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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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nicht!“
    „Nein? Ist das nicht die letzte Karte, die du noch ausspielen kannst? Dein letzter schwacher Versuch, mich noch länger als Gefangene in dieser lieblosen Ehe festzuhalten? Aber es funktioniert nicht, Raoul. Nicht mehr. Weil ich dir nicht mehr glaube. Und selbst wenn ich das täte, wäre das jetzt auch egal. Ich will deine Liebe nicht mehr. Nicht wenn das deine Art ist, sie zu zeigen.“
    „Gabriella …“
    „Nein.“ Sie richtete sich auf. Ihre neue Entschlossenheit gab ihr Kraft.
    Sie war töricht gewesen, aber sie hatte überlebt, und sie würde auch in Zukunft überleben. Sie brauchte niemanden. „Ich will nichts mehr hören. Arrangiere einfach die Scheidung, Raoul. Ich will frei von dir sein, und zwar sofort.“

12. KAPITEL
    Marco hatte ihn von Gabriellas Ankunft in Kenntnis gesetzt. Sie wartete am Bootssteg – zweifellos mit den unterschriebenen Scheidungspapieren. Warum hat sie die Dokumente nicht über ihren Anwalt schicken lassen, wunderte sich Raoul. Aber vielleicht hatte sie noch irgendwelche Sachen hier, die sie abholen wollte.
    Er stand auf, dabei fiel sein Blick auf den Briefbeschwerer auf seinem Schreibtisch. Kunstvoll verlief die Farbe darin von Dunkel nach Hell, und in der Mitte befand sich ein blutrotes Herz. Er schüttelte den Kopf.
    Selbst Gabriella, die immer nur das Gute in den Menschen sah, würde ihm heute nicht noch einmal so etwas kaufen. Der Briefbeschwerer hatte ein Abschiedsgeschenk sein sollen, aber damals konnte er sie nicht gehen lassen. Noch nicht.
    Allerdings hatte er damals den wahren Grund dafür nicht begriffen.
    Was war er nur für ein Dummkopf gewesen!
    Raoul seufzte, als er erkannte, dass diese Glaskugel alles war, was ihm von Gabriella geblieben war. Und selbst das war mehr, als er verdiente.
    Sie wartete in einer Gondel und sah schöner aus als je zuvor. Ein pastellfarbenes Kleid umspielte ihre langen, gebräunten Beine, und das seidige Haar fiel offen über ihre Schultern. Sie nur anzuschauen zerriss ihm sein gebrochenes Herz.
    „Gabriella“, sagte er und genoss den Klang ihres Namens. „Möchtest du nicht hereinkommen?“
    Mit dem Anflug eines Lächelns schüttelte sie den Kopf. „Ich dachte, es wäre besser, wenn wir uns auf neutralem Boden begegnen.“
    Jetzt lächelte sie wirklich, und Raoul sah zum ersten Mal die feinen Linien um ihre Augen. Ihre Miene wirkte angespannt, so als würde sie einen inneren Kampf mit sich selbst führen. „Möchtest du mir Gesellschaft leisten?“
    Sie hätte ihn auch fragen können, ob er mit ihr zum Mond fliegen wollte, und er hätte Ja gesagt. Als er an Bord kletterte, bemerkte er die Aktenmappe neben ihr. „Hast du die Papiere mitgebracht?“
    „Ja.“
    Ihm war, als würde irgendetwas in ihm sterben. Denn obwohl es unvernünftig war, hatte er noch immer gehofft, sie möge ihm verzeihen. Bis jetzt.
    In den letzten zwei Monaten war er durch die Hölle gegangen. Wie sehr hatte er sich gewünscht, er hätte alles anders gemacht. Warum nur hatte er Umberto dieses unglückselige Versprechen gegeben? Warum hatte er nicht Nein gesagt?
    Jetzt musste er dafür bezahlen und das Todesurteil für ihre Ehe unterschreiben.
    „Woher wusstest du, dass ich hier in Venedig bin?“, fragte er, als der Gondoliere langsam in einen der größeren Kanäle steuerte.
    Diesmal erreichte das Lächeln ihre Augen. „Gut geraten. Ich habe mir gedacht, dass selbst du nicht einen Moment länger als nötig in diesem Mausoleum bleiben willst.“
    Darüber musste selbst er lächeln. „Es ist so schön, dich zu sehen, Gabriella.“
    Sie sah ihn an. „Und dich.“
    „Du hättest die Papiere auch schicken können.“
    „Ich weiß. Aber da ist noch so vieles, was ich nicht verstanden habe. Ich habe jetzt zwei Monate damit verbracht, dich zu hassen, zwei Monate lang versucht, dich zu vergessen. Aber ein paar Dinge lassen mich einfach nicht los.“ Sie schüttelte den Kopf. „Und diese Dinge konnte ich nicht per Post fragen.“
    „Was für Dinge?“
    „Zum Beispiel diese Gespenstergeschichte, die du mir in der nebligen Nacht hier in Venedig erzählt hast – die Legende von dem Kaufmann, der seine Frau an zwei Brüder verloren hat. Das war in Wirklichkeit deine Geschichte, nicht wahr?“
    „Ja.“
    Sie stieß die Luft aus. „Du hast den Eindruck erweckt, der Kaufmann hätte seine Frau und ihren Liebhaber umgebracht. Aber so war es nicht, oder?“
    „Nein, so war es nicht. Doch das hat für mich keinen Unterschied gemacht.“
    Die Gondel

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