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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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wohin.“
    „Sie haben doch eine Freundin in London. Marco kann Sie zum Flughafen bringen.“
    Gabriella biss sich auf die Lippen. Was würde Philippas Ehemann zu der Trennung sagen, nachdem seine Frau und ihr Baby erst gerade zur Hochzeit nach Venedig gereist waren? „Ich weiß nicht. Ich muss sie anrufen und fragen, ob ich kommen kann.“
    „Dann rufen Sie sie an! Oder mailen Sie. In der Bibliothek steht ein Computer.“
    „Sie haben recht. Dann kann ich auch gleich ein Ticket buchen. Danke, Natania. Es tut mir leid, dass wir uns nicht unter besseren Umständen getroffen haben.“
    „Das ist nicht Ihr Fehler. Ich dachte wirklich, Sie wären die eine.“ Sie ließ den Blick durch die Küche schweifen. „Es liegt an diesem schrecklichen Ort.“
    Im Stillen stimmte Gabriella ihr zu. Erst recht als sie feststellte, dass der Computer mit einem Passwort geschützt war. Sie konnte weder ihre Mails abrufen noch einen Flug buchen.
    „Verflucht, Raoul!“, knurrte sie und starrte auf den blinkenden Cursor. Aus einer Eingebung heraus tippte sie Raoul . Kein Glück.
    Mit Raoul del Arco erhielt sie ebenso nur die Antwort: falsches Passwort .
    Frustriert tippte sie Bastard . Für einen Moment erwartete sie fast, dass es funktionieren würde. Aber dann dachte sie zynisch, dass es viel zu unsicher war – denn darauf würde wirklich jeder kommen.
    Sie suchte auf seinem Schreibtisch nach einem Hinweis, vielleicht hatte er das Passwort irgendwo aufgeschrieben. Sie zog eine Schublade auf, aber sie war leer. Wütend warf sie sie wieder zu. Die nächste Schublade war fast genauso leer, nur ein paar Stifte, ein Hefter und ein Schlüssel lagen darin. Sie knallte auch diese Schublade wieder zu.
    Verdammt!
    Es sei denn, dachte sie einen Moment später, irgendwo war ein dazugehöriger Aktenschrank. Sie öffnete die Schublade erneut und nahm den Schlüssel heraus.
    Er war reich verziert und schien sehr alt zu sein. Gabriella probierte ihn an jedem antiken Schloss in der Bibliothek aus, aber der Schlüssel passte nirgendwo.
    Schließlich setzte sie sich wieder und betrachtete den Schlüssel nachdenklich. Wieso bewahrte Raoul einen Schlüssel auf, der zu keinem Schrank passte?
    Plötzlich fiel ihr wieder die Tür am Ende des Korridors ein. Die verschlossene Tür. Konnte es sein …?
    Was hatte er nur getan? Raoul fuhr ziellos durch ein Dorf nach dem anderen. Er wusste nur, dass er wegmusste. Allerdings konnte er nicht vor seinen düsteren Gedanken fliehen.
    Er hatte das Undenkbare getan. Anstatt sie zu beschützen, hatte er sie ausgenutzt. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn provoziert hatte. Er war im Unrecht, ganz egal, wie er es betrachtete. Er war von Anfang an im Unrecht gewesen.
    Du brauchst sie nicht zu lieben, hörte er wieder Umbertos Worte.
    Er fuhr scharf an den Straßenrand und hielt an.
    Er hatte nicht vorgehabt, sie zu lieben.
    Aber er liebte sie.
    Jetzt sah er, dass er neben einem Hórreo gehalten hatte, einem kleinen steinernen Kornspeicher. Der Speicher erinnerte ihn aufgrund seiner Bauweise an das Schloss.
    Was dachte Gabriella jetzt? Wie fühlte sie sich? Erst zeigte er ihr nach der Hochzeit die kalte Schulter, dann liebte er sie eine ganze Nacht – und jetzt verließ er sie kaltherzig.
    Was hatte er getan? Er hatte ihr nicht einmal gesagt, dass er sie liebte. Wenigstens das schuldete er ihr.
    Gequält schüttelte er den Kopf. Sie verdiente so viel mehr als das. Sie verdiente eine Erklärung. Danach würde sie seine Liebe wahrscheinlich nicht mehr wollen.
    Aber er musste es ihr sagen.
    Er legte den Rückwärtsgang ein und wendete. Jetzt sah er die dunklen Wolken am Horizont. Plötzlich lief ihm ein Schauer über den Rücken, und er dachte an einen anderen Tag vor langer Zeit. Damals hatten sich die Wolken genauso über dem Schloss zusammengeballt – und dann war seine ganze Welt zusammengebrochen.
    Er war nicht abergläubisch, aber jetzt verspürte er ein seltsames Gefühl in seinem Magen, und er trat das Gaspedal durch.
    Der Schlüssel glitt mühelos in das Türschloss. Gabriella hielt den Atem an, dann drehte sie ihn mit einem lauten Klicken herum. Sie sah sich um, ob jemand sie gehört hatte, aber Natania und Marco waren in der Küche beschäftigt.
    Dann drückte sie die Klinke hinunter. Ihr Herz hämmerte wild, als sie die Tür aufstieß. Sie brauchte einen Moment, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nur durch ein ungeputztes Fenster fiel ein wenig trübes Licht herein.
    Sie fand einen

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