagen war sie noch so glücklich gewesen. So sicher, dass er sie liebte.
    Denkst du wirklich, ich brauche noch eine Frau?
    Wieso hatte er sie dann bloß geheiratet? Tränen liefen über ihr Gesicht, und sie konnte nur noch undeutlich den Weg erkennen. Über dem Meer hatten sich dicke schwarze Wolkenbänke aufgetürmt, und in der Ferne grollte ein Donner. Aber sie rannte weiter.
    „Bella!“, hörte sie immer wieder Raouls Stimme, aber sie lief nur noch schneller. Sie flog fast die Stufen hinunter zum Strand. Im Sand schüttelte sie die Sandalen ab und rannte barfuß weiter.
    „Gabriella!“
    Der Himmel wurde immer dunkler, und die Wellen brandeten

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