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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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diesem unglückseligen Raum und seinen elenden Erinnerungen zumauern sollen.
    Plötzlich fühlte er ihre Hand auf der Schulter. „Raoul …“
    „Nicht“, murmelte er. „Du würdest mich nicht berühren wollen, wenn du die Wahrheit wüsstest.“
    „Wenn ich was wüsste?“
    „Die Wahrheit. Ich bin zurückgekommen, um dir alles zu sagen. Ich konnte dich nicht verlassen, ohne dir die Wahrheit zu erzählen.“
    Gabriella lief ein eisiger Schauer über den Rücken. „Was meinst du?“
    „Den wahren Grund, aus dem ich dich geheiratet habe.“

11. KAPITEL
    Der Sturm in ihrem Inneren schien lauter zu toben als das Unwetter vor dem Fenster. Er war zurückgekommen. Er hatte sie verlassen, aber er war zurückgekommen. Sie hatte sich seine Rückkehr so sehnlich gewünscht, aber jetzt war sie plötzlich nicht sicher, ob sie hören wollte, was er ihr zu sagen hatte.
    „Also warum hast du mich geheiratet?“
    „Bella, ich muss dich für so vieles um Vergebung bitten.“
    „Vergiss die Vergebung. Sag mir, warum du mich geheiratet hast. Offensichtlich nicht aus Liebe, wie ich naiv angenommen habe.“
    „Ich … ich schäme mich dafür, aber Liebe war nicht der Grund.“
    Gabriella ließ sich in einen Sessel fallen und schloss die Augen. Sie bemerkte nicht einmal, dass dicke Staubwolken aufflogen. Im Moment spürte sie nur ihr blutendes Herz. „Warum dann?“
    „Ich habe ein Versprechen gegeben. Einem Mann, den ich mehr geliebt und geachtet habe als jeden anderen. Einem Mann, der wie ein Vater für mich war. Obwohl ich wusste, dass es falsch war, obwohl ich wusste, dass ich dir niemals ein guter Ehemann sein konnte, habe ich es ihm versprochen.“
    Gabriella wurde eiskalt. Sie wusste sofort, dass Raoul von ihrem Großvater sprach.
    Nein! Unmöglich! dachte sie dann. Es konnte nicht sein. Der Gedanke war zu entsetzlich. „Du hast versprochen, mich zu heiraten, weil mein Großvater es verlangt hat?“
    „Damit du nach seinem Tod in Sicherheit bist.“
    Sie presste die Hände vor ihr Gesicht. Das Hämmern in ihrem Kopf machte es schwierig, einen klaren Gedanken zu fassen. Das war Wahnsinn! Begriff Raoul eigentlich, was er da sagte?
    Sie konnte nicht länger still sitzen. Aufgebracht sprang sie auf und schritt den Raum auf und ab. „Und du hast dem einfach zugestimmt? Ich fass es nicht!“
    „Ich habe versucht, ihm zu sagen …“
    „Du hast ihm versprochen, mich zu heiraten, und mich dann in diese Ehe ohne Liebe gelockt, nur um mich an diesem gottverlassen Ort in Spanien abzuladen, wo deine tote Ehefrau noch immer herumspukt …“
    „Nein! Ich habe ihm gesagt, es würde nicht funktionieren. Ich habe ihm gesagt, du würdest mit mir als Ehemann nicht sicher sein. Wie könnte ich dich beschützen? Ich habe es ja nicht einmal geschafft, meine eigene Frau zu retten.“
    „Und trotzdem hast du Ja gesagt! Du hast mich nach Venedig gebracht, um mich dort zu verführen. Und ich dachte wirklich, du liebst mich, Raoul. Aber du hast mich angelogen, jedes Mal, wenn du mich geküsst hast, jedes Mal, wenn du mit mir geschlafen hast. Alles war eine einzige Lüge! Doch das Schlimmste ist, dass du mich dazu gebracht hast, dich zu lieben!“
    Er trat einen Schritt näher und streckte die Hand nach ihr aus. „Bella …“
    Sie wandte ihm den Rücken zu. Nie wieder wollte sie von ihm berührt werden. „Und die ganze Zeit konntest du es nicht abwarten, mich endlich wieder loszuwerden.“
    „So war es nicht.“
    Sie schnellte zu ihm herum. „Du hast mich getäuscht!“
    „Aber was hätte ich denn tun sollen? Ich hatte nur die Wahl, dich entweder zu heiraten oder dabei zuzuschauen, wie Garbas dich wie eine Weihnachtsgans ausnimmt.“
    Sie erstarrte, als sich in ihrem Kopf die Teile endlich zu einem Bild zusammenfügten. „Darum geht es also? Um Consuelo? Großvater war über unsere Freundschaft so beunruhigt, dass ihm lieber war, sein Handlanger würde mich heiraten? Warum hat er mich nicht einfach gewarnt, wenn er so besorgt war?“
    „Hättest du ihm denn geglaubt? Du, die immer nur das Gute in jedem sieht? Du konntest doch nicht einmal glauben, dass er ein Krimineller ist, als die Polizei ihn wegen Betrugs verhaftet hat. Versuch doch wenigstens, Umberto zu verstehen! Garbas wusste, dass du an deinem fünfundzwanzigsten Geburtstag ein riesiges Vermögen erben wirst. Umberto wollte dich nur vor seiner Gier schützen.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah ihn misstrauisch an. „Selbst falls du die Wahrheit sagen solltest, besteht

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