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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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Sprossen hinaufzuhelfen.
    Romeo, einer der Ersten, der durch die Organisation wieder Fuß gefasst hatte, und ehrenamtlicher Helfer für den Abend, unterhielt sich länger mit ihr.
    „Emilio hat schon Unzähligen geholfen. Er hat keine Angst, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen. Er ist oft auf den Straßen unterwegs und redet mit den Leuten. Er hat mir klargemacht, dass ich eine Zukunft haben kann, wenn ich will. Sie müssen sehr stolz auf Ihren Verlobten sein, sì ?“
    Gisele konnte nur hoffen, dass ihr Lächeln nicht unecht wirkte. Den Schock über die Neuigkeiten hatte sie noch längst nicht verdaut. Emilio kam aus einer ganz anderen Welt als sie, und dennoch hatte er alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. „Ja, das bin ich“, antwortete sie. „Sehr stolz.“
    Kurz darauf wurde Romeo weggerufen. Emilio kam mit einem Drink auf Gisele zu.
    „Ich hoffe, er hat nicht zu viel schwadroniert. Der gute Romeo übertreibt nämlich gern.“ Er reichte ihr das Glas.
    „Bist du auch so aufgewachsen wie diese Kids hier?“ Der Schock war ihr deutlich anzusehen. „Warum hast du mir nie etwas davon gesagt?“
    „Viele haben es schlechter, als ich es je gehabt habe“, tat er es mit einem gleichgültigen Schulterzucken ab.
    „Warum hast du mich in dem Glauben gelassen, es wäre ein Geschäftsdinner? Ich hatte mich dafür gewappnet, gezwungene Konversation mit trockenen Geschäftsmännern und ihren Ehefrauen machen zu müssen, stattdessen treffe ich all diese jungen Leute, denen du ein neues Leben ermöglicht hast.“
    „Romeo hätte es auch ohne mich geschafft. Er brauchte nur einen kleinen Schubser.“
    „Und wer hat dir den Schubser gegeben?“
    Emilios Augen wurden ausdruckslos. „Manche brauchen mehr Hilfe als andere.“
    „Also gab es niemanden. Du hast alles allein erreicht“, mutmaßte sie.
    Er legte seine Hand an ihren Ellbogen. „Da kommt der Reporter. Er will das offizielle Bild von uns schießen. Lächle.“
    Also setzte Gisele ein glückliches Lächeln auf. Emilio schlang den Arm um ihre Taille und zog sie an seine Seite. Ihre Haut begann sofort zu prickeln, als sie seine Wärme spürte und seinen Duft wahrnahm. Es war schwierig, die Fantasie zu zügeln und sich nicht eine Zukunft auszumalen, in der sie immer an seiner Seite sein und ihm dabei helfen würde, anderen zu helfen. Emilio hatte ja schon davon gesprochen, Versöhnung und Verlobung real werden zu lassen, doch wie sollte sie ihm geben können, was er am meisten wollte? Sie wusste, er wünschte sich eine Familie, doch auf diesen Weg würde sie sich nicht noch einmal wagen.
    Der Abend ging bald zu Ende. Emilio geleitete Gisele zum Wagen, doch auf der Rückfahrt zur Villa sprach er kaum. Mit leerem Blick starrte er vor sich hin; die bunten Lichter der Stadt warfen seltsame Schatten auf sein Gesicht, sodass es nahezu unheimlich wirkte. Gisele fragte sich, ob er an das Leben dachte, das er zurückgelassen hatte. Sie stellte ihn sich als Teenager vor, der zusammengerollt unter einem Busch oder auf einer Parkbank schlief, frierend und verängstigt, hungrig und durstig. Ihr Herz zog sich zusammen. Er hatte niemanden gehabt, dem er vertrauen konnte, niemand hatte ihn beschützt, niemand hatte ihm gezeigt, was Liebe bedeutete.
    „Es ist wirklich erstaunlich, was du auf die Beine gestellt hast“, sagte sie in die Stille hinein.
    Er wandte den Kopf zu ihr, sah sie mit gerunzelter Stirn an, als hätte er ihre Anwesenheit völlig vergessen. „Entschuldige, was sagtest du?“
    Lächelnd legte sie die Hand auf seine. „Es muss ein gutes Gefühl sein, wenn man weiß, dass man etwas bewegt. Du hast so vielen jungen Menschen eine Chance auf die Zukunft gegeben. Auf ein Leben, das sie ohne deine Hilfe nie hätten führen können. Es muss dich sehr befriedigen.“
    Er rieb mit dem Daumen über den Diamantring an ihrem Finger. „Meiner Erfahrung nach kann man mit Geld so ziemlich alles erreichen. Man braucht eben nur genug davon.“
    Sein dunkler Blick jagte ihr einen kleinen Schauer über den Rücken. „Aber du bist immer noch derjenige, der entscheidet, welche Investition sich lohnt.“
    In seinem schmalen Lächeln lag der Anflug von Arroganz. „Ich investiere nicht, wenn ich mir nicht sicher bin, dass es ein Erfolg wird.“
    „Das Gelingen eines Projekts hängt aber nicht immer allein von dir ab, oder?“, hielt sie dagegen. „Andere Leute oder auch die Umstände spielen selbst beim besten Plan eine Rolle.“
    Sein intensiver Blick kam auf ihrem

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