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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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Lichtschalter und drehte ihn, aber nichts passierte. Langsam ging Gabriella weiter ins Zimmer hinein. An einer Wand stand ein Frisiertisch mit einer alten Öllampe, in einer anderen Ecke lehnten einige Schachteln, und eine Wendeltreppe führte in den darüberliegenden Raum.
    Über allem lag eine dicke Staubschicht, und die Luft roch abgestanden und modrig. Gabriella schauderte. Abstellraum , hatte Raoul gesagt. Offensichtlich hatte er recht gehabt. Bestimmt hatte sie sich nur eingebildet, dass jemand hier hineingegangen war. Sie wandte sich zur Tür und wollte wieder gehen.
    Aber warum war der Raum dann abgeschlossen? Und warum versteckte Raoul den Schlüssel in seinem Schreibtisch?
    Gabriella zuckte vor Schreck zusammen, als sie im oberen Raum plötzlich ein Geräusch hörte. Da war es wieder! Wahrscheinlich nur ein loser Fensterladen, versuchte sie sich selbst zu beruhigen.
    Die Wendeltreppe lockte. Vielleicht konnte sie oben die Antworten finden, die sie so dringend suchte. Neben der Öllampe fand sie Streichhölzer. Sie hob den Glaskolben und hielt ein brennendes Hölzchen an den Docht. Im warmen Schein der Lampe stieg sie vorsichtig die knarrende Treppe hinauf.
    Der Wind heulte um die alten Mauern. Gabriella schauderte fröstelnd, dann betrat sie das obere Zimmer und schaute sich um. Sie konnte nicht fassen, was sie sah.
    Der große Raum schien einem Märchen entsprungen zu sein. Tausendundeine Nacht, schoss ihr durch den Kopf. Das niedrige Bett war mit seidenen Decken und Kissen bedeckt. Und selbst der viele Staub konnte die leuchtenden Farben kaum dämpfen. An den Wänden hingen große antike Teppiche und unzählige Fotos. Alle zeigten dieselbe Frau: eine atemberaubend schöne Ballerina in den verschiedensten Kostümen.
    Auf dem Frisiertisch stand eine Porträtaufnahme. Die Frau lachte in die Kamera, wunderschön, glamourös und voller Leben. Gabriella stellte die Lampe ab und nahm vorsichtig das Bild auf.
    Für Raoul, stand in eleganten Buchstaben darauf. In Liebe, Katia.
    Katia. Raouls erste Frau.
    Dies war Katias Zimmer. Er hatte es wie einen kostbaren Schrein verschlossenen bewahrt. Bei dem Gedanken zuckte Gabriella vor Schmerz zusammen. Wollte er darum keine andere Frau in seinem Leben? War er nur deshalb mit ihr hergekommen, damit er Katia nah sein konnte? Liebte er noch immer seine erste Frau?
    Während der letzten Kilometer wuchs Raouls Angst. Würde er Gabriella noch erreichen? Endlich bog er um die letzte Kurve und konnte das Schloss sehen.
    Bei dem Anblick gefror sein Blut. Er sah ein Licht, wo keines sein sollte – genau wie vor all diesen Jahren.
    Plötzlich hatte er keine Angst mehr, dass Gabriella schon abgereist war, er hatte Angst, dass sie geblieben war.
    Gabriella zuckte zusammen, als der Wind einen Fensterladen draußen vor die Mauer warf. Fast hätte sie das Bild fallen lassen. Vorsichtig stellte sie es zurück auf den Tisch. Dann ging sie zu dem hohen Fenster, um den klappernden Laden zu schließen. Sie öffnete den Riegel, aber es bewegte sich nicht. Wahrscheinlich hatte sich der Holzrahmen nach all den Jahren verzogen. Sie rüttelte noch einmal daran. Vielleicht musste sie nur ein bisschen fester drücken.
    Er nahm drei Stufen auf einmal. Ohne anzuhalten, stürmte er die Treppe hinauf, während er nach Marco und Natania rief. Er betete, dass Gabriella den Kopf aus irgendeiner Tür stecken würde und wissen wollte, was los war. Gleichzeitig schnürte ihm die Angst um sie fast die Kehle zu.
    Endlich war er oben auf dem Flur. Sein Herz setzte aus, als er sah, dass die Tür zum Erkerzimmer geöffnet war.
    „Gabriella!“, schrie er und sprang die Wendeltreppe hinauf. „Gabriella, wo bist du?“
    Mit ganzer Kraft stemmte sie sich gegen den Rahmen. Plötzlich glaubte sie, durch einen lauten Donner ihren Namen zu hören. Genau in dem Moment, in dem das klemmende Scharnier endlich nachgab, warf sie einen Blick über die Schulter.
    Plötzlich riss eine stürmische Böe das Fenster gänzlich auf, und der Schwung zog sie mit sich. Sie schrie und suchte verzweifelt nach einem Halt, während sie unter sich das tobende Meer sah.
    „Nein!“, brüllte Raoul. Die dunkle, entsetzliche Vergangenheit schlug über ihm zusammen.
    Mit einem Satz war er bei ihr. Im letzten Augenblick bekam er ihre Beine zu fassen, er zog, dann hielt er sie mit festem Griff um ihre Taille.
    „Lass los!“, schrie er sie an.
    Ihre Finger waren fest um den Fensterknauf gekrampft. Endlich begriff sie, dass er sie festhielt,

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