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Julia Extra 0357

Julia Extra 0357

Titel: Julia Extra 0357 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham , Lucy Monroe , Jennie Lucas , Jackie Braun
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anvertrauen.“
    Als er Laura nach einigen Sekunden wieder ansah, wirkte sie überhaupt nicht mehr verärgert, sondern beobachtete ihn aufmerksam mit ihren großen türkisblauen Augen. Sie schien gerade etwas sagen zu wollen, als der Steward zu ihr kam und sie daran erinnerte, Robby vor dem Start anzuschnallen.
    Mit ausdrucksloser Miene beobachtete Gabriel, wie sie sich über das Babykörbchen auf dem Sitz neben ihr beugte und den Sicherheitsgurt befestigte. Dabei flüsterte sie ihrem Kind zärtliche Koseworte zu und drückte ihm einen Zipfel seiner Schmusedecke in die winzige Faust. Der Kleine gähnte ausgiebig und schlief dann seelenruhig weiter.
    Ein seltsames Gefühl breitete sich in Gabriel aus.
    Er hatte Laura überreden können, mitzukommen. Sie würden es rechtzeitig bis nach Rio schaffen, und er war sicher, dass sein Plan funktionieren würde. Eigentlich sollte er jetzt in Hochstimmung sein, doch stattdessen fühlte er sich zunehmend gereizt.
    Nur warum?
    Wegen des Geldes, das er Laura versprochen hatte, sicher nicht. Eine Million war nichts für ihn. Gabriel hätte das Zehnfache bezahlt, um die Firma seines Vaters zurückzubekommen. Jeden Penny, den er besaß, hätte er dafür geopfert. Jede einzelne Aktie von Santos Enterprises, die Geschäftsgebäude in Rio und Manhattan, die Schiffe in Rotterdam – alles, bis auf das letzte Möbelstück.
    Also war es nicht das Geld. Vielleicht lag es ja daran, dass er Laura so offen das Ausmaß seiner Verzweiflung offenbart hatte?
    Gabriel ging für einen Moment in sich und kam zu dem Schluss, dass auch das nicht der Grund für seine aggressive Stimmung war. Laura war über sein berufliches und persönliches Leben immer bestens im Bilde gewesen. Sie wusste seit Jahren, wie viel die Firma seines Vaters ihm bedeutete. Außerdem hatte er sich verwundbar gezeigt, was Laura schließlich überzeugt hatte, mit ihm nach Rio zu kommen.
    Nein, es war etwas anderes … Sein rastlos umherwandernder Blick blieb an Robbys dunklem Haarschopf hängen, und da wusste er es.
    Es war das Baby.
    Es beunruhigte ihn.
    Verärgerte ihn.
    Er hatte Laura damals nur aus einem einzigen Grund gehen lassen: Weil er geglaubt hatte, es sei das Beste für sie. Er hatte angefangen, echte Gefühle für sie zu entwickeln, aber ihr Lebenstraum war es, einmal einen Ehemann, Kinder und ein geborgenes Zuhause zu haben – mit anderen Worten, die drei einzigen Dinge, die er ihr garantiert nicht geben konnte.
    Also hatte er den Coolen gespielt und ihre Kündigung mehr oder weniger kommentarlos hingenommen. Er wollte, dass sie ihre Chance auf ein Glück bekam, das sie bei ihm nie finden würde. Doch statt ihre Träume zu verwirklichen, hatte sie sich für Armut und das Leben einer alleinerziehenden Mutter entschieden. Sie hatte zugelassen, dass ihr Kind ohne Vater zur Welt kam. Ohne Namen. Und das alles für eine schnelle Nummer mit irgendeinem Kerl, der ihr nicht einmal etwas bedeutete.
    Kalte Wut baute sich in Gabriel auf. Er hatte die wichtigste Person in seinem Leben gehen lassen, und wofür? Für nichts !
    Mit finsterer Miene betrachtete er Laura, wie sie zurückgelehnt in ihrem weißen Ledersitz saß. Die Augen geschlossen, eine Hand noch immer auf dem Babykorb neben ihr, sah sie so begehrenswert und gleichzeitig so verwundbar aus, dass es Gabriel die Kehle zuschnürte. Nicht einmal ihr schrecklicher bonbonrosa Lippenstift konnte ihrer natürlichen Schönheit etwas anhaben.
    Wie von einer Macht gesteuert, die stärker war als Gabriels Wille, ließ er seinen Blick über ihre üppigen Kurven unter dem zartrosa Satinkleid wandern. Ihre Brüste waren größer geworden, seit sie Mutter war, und ihre Formen insgesamt weiblicher. Und von dieser Feststellung war es nur ein kleiner Schritt zu der Frage, wie dieser herrlich sinnliche Körper wohl unter dem Kleid aussah. Wie er sich jetzt anfühlen mochte …
    Gabriel hatte Laura Parker von der Sekunde an gewollt, in der sie sein Büro betreten hatte. Sein untrüglicher Blick für Menschen hatte hinter dem äußerst altbackenen Kostüm und der großen, hässlichen Brille sofort ihre Liebenswürdigkeit und Unverdorbenheit erkannt, kombiniert mit jener furchtlosen Direktheit, über die eine persönliche Assistentin von ihm verfügen musste.
    Fünf lange Jahre hatte er sein Verlangen nach ihr eisern unter Kontrolle gehalten. Hatte sich immer wieder vor Augen gehalten, dass er in erster Linie Lauras Kompetenz und Tüchtigkeit brauchte, damit Santos Enterprises – und

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