Julia Extra 0353
nach Consuelos Verhaftung doch jetzt keine Gefahr mehr für mich.“ Ein furchtbarer Verdacht stieg plötzlich in ihr auf. „War die Verhaftung etwa auch dein Werk? Jetzt erinnere ich mich wieder! Du warst gar nicht überrascht, als Consuelo am Tag der Beerdigung nicht mehr aufgetaucht ist. Weil du schon Bescheid wusstest. Du hast den Behörden den Hinweis gegeben. Du … du wolltest sichergehen, dass er mir nichts antun kann. Du hast ihn hinter Gitter gebracht!“
„Er ist ein Krimineller, Bella. Er hat bekommen, was er verdient.“
Sie schloss entsetzt die Augen. Alles nur, damit sie ihn heiraten würde! „Du versuchst nicht einmal, es abzustreiten. Du hast Consuelo schon immer gehasst!“
„Und ich hatte auch allen Grund dazu! Zu oft hat er mich um Geld gebeten. Beim letzten Mal habe ich abgelehnt und ihm gesagt, er sei ein Dummkopf, sein Geld so zu verschleudern. Er hat mich ausgelacht und gesagt, ich sei der Trottel. Sein Bruder hätte eine Affäre mit meiner Frau und jeder wüsste davon – jeder! Alle würden hinter meinem Rücken über mich lachen. Ich sei der Letzte, der nichts davon weiß.“
„Es war also Consueolos Bruder, der hier gestorben ist“, flüsterte Gabriella.
„Ja. Manuel hatte eine Affäre mit meiner Frau, dabei dachte ich, er und sein Bruder seien meine Freunde.“
„Und du hattest so große Angst, ich würde Consuelo heiraten, dass du mir all dies angetan hast? Wie fürsorglich von dir!“
„Er ist Abschaum, Bella. Du hast etwas Besseres verdient.“
„ Er ist Abschaum?“ Ihre Augen verengten sich. Wie hatte sie jemals glauben können, dass sie ihn liebte – jemanden, der andere Menschen für seine Zwecke benutzte? „Wenn Consuelo Abschaum ist, was bist du dann erst?“
Mit Genugtuung sah Gabriella, wie er zusammenzuckte. Wenn sie ihm doch nur halb so wehtun könnte wie er ihr! „Das Dumme bei der ganzen Sache ist nur, dass ich nicht die geringste Absicht hatte, Consuelo zu heiraten. Ich mochte ihn, das ja, aber nur als Freund. Mehr nicht. Vielleicht hättest du mir etwas mehr zutrauen sollen. Ich bin durchaus in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.“
„Denkst du etwa, er hätte dich in Ruhe gelassen? Mach dir nichts vor! Er wollte dein Geld, und er hätte ganz bestimmt nicht so einfach aufgegeben.“
„Vielleicht hast du recht. Ich wäre bestimmt nicht die Erste gewesen, die auf einen Mann hereinfällt, der nur ihr Geld will.“
„Bella, hör mir zu …“
„Warum sollte ich dir zuhören? Du hast mich die ganze Zeit nur angelogen!“
„Bitte, lass mich ausreden! Ja, was ich getan habe, war falsch. Aber ich musste ein Versprechen erfüllen. Ich musste dich heiraten, aber ich hatte vor, dich gehen zu lassen, sobald du sicher warst. Ich wollte, dass du jemanden finden kannst, der deiner würdig ist und der nicht nur dein Geld will.“
„Wie edel von dir! Und in der Zwischenzeit wolltest du mich in einem einsamen Schloss in Spanien einsperren und so tun, als würdest du dich nicht für mich interessieren? Oder war deine Leidenschaft vorgetäuscht, als wir miteinander geschlafen haben?“
„Das war nie eine Lüge.“
Sie nickte, aber sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. „Vielleicht nicht. Aber deine Liebe war eine einzige Lüge. Unsere ganze Ehe ist Betrug. Ich will so schnell wie möglich die Scheidung.“
„Bella, bitte gib mir wenigstens eine Chance, dir alles zu erklären! Ich habe dich heute Morgen verlassen, weil ich mich selbst verabscheut habe. Ich hatte mir geschworen, dich zu beschützen. Wenn du dann sicher gewesen wärst, wollte ich dich gehen lassen. Aber da hatte ich noch nicht begriffen, dass ich längst mehr für dich empfand. Als wir uns letzte Nacht im Sturm geliebt haben, konnte ich nicht länger die Augen davor verschließen. Ich musste heute umkehren. Ich musste zu dir zurückkommen und dich um Verzeihung bitten und dir sagen, dass ich dich liebe. Ich liebe dich, Gabriella, mehr als mein Leben.“
Sie lachte laut und schrill auf. Vielleicht war es eine verspätete Schockreaktion, oder es lag an der eiskalten, berechnenden Art, mit der er sie die ganzen Wochen manipuliert hatte. Aber das Lachen wirkte erlösend und stärkte ihre Entschlossenheit. „Und jetzt, nachdem all deine schönen Pläne zusammengebrochen sind, fällt dir nur noch eins ein – nämlich mir das zu geben, wonach ich mich schon seit Wochen sehne. Die eine Sache, um die ich dich angebettelt und angefleht habe.“
„Bella, so ist es
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