Julia Extra 0353
die nassen Sachen …“ Ratlos brach sie ab und fragte sich, warum ihr schlichtweg die Worte fehlten. „Du solltest sie eben ausziehen“, fügte sie etwas schroffer hinzu. „Als Vorsichtsmaßnahme.“
Seine eigene Vorsichtsmaßnahme sah vor, die Hosen vorerst anzubehalten! Seit seiner Jugend hatte man ihm unkontrollierte Erregung nicht mehr so deutlich ansehen können wie heute.
„In der Küche ist es bestimmt wärmer als hier“, vermutete Poppy und wies auf die Verbindungstür. Bevor Luca kam, hatte sie sich selbst dorthin zurückziehen wollen. „Ich suche dir dann aber erst mal … ähm, ich finde hoffentlich …“ Bevor sie sich endgültig lächerlich machte, floh sie ohne ein weiteres Wort nach oben.
„Um Himmels willen!“, stieß Poppy hervor, als sie ihr Spiegelbild betrachtete. Und Kerzenlicht war noch der schmeichelhafteste Hintergrund, den sie sich im Augenblick wünschen konnte.
Die Haare standen wild in alle Richtungen ab, und ihr leichtes Make-up war vor allem um die Augen herum hoffnungslos verschmiert, was ihre bleiche Haut im Gesicht ganz unvorteilhaft betonte. Gut, dass sie heute niemanden beeindrucken musste!
Das große Wohnzimmer war leer, als Poppy zurückkam. Offenbar hatte Luca sich ihren Vorschlag zu Herzen genommen und war in die Küche geflohen, obwohl es hier inzwischen auch schon wärmer geworden war. Das Feuer hatte endlich aufgehört zu qualmen und prasselte gleichmäßig vor sich hin.
Kurz vor der Tür zur Küche blieb sie stehen, um den Stapel Kleider auf einem Stuhl abzulegen und sich ihre Haare nach hinten zu streichen. Mitten in der Bewegung erstarrte sie und dachte nach. Es war doch albern, sich für einen verheirateten Mann hübsch machen zu wollen, der sie gerade eben noch in einem ganz anderen Zustand erlebt hatte. „Als wären verfilzte Haare momentan mein größtes Problem“, murmelte sie – ärgerlich über sich selbst und ihre Eitelkeit.
Sie fand Luca im hinteren Teil der Küche, wo er vor dem alten Feuerherd stand, auf dem Gran bis vor Kurzem all ihre Gerichte zubereitet hatte. Inzwischen besaß sie moderne Induktionskochfelder und sogar eine Mikrowelle, trotzdem erhitzte sie ihr Wasser noch auf dem antiken Eisenofen. Es war einerseits sehr nostalgisch, andererseits auch ausgesprochen praktisch für eine Situation wie heute, wo die Stromversorgung zusammengebrochen war.
Seine restlichen Kleider hatte Luca ausgezogen und sauber in der Nähe des warmen Ofens aufgehängt. Die dünne Kuscheldecke aus dem Wohnzimmer, die er stattdessen um seine Hüften geschlungen trug, stand ihm fast noch besser. Man konnte die Kurve seines knackigen Pos ganz deutlich erkennen.
Als er sie hörte, drehte er sich zu ihr um. „Hast du was für mich entdeckt?“ Sein Blick blieb an ihrem Haar hängen, das inzwischen ganz trocken und damit einen Ton heller war. Es war nicht zu übersehen, dass Poppy sich ihre Frisur mit den Fingern geordnet hatte, und er fühlte sich deswegen fast ein bisschen geschmeichelt. Seine eigenen Hände zuckten leicht, so gern hätte er sie in den honigbraunen Wellen vergraben.
Er räusperte sich und wartete, bis Poppy die Sachen aus dem Flur geholt und auf dem riesigen Küchentisch ausgebreitet hatte.
„Das musst du selbst beurteilen“, erwiderte sie. Der abgelegte Kilt ihres Vaters war etliche Dimensionen von den maßgeschneiderten Kleidungsstücken entfernt, die Lucas Figur für gewöhnlich so hervorragend zur Geltung brachten. „Ich habe nur das hier gefunden.“
Obwohl sie den Kopf kaum zur Seite drehte, konnte Poppy nicht verhindern, dass sich ihr Blick buchstäblich an Lucas maskuliner Gestalt festsog. Man sprach beim jeweils anderen Geschlecht oft über das gewisse Etwas, über einen unbeschreiblichen Sex-Appeal, den Poppy bisher bei niemandem hatte entdecken können. Doch Luca besaß ihn, und sie war absolut machtlos gegen die Wirkung dieses Phänomens.
Es war für sie eine Erfahrung, die ihr zu allererst einmal gehörig Angst einjagte. Luca war schließlich nicht nur ein extrem gut aussehender Mann, man konnte ihn sogar als umwerfend schön bezeichnen. Selbst eingehüllt in diese schlichte Decke wirkte er gut angezogen und richtig sexy. Wie viele Männer konnten so etwas von sich behaupten? Luca strahlte eine Männlichkeit aus, die wie selbstverständlich durch alles betont und unterstrichen wurde, was er trug – ob Lumpen oder Designerstücke.
Seine Brust senkte sich mit einem leisen Seufzer, während er die Ausbeute begutachtete,
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