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Julia Extra 0353

Julia Extra 0353

Titel: Julia Extra 0353 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Fiona Harper , Kim Lawrence
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es erneut von oben. Poppy schloss die Augen und unterdrückte den Impuls, sich wieder die Ohren zuzuhalten. Sie machte einen Schritt nach vorn, womit sie praktisch gegen Lucas nackte Brust prallte.
    Er legte ihr sofort die Arme um die Schultern und hielt sie fest, während es über ihnen rumpelte. Eine Hand lag unten auf ihrem Rücken, mit der anderen drückte er ihren Kopf unter sein Kinn. Poppys Finger ruhten an seinen harten Bauchmuskeln, und sie musste sich anstrengen, um ihn nicht automatisch zu streicheln.
    Seine Haut war immer noch kalt, das konnte sie sogar durch ihre Kleider spüren. Aber sein Herzschlag beruhigte sie allmählich. Als es endlich still um sie wurde, ließ Luca sie trotzdem nicht los. Eine Ewigkeit lang standen sie eng umschlungen dort, und keiner schien sich vom anderen lösen zu wollen.
    Irgendwann gingen sie auseinander, was sich unangenehm und traurig anfühlte. Der intime Kontakt mit Luca fehlte ihr. Wie hatte sie sich nur derart in diese Situation hineinsteigern können? Sie hatte Schmetterlinge im Bauch, und im Gegensatz zu Luca brannte ihr Körper vor Hitze.
    Aus diesem Grund redete er sich auch ein, es wäre sogar vernünftiger, sich gleich wieder an Poppy zu wärmen. Quasi eine rational durchdachte Überlebensstrategie.
    Doch er wusste es besser. Er hatte niemals aufgehört, Poppy zu begehren, und Aurelia hatte dies gleich bemerkt. Sie kannte zwar keinen Namen, aber sie war sofort sicher gewesen, dass es da eine andere Frau gab. Ich kann nicht mit einem Mythos konkurrieren, Luca!
    Der Zitrusduft von Poppys Shampoo stieg ihm in die Nase, während ihm Aurelias vorwurfsvolle Worte durch den Kopf gingen. Um sich abzulenken, untersuchte er das zerbrochene Fenster, durch das Regen ins Innere des Hauses fiel. Barfuß bahnte er sich einen Weg durch die Scherben und steckte vorsichtig den Kopf nach draußen. Dabei hielt er sich am Holzrahmen fest und kniff die Augen ein Stück zusammen, um besser sehen zu können.
    Er brauchte nicht lange nach einer Erklärung für das ganze Getöse zu suchen. Auf dem Boden ganz in der Nähe lagen Teilabschnitte der gusseisernen Regenrinnen, die von der Dachkante hinuntergefallen waren. Ein Fallrohr war von der Hauswand weggestürzt und hatte Teile eines viktorianischen Gewächshauses zerschlagen, in dem früher Früchte und ausgewählte Orchideen für die Bewohner des Hauses gezüchtet worden waren – jedenfalls hatte man das Luca so erzählt.
    Kein Wunder, dass es wie ein Weltuntergang geklungen hatte!
    Er zog den Kopf zurück und machte ein paar behutsame Schritte in Poppys Richtung. Dabei wischte er sich das Regenwasser aus dem Gesicht.
    „Es sind nur ein paar Dachpfannen und ein Teil der Regenrinnen heruntergekommen. Das Gewächshaus hat auch etwas abgekriegt und ein Teil der Gartenmauer.“
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Das ist schon vorletzten Winter passiert.“ Mittlerweile weideten Schafe im ehemaligen Küchengarten. Dort hatte sich auch der Wanderer den Fuß verletzt. „Aber das ist heute auch ein fürchterlicher Sturm. So ein Schaden kann überall passieren. Es bedeutet noch lange nicht, dass dieses Gebäude baufällig und unsicher ist.“
    Schweigend rieb Luca sich die Stirn und zog die Augenbrauen hoch.
    „Gut“, stöhnte sie auf. „Du hast recht, genau wie die schlauen Männer in ihren strengen Anzügen. Hier fällt alles auseinander. Aber Gran liebt diese kleine Burg.“ Sie streckte eine geballte Faust in die Luft. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sie ihr Zuhause verliert.“
    Es folgte eine unangenehm lange Pause. „Das werden wir nicht.“
    Ihr wurden die Wangen vor Aufregung heiß, und sie bereute ihren unbedachten Eifer sofort. „Ich meinte natürlich nicht wir .“ Sie schluckte. „ Uns gibt es ja nicht mehr. Also, ich erwarte nicht von dir …“
    „Mir ist schon klar, was du gemeint hast, Poppy.“
    Gut, dachte sie. Wenigstens einer von uns!
    „Ich mache mir genauso Sorgen um deine Gran und um diese Burg wie du.“ Er drehte sich um die eigene Achse und betrachtete kritisch die abgeblätterte Farbe auf den Holzrahmen und – leisten, die Risse im Putz und die zusammengewürfelte, schäbige Möblierung. „Ich möchte gern helfen, deshalb bin ich schließlich hergekommen. Nun müssen wir aber zuerst mal dafür sorgen, dass es hier nicht auch noch reinregnet.“
    „Klingt nach einem guten Plan.“
    Poppy war erleichtert, dass sie sich nicht ganz allein um die rechtlichen Schwierigkeiten ihrer Großmutter kümmern

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