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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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einfach für mich.“
    Sie holte tief Luft und bekam beim Ausatmen einen Hustenanfall.
    „Sehr schön“, kommentierte Luca. „Und jetzt noch einen!“
    Poppy nickte und merkte allmählich, wie der Sauerstoff ihre Lebensgeister weckte. Langsam konnte sie auch wieder den Kopf heben.
    „Besser?“
    Etwas verlegen strich sie sich ihre Haare aus dem Gesicht. „Ich bin relativ schnell unterzuckert“, erklärte sie leise und suchte in ihrer Jackentasche nach einem Schokoladenriegel.
    Stumm beobachtete Luca, wie sie schließlich die Schokolade aus der Folie wickelte und genüsslich abbiss. Doch dann bemerkte er, dass ihr eine Träne aus dem Augenwinkel lief, und das Herz zog sich ihm in der Brust zusammen. Er fühlte sich an den Tag seiner Trauung zurückversetzt, als er seine Ansteckblüte unbewusst zwischen den Fingern zerquetscht und ein rasendes Verlangen nach der Frau verspürt hatte, die nicht seine Braut gewesen war.
    Dio! Er hatte nicht den blassesten Schimmer, warum Poppy diese einmalige Wirkung auf ihn ausübte.
    „Und nur fürs Protokoll: Mir ist bestimmt nicht egal, was aus Isabel wird oder wie es ihr geht.“
    Voller Schuldbewusstsein schnitt sie eine Grimasse. „Das weiß ich doch und finde es unheimlich lieb von dir. Und ebenfalls fürs Protokoll: Normalerweise bin ich nicht so labil und unfair. Aber ich habe ernsthaft Schwierigkeiten mit meinem Blutzucker, und es rächt sich ziemlich schnell, wenn ich mal eine Mahlzeit auslasse.“ Jetzt stellte sie allerdings auch fest, wie kalt sich Lucas kräftige Hände selbst durch den Stoff ihrer Kapuzenjacke anfühlten. „Hey, du bist ja am Erfrieren!“
    „Ach, mir geht es gut.“
    „Nein, du siehst ganz furchtbar aus.“ Sie hatte gar nicht gemerkt, wie blau seine Lippen angelaufen waren, und die Haut unter seinen Augen war tief eingefallen. Er konnte sich leicht eine Lungenentzündung holen. „Dir muss dringend wieder warm werden. Mal sehen, ob ich oben etwas zum Anziehen für dich finde. Vielleicht sind da noch ein paar Klamotten von meinem Dad.“
    Gerade als sie den Raum verlassen wollte, ertönte ein scharfer, lauter Pfiff.
    Poppy fuhr herum und lauschte. „Du meinst, Flora könnte deinen Pfiff hören? Wenn sie draußen unterwegs wäre, hätte sie doch ankommen oder zumindest bellen müssen, als ich sie gerufen habe. Und hier im Haus habe ich sie auch nicht gesehen.“ Der Bordercollie ihrer Großmutter war ein extrem gehorsames Tier.
    „Also ist Flora nicht hier. Korrigiere mich bitte, falls ich mich irren sollte, aber somit können wir doch auch davon ausgehen, dass Isabel fort ist, oder?“
    Erleichtert seufzte Poppy. „Ja. Flora ist absolut immer an ihrer Seite.“
    „Wahrscheinlich war deine Gran schlau genug, vor dem Sturm ihren Hund zu schnappen und das ganze Getöse im sicheren Dorf abzuwarten. Was meinst du?“
    Das klang gar nicht so abwegig. Warum war sie nicht längst selbst auf diesen Gedanken gekommen? „Bestimmt hast du recht.“
    „Bist du anderer Meinung?“
    „Vielleicht hast du es vergessen, aber Gran ist unglaublich starrsinnig.“ Es klang unwahrscheinlich, dass sie vor einem einfachen Sturm die Flucht ergriff.
    „Stimmt. Aber Tante Isabel ist meines Wissens eine realistische und bodenständige Schottin aus den Highlands. Sie hat einen gesunden Respekt vor den Naturgewalten.“
    Dem musste Poppy zustimmen. „Vergangenen Winter hat sie während der Schneestürme die meiste Zeit im Dorf verbracht.“
    „Siehst du!“
    „Meinst du echt, sie ist in Sicherheit, Luca?“
    „Du etwa nicht?“
    „Ich möchte es gern glauben.“
    Luca senkte den Blick, weil er es nicht länger ertrug, ihr ins schöne Gesicht zu blicken. Noch ein paar Sekunden länger, und er würde sich dazu hinreißen lassen, Poppy zu küssen, damit die Sorgenfalten auf ihrer Stirn verschwanden.
    „Was hast du denn? Ich kenne dich nur als überzeugte Optimistin.“ Das hatte er ihr früher sogar mehr als nur einmal regelrecht vorgeworfen.
    „Danke, Luca.“
    Ihm wurde immer unbehaglicher zumute. Poppy hatte ihm in den letzten Jahren mehr gefehlt, als er zugeben wollte. „Für was denn?“
    „Wenn du nicht hergekommen wärst, würde alles noch viel schlimmer sein.“ Am liebsten hätte sie diesen unmöglichen Satz wieder zurückgenommen, aber nun war es zu spät. „Du solltest auch den Rest deiner Sachen ausziehen.“
    Er lachte tief und heiser, und Poppy wurde gleich wieder verlegen.
    „Ich habe nur laut gedacht. Verstehst du, weil es besser wäre …

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